Coronavirus: Drosten kritisiert BND-Bericht über Laborunfall
Virologe Christian Drosten äussert Zweifel an geheimen Erkenntnissen zum Ursprung des Coronavirus. Der BND-Bericht sei ohne Datenzugang nicht wissenschaftlich.

Der renommierte Virologe Christian Drosten hat den kürzlich veröffentlichten BND-Bericht zum Ursprung des Coronavirus scharf kritisiert. Laut «ZDF» fordert Drosten mehr Transparenz bei den BND-Daten zum Corona-Ursprung.
Drosten betont die Notwendigkeit wissenschaftlicher Auswertung aller vorliegenden Daten und Informationen zum Virusursprung. Er erklärt, dass er ohne Zugang zur Quelle keine fundierte Einschätzung geben könne.
Coronavirus: Zweifel an BND-Erkenntnissen
Der Berliner Virologe äussert erhebliche Zweifel an der BND-Beurteilung zum Ursprung des Coronavirus.

Drosten fordert den BND auf, seine Quellen offenzulegen und Beweise vorzulegen. Bis dahin spreche weiterhin vieles für einen natürlichen Ursprung des Virus, so der Wissenschaftler.
Kontroverse um Labortheorie
Die Debatte um den Ursprung des Coronavirus hat durch den BND-Bericht neue Brisanz erhalten. Der deutsche Auslandsgeheimdienst ist sich relativ sicher, dass das Virus aus einem Labor in Wuhan stammt.
Laut «Tagesschau» ging der BND bereits 2020 mit hoher Wahrscheinlichkeit davon aus.
Diese Einschätzung basiert auf der Operation «Saaremaa», bei der wissenschaftliche Daten aus chinesischen Forschungseinrichtungen analysiert wurden. Der BND schätzt die Wahrscheinlichkeit der Labortheorie auf 80 bis 95 Prozent.
Politische Dimension
Die Enthüllungen haben auch eine politische Dimension angenommen. Laut «ZDF» sollen sowohl die Regierung Merkel als auch die Regierung Scholz von der BND-Einschätzung gewusst haben.
Das Parlamentarische Kontrollgremium fordert nun eine Offenlegung der Corona-Untersuchung. Die Öffentlichkeit soll über die Erkenntnisse des Geheimdienstes informiert werden.