Coronavirus: Auch Bauchschmerzen und Ausschläge sind Symptome
Mit neuen Mutationen und Erkenntnissen über das Coronavirus werden auch immer wieder neue und veränderte Symptome bekannt. Eine Übersicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Allgemein bekannt als Corona-Symptome sind etwa Husten und Geschmacksverlust.
- Die Palette an Symptomen ist über die Monate hinweg gewachsen.
- Patienten klagen über Ausschläge, Zungenbläschen und Appetitlosigkeit.
Das Coronavirus wütet weiter – und ist inzwischen in mehrere Varianten mutiert. Diese bringen wie die Ursprungs-Version Husten, Kurzatmigkeit und Geschmacksverlust mit sich. Die häufigsten Erkrankungs-Anzeichen sind aber andere. Ganz allgemein: Die Palette an Covid-Symptomen ist weitaus grösser.
Gestern Mittwoch hat das britische Statistik-Amt die geläufigsten Symptome der Briten-Mutation des Coronavirus veröffentlicht. Der Bericht zeigt: Wer sich mit dieser Covid-Variante infiziert, leidet am häufigsten an Husten, Halsschmerzen, Müdigkeit und Muskelschmerzen.
Als häufigste Symptome einer Erkrankung mit dem ursprünglichen Coronavirus listet das BAG Fieber, trockener Husten und Müdigkeit auf. In Grossbritannien gelten – ähnlich wie hierzulande – Fieber, anhaltender Husten und Geschmacksverlust als häufigste Symptome der Ursprungs-Version. Verlust des Geschmacks- oder Geruchssinns erwähnt das BAG auf seiner Liste der selteneren Symptome.
Patienten mit Briten-Mutation haben öfters überhaupt Symptome
Dem Bericht des britischen Statistik-Amts zufolge leiden mit der Mutation Infizierte weniger oft an Fieber. Und: «Personen, die positiv auf die neue britische Variante getestet wurden, berichteten allgemein häufiger über Symptome überhaupt.» Weniger häufig klagten sie aber über Geschmacks- und Geruchsverlust.
Die Anzeichen einer Erkrankung mit der neuen Briten-Version überraschen kaum. Grundsätzlich bleiben sie ähnlich – zu beobachten ist vor allem eine Verschiebung der Häufigkeiten.
Britin (67) litt wegen Coronavirus einen Ganzkörper-Ausschlag
Andere Berichte dagegen sorgen eher für Erstaunen. Eine Frau aus dem englischen Middlesborough erkrankte im März 2020 schwer. Sie berichtet über «schreckliche» Bauchschmerzen, Erbrechen und schliesslich Bewusstlosigkeit. Es ist nicht bestätigt, dass sie damals an Covid-19 erkrankt war, wie der «Mirror» schreibt.
Im Sommer entwickelte sich auf ihrem ganzen Körper plötzlich ein Hautausschlag, der zwei Wochen lang nicht verschwand. «Ich hustete, meine Rippen und mein Rücken schmerzten. Es war Folter», klagt die 67-Jährige.
Diesmal wurde sie positiv auf Corona getestet und wurde in ein Covid-Zentrum geschickt, wo man ihren Ausschlag behandelte. Dort erklärte man ihr, es sei möglich, dass sie sich noch immer nicht von ihrer Corona-Erkrankung im März erholt habe. Es könne aber auch sein, dass ihre Antikörper nachgelassen hätten.
Magen-Darm-Beschwerden als unscheinbares Symptom
Hautausschläge sind nicht das einzige neu bekannte Anzeichen für eine Erkrankung mit dem Coronavirus. Einer aktuellen Untersuchung aus Kanada zufolge können auch Magen-Darm-Beschwerden auf eine Covid-Infektion hinweisen.
Die Studie der University of Alberta, die in der Fachzeitschrift «Abdominal Radiology» veröffentlicht wurde, zeigt: Acht Prozent der Corona-Infizierten leiden lediglich an Magen-Darm-Problemen wie Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen.
Zungenbläschen und Appetitlosigkeit
Es gibt auch weniger bekannte Symptome, die schon länger beobachtet werden und damit auf das ursprüngliche Virus zurückzuführen sind. So etwa ein in der Fachsprache als «Linguale Papillitis» bekannter Ausschlag. Dabei bilden sich auf der Zunge kleine weisse oder rote Bläschen, die entzündlich und schmerzhaft sind.
Über dieses Symptom berichteten britische Medien bereits nach der ersten Welle im vergangenen Jahr. Inzwischen scheint der Zungen-Ausschlag immer häufiger aufzutreten, wie eine Untersuchung eines britischen Forscherteams des King's College in London ergab.
Aussergewöhnliche Anzeichen weisen auch häufig Kinder und Jugendliche auf: Laut einer Studie des Londoner King's College leidet ein Grossteil von ihnen nicht unter klassischen Symptomen. Oft leiden Unter-18-Jährige dafür unter Appetitlosigkeit, Kopf- und Bauchschmerzen.