Neues Coronavirus bei Säugling: Forscher entdecken HCoV KUMC22-3
Ein 103 Tage alter Säugling in Südkorea wurde mit einem neuen Coronavirus infiziert. Forscher entdeckten das Virus bei der Untersuchung von Proben.

Südkoreanische Wissenschaftler haben ein neues humanes Coronavirus entdeckt. Es unterscheidet sich von Covid-19 und gehört zur Familie der Alphacoronaviren.
Ein 103 Tage alter Säugling mit Lungenentzündung war infiziert, wie es das Gesundheitsportal «Korea Biomedical Review» berichtet.
Coronavirus stammt höchstwahrscheinlich von Haselmaus
Das Virus trägt den Namen HCoV KUMC22-3. Forschende vermuten, dass es von einer wilden Haselmaus in Südkorea stammt.
Ein Team der Korea University College of Medicine in Seoul machte die Entdeckung.
Der infizierte Säugling kam im Dezember 2022 mit einer Lungenentzüdung ins Krankenhaus. Er zeigte Symptome wie Fieber, Husten und Auswurf.
Die Forschenden untersuchten daraufhin 880 wilde koreanische Siebenschläfer.
Nagetiere waren mit ähnlichem Virus infiziert
16 der Tiere waren mit einem ähnlichen Virus infiziert. Es war 93 bis 97 Prozent genetisch identisch mit dem neuen humanen Coronavirus.
Professor Song Jin-won, Leiter des Forscherteams, erklärte laut «Korea Biomedical Review»: «Das Virus unterscheidet sich genetisch von den bestehenden menschlichen Coronaviren und stammt wahrscheinlich von Nagetieren.»
Virus könnte gefährlich werden
Im Gegensatz zu Sars-CoV-2 kann das neue Virus auch Leberfunktionsstörungen hervorrufen. Dies war beim eingelieferten Säugling der Fall, der nach acht Tagen wieder das Spital verlassen konnte.

Die Gefahr einer Mensch-zu-Mensch-Übertragung muss noch untersucht werden. «Das Auftreten von neuen Viren kann die öffentliche Gesundheit ernsthaft bedrohen», erklärte Song Jin-won in «Korea Biomedical Review».
Er fordert weitere Analysen der Infektionswege und Pathogenität.
Schweiz muss sich nicht fürchten
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) sieht laut «Tagesanzeiger» keine Gefährdung für die Schweiz. Es handele sich um einen Einzelfall.
Das BAG verfolgt die Entwicklungen und steht im Austausch mit der WHO und anderen internationalen Einrichtungen.