Coronavirus: «Kränkster Covid-Patient aller Zeiten» läuft wieder
Andrew Watts galt als «kränkster Covid-Patient aller Zeiten». Jetzt scheint sich der Brite vom Coronavirus zu erholen: Er lernt wieder laufen und sprechen.
Das Wichtigste in Kürze
- Taxifahrer Andrew Watts aus London galt als «kränkster Covid-Patient aller Zeiten».
- Nach fast einem Jahr auf der Intensivstation ist er zurück bei seiner Familie.
Kurz vor Weihnachten 2020 wurde der Engländer Andrew Watts aus Bexley wegen einer Infektion mit dem Coronavirus ins Queen-Elizabeth-Spital eingeliefert. Was damals noch niemand wusste: Watts' Aufenthalt würde eine der längsten Spitalbehandlungen der Pandemie im ganzen Land werden.
Andrew Watts spent eight months in the ICU after falling ill last Christmashttps://t.co/5UUXsrR0du
— BBC London (@BBCLondonNews) December 26, 2021
Jetzt scheint sich der vom britischen Boulevard als «kränkster Covid-Patient aller Zeiten» betitelte Mann zu erholen.
Ärzte wollten Maschinen abstellen
Lange sah es sehr schlecht aus für den 40-jährigen Taxifahrer aus dem Londoner Vorort: Nach einem fünfwöchigen Koma im Februar und zweimaligem Lungenkollaps riefen die Ärzte seine Frau Hailey an. Sie wollten die Maschinen abstellen, die ihn am Leben hielten, weil sein Zustand so schlecht war.
Doch die Britin war nicht bereit, den Vater ihrer zwei Söhne schon aufzugeben. Nach über 300 Tagen im Spital, acht Monate davon auf der Intensivstation, zahlt sich das endlich aus. Im Oktober durfte er wieder nach Hause. Wie «MyLondon» berichtet, konnte Watts diese Woche jetzt erstmals wieder ganz ohne Sauerstoff-Kanüle atmen.
Coronavirus: Lange Leidensgeschichte
Der Durchbruch markiert den vorläufigen Schlusspunkt einer langen Leidensgeschichte. 2019 mit Lymphknoten-Krebs diagnostiziert, galt Watts zu Pandemiebeginn bereits als Hochrisikopatient. Obwohl er sich während der Chemotherapie isolierte, erwischte er eine Infektion mit dem Coronavirus im Dezember 2020. Er landete umgehend auf der Intensivstation und blieb dort bis im Herbst.
Die monatelange Intensivpflege hatte zur Folge, dass Watts das Sprechen und Laufen wieder neu lernen musste. Aktuell könne er 15 Minuten gehen, bevor seine Beine nachgeben, so Watts. «Genug, um meinen Sohn in die Schule zu bringen», freut er sich.
«Als ich fit und gesund war, nahm ich so etwas für selbstverständlich», sagt der Familienvater. Heute sei er einfach nur dankbar, es noch erleben zu dürfen.