Coronavirus Live: Verbietet Berset morgen Events ab 1000 Personen?

In der Schweiz sind 1380 Personen am Coronavirus gestorben, 29'264 sind infiziert. Der Bundesrat hat die «ausserordentliche Lage» ausgerufen.

Coronavirus - Berlin
Eine Frau sitzt am Morgen wegen des Coronavirus mit Atemschutzmaske in einer S-Bahn in Deutschland. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • 29'264 Personen wurden bisher in der Schweiz positiv getestet, 1380 sind verstorben.
  • Neueste Zahlen vom 28. April: +100 Infizierte +27 Tote innerhalb von 24 Stunden.
  • Hier im Ticker finden Sie alle nationalen und internationalen News zum Coronavirus.

Hier gibt es die neuesten Corona-News!

20.26: In den USA ist die Zahl der bestätigten Corona-Fälle laut den Zahlen der John Hopkins University mittlerweile auf über eine Million gestiegen. Demnach gibt es 1'002'498 bestätigte Infektionen. Davon sind 57'266 verstorben.

18.56: Neben den Corona-Krediten hat die Finanzkommission des Ständerats auch die ordentlichen Nachtragskredite genehmigt. Diese haben ein Volumen von 50,3 Millionen Franken.

Davon entfallen 28,3 Millionen Franken auf fällige Bürgschaften für die schweizerische Hochseeschifffahrt. Diese wurden in der Finanzkommission zwar kontrovers diskutiert, aber schliesslich mit 10 zu 2 Stimmen bewilligt.

Ständerat Kredite Coronavirus
Der leere Saal (Ständerat) auf dem Bernexpo-Gelände, wo die ausserordentliche Session der Eidgenössischen Räte stattfindet. - Keystone

Zur Milderung der wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus Krise erhalten KMU in Liquiditätsnöten Überbrückungskredite, die vom Bund verbürgt werden. Die Finanzkommission hat 10 Millionen Franken zusätzlich als Beitrag an die Verwaltungskosten der Bürgschaftsorganisationen bewilligt. Ein Nachtragskredit über 4,5 Millionen ist für die Exportförderung vorgesehen. Damit sollen Ausfälle bei Messeaktivitäten des Exportförderers Switzerland Global Enterprise aufgefangen werden.

Der vom Bundesrat beantragte Nachtrag von 319 Millionen Franken für den Bahninfrastrukturfonds, namentlich für den Substanzerhalt der Bahninfrastruktur, war unbestritten.

16.59: Keine Grossveranstaltungen mit mehr als 1000 Personen bis Ende September. Gemäss Recherchen der TX Group zerschlägt der Bundesrat morgen den Openairs, Sportevents und Konzerten endgültig alle Hoffnungen.

Coronavirus Gurtenfestival
Das Gurtenfestiva wird wegen des Coronavirus dieses Jahr nicht durchgeführt. - Keystone

Innenminister Alain Berset will dies an der morgigen Sitzung dem Gesamtbundesrat vorschlagen. Bis jetzt hatte sich der Gesundheitsminister jeweils durchsetzen können.

Das bedeutet wohl hängende Köpfe für viele, die bis zuletzt auf eine raschere Öffnung gehofft hatten. Die Verlängerung des Verbots würde das Aus für über 700 Events im Kultur- und 800 im Sportbereich bedeuten. Die Bundesverwaltung schätzt die Kosten auf zwei Milliarden Franken.

Alain Berset Coronavirus
Bundesrat Alain Berset spricht während einer Medienkonferenz des Bundesrates über die Situation des Coronavirus. - Keystone

Aufatmen können allerdings viele Veranstalter trotzdem: Immerhin gäbe ihnen ein Bundesratsentscheid endlich Gewissheit. Und die rechtliche Basis, um Engagements von Musikern zu stornieren, ohne haftbar zu sein.

Dürfen Restaurants nach Coronavirus schon am 11. Mai wieder öffnen?

Weiter soll morgen auch die Öffnung von Restaurants diskutiert werden. Diese sollen bereits beim nächsten Lockerungsschritt am 11. Mai ihre Türen wieder öffnen dürfen. Pro Tisch wegen des Coronavirus maximal zwei Personen, Mindestabstand zwischen den Tischen auch zwei Meter.

Coronavirus restaurant Bern
Tische, Stühle und Bänke eines Restaurants in Bern sind wegen des Coronavirus zusammengestellt und mit Absperrband markiert. - Keystone

Ursprünglich war für die Restaurantöffnung der 8. Juni angedacht. Nun sollen bis dahin schrittweise bis zu sechs Personen pro Tisch zusammensitzen dürfen. Weiterhin geschlossen bleiben würden gemäss Informationen der TX Group die Bars und Pubs.

16.18: Na, das ist ja mal grosszügig! Wie die Gemeinde Hergiswil NW in einer Medienmitteilung schreibt, soll jeder Bewohner einen 500-Franken-Gutschein bekommen. Und das wegen dem Coronavirus.

Die Begründung: «Viele Personen und Unternehmungen erleiden aufgrund der Corona-Pandemie erhebliche finanzielle Einbussen.» Ziel sei es, die einzelnen Personen und Haushalte finanziell zu entlasten sowie den Umsatz des örtlichen Gewerbes anzukurbeln.

Coronavirus Maske
In der Schweiz gibt es in zwei Kantonen eine Maskenpflicht beim Einkaufen. - dpa

Dazu soll an der Gemeindeversammlung im Juni ein Kredit von 2,55 Millionen Franken beantragt werden.

Coronavirus: Gutschein kann im örtlichen Gewerbe eingesetzt werden

Konkret soll es sich um einen Gutschein an alle über 18 Jahre alten Hergiswiler handeln. Der Gutschein kann dann in Unternehmen in der Gemeinde eingelöst werde. So also in Restaurants, Coiffeurgeschäften, Kosmetiksalons, Blumenläden oder sonstigen Gewerbebetrieben.

14.28: Wie schon in Bussen und Bahnen gilt nun auch im Einzelhandel bundesweit eine Maskenpflicht. Berlin führt sie als letztes Bundesland ein, wie der Senat am Dienstag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur beschloss.

Coronavirus - Stralsund
«Zutritt nur mit Maske» steht auf einem Schild vor einem Geschäft in der Innenstadt in Stralsund in Mecklenburg-Vorpommern. - dpa

14.11: Grossbritannien hat am Dienstag mit einer Schweigeminute der etwa 100 Ärzte und Pfleger gedacht. Sie alle sind an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Auch Premierminister Boris Johnson nahm teil.

Coronavirus - Grossbritannien
Boris Johnson, Premierminister von Grossbritannien, steht in der Downing Street 10 und nimmt an einer Schweigeminute zum Gedenken an die Mitarbeiter des staatlichen Gesundheitsdienst NHS (National Health Service) und den etwa 100 Ärzten und Pflegern, die an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben sind, teil. - dpa

Der von seiner Lungenerkrankung Covid-19 genesene Regierungschef hatte am Vortag wieder die Arbeit in der Downing Street aufgenommen.

12.25: Das BAG hat die neuen Zahlen zur Situation in der Schweiz veröffentlicht. In den letzten 24 Stunden haben sich 100 neue Personen mit dem Coronavirus infiziert. Das sind in etwa gleich viele wie die 103 am Vortag gemeldeten neuen Infektionen.

Damit verzeichnet die Schweiz insgesamt 29'264 Infizierte und 1380 Corona-Tote. Pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner gab es 341 Infektionen.

13 Prozent der Tests positiv

Bisher wurden rund 256'500 Tests durchgeführt. Davon waren nach Angaben des BAG 13 Prozent positiv. Eine Person kann mehrere Male getestet worden sein.

Seit Kurzem empfiehlt das BAG Tests für alle Patienten mit Symptomen von Covid-19. Zunächst waren nur Menschen mit Vorerkrankungen und Spitalpatienten getestet worden sowie Gesundheitspersonal.

12.09: In einem Pflegeheim in Steffisburg BE empfangen seit vergangenem Wochenende Bewohnerinnen und Bewohner trotz coronabedingten Besuchsverbots Besucher. Möglich machts eine «Besucherbox», die vor das Gebäude gestellt worden ist.

Die Heimbewohner befinden sich bei diesen Besuchen im Innern des Gebäudes, in einem Seminarraum. Das sagte Christoph Hubacher von der Burgergemeinde Thun. Von den Besuchern in der Besucherbox ausserhalb des Heims trennt sie die normale Glasscheibe des Gebäudes.

Coronavirus Besucherbox
Der 88-jährige Eugen Studach erhält Besuch von Tochter Barbara Castelberg, in der Besucherbox des Altersheims Risi in Wattwil. Bisher waren Besuche in Alterheimen wegen des Coronavirus nur so möglich. Ändert sich das bald? - Keystone

Mikrofone und Lautsprecher überwinden die akustische Barriere, welche die Fassade darstellt. Das Angebot wird laut einer Mitteilung der Burgergemeinde Thun, welche das Heim betreibt, sehr geschätzt und rege benutzt. Seit Mitte März sind - wie in anderen Heimen in der Schweiz - im Steffisburger Heim Besuche untersagt.

10.32: Eine internationale Studie belegt, dass künstliche Beatmung oft mehr Schaden als Nutzen mit sich bringen kann. Insbesondere wenn Patienten trotz schlechter Werte nicht über Atemnot klagen. Das berichtete SRF-«Puls» gestern.

Denn: Eine frühzeitige künstliche Beatmung, so belegt die Studie, könne noch intakte Gefässe beschädigen. Daher wird in der Studie vorgeschlagen, die Beatmungs-Regelungen bei Corona-Patienten anzupassen.

Intensivstation Coronavirus
Die frühzeitige Beatmung von Patienten kann auch massiven Schaden anrichten, so belegt eine Studie. - Screenshot SRF «Puls»

Auch Peter Steiger, Intensivmediziner am Unispital Zürich, sieht das ähnlich. «Patienten soll man nur beatmen, wenn man sie wirklich beatmen muss», sagt er.

Peter Steiger
Peter Steiger, vom Unispital Zürich, ist zu Gast im SRF-«Puls». - Screenshot SRF «Puls»

Doch offenbar werden wegen des Coronavirus auch Patienten intubiert, welche dies nicht unbedingt nötig gehabt hätten. «Man muss die Patienten beobachten», so Steiger, «und erst dann entscheiden.»

Coronavirus befällt nicht nur die Lunge

Am Universitätsspital in Basel wurde an Leichen von verstorbenen Covid19-Patienten geforscht. Alexander Tzankov, Pathologe an demselbigen Spital, machte interessante Entdeckungen an den Lungen.

Coronavirus Lunge
An der Universität Basel hat man Lungen von verstorbenen Covid19-Patienten untersucht. - Screenshot SRF «Puls»

«Was wir gesehen haben ist, dass eine massive Stauung der kleinsten Blutgefässe in den Luftbläschen vorliegt», so Tzankov zu SRF.

Es seien auch überdurchschnittlich viele Gerinsel in den vorliegenden Gefässen gefunden worden, erklärt er. Diese würden die Durchblutung der Gefässe verhindern.

Auch in Zürich wurden ähnliche Entdeckungen gemacht. Man kann also davon ausgehen, dass das Coronavirus nicht nur die Lunge befalle. Das Virus könne auch für alle anderen Organe gefährlich werden.

08.36: Österreich hebt angesichts der günstigen Entwicklungen in der Corona-Krise nach fast sieben Wochen die Ausgangsbeschränkungen auf. Dies teilte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Dienstag in Wien mit.

CORONAVIRUS
Im österreichischen Innsbruck standen die Menschen mit Masken vor den Baumärkten Schlange. Bei den Nachbarn gilt im Gegensatz zur Schweiz eine Masken- und Abstandspflicht. - keystone

Ab dem 1. Mai sei lediglich ein Mindestabstand von einem Meter zu Menschen, die nicht im gemeinsamen Haushalt leben, nötig. Allerdings sei es sehr verfrüht zu glauben, die Krise sei schon vorbei. «Wir können jederzeit Stopp sagen.»

Anfang Mai dürfen laut Exit-Fahrplan nach dem Coronavirus alle Geschäfte sowie viele Dienstleister wie Friseure wieder öffnen. Lokale und Restaurants sollen Mitte Mai folgen. Unklar ist noch, wann der für Österreich so wichtige Tourismus wieder beginnen kann.

Auch Hotels dürfen demnach ab dem 29. Mai wieder öffnen.

06.35: Am 11. Mai dürfen auch Modekonzerne ihre Türen wieder öffnen. Derzeit sind die Sicherheitskonzepte der meisten Unternehmen noch in Erarbeitung.

So heisst es auf Anfrage etwa bei New Yorker: «Zum jetzigen Zeitpunkt können wir dazu leider keine konkreten Angaben machen.» Doch hinter den noch verschlossenen Türen werden bereits Pläne geschmiedet.

Coronavirus kann bis sechs Stunden auf den Kleidern überleben

Wie Nau.ch weiss, will das Unternehmen Esprit anprobierte Kleider für 24 Stunden aus dem Verkehr ziehen. Erst dann sollen sie wieder zurück in die Verkaufsregale kommen. Der Kleiderhändler stützt sich dabei auf Studien, welche besagen, dass Viren auf Textilien maximal sechs Stunden überlebensfähig sind.

Coronavirus
Der internationale Modekonzern Esprit plant in der Schweiz, die Kleider nach Anprobe 24 Stunden bei Seite zu stellen. Dies zum Schutz vor dem Coronavirus. - Keystone

Zum Schutz der Kunden berechnet Esprit die vierfache Zeit ein. Darüber hinaus will das deutsche Unternehmen seinen Mitarbeitenden Schutzmasken zur Verfügung stellen. Diese zu tragen soll allerdings freiwillig bleiben.

Esprit beschäftigt weltweit fast 5000 Mitarbeiter und betreibt rund 400 Filialen. Alleine in der Schweiz sind es rund 70 Stores.

05.00: Grossbritannien wagt sich noch nicht an Lockerungen in der Coronavirus Krise. Drei andere besonders stark betroffene Länder in Europa schon.

Nach Italien wollen nun auch Spanien und Frankreich den Menschen wieder etwas mehr Freiheiten einräumen. Die Regierungen der beiden stark betroffenen Ländern wollen am heutigen Dienstag erste Details verraten.

Spaniens Plan für «Deeskalation»

Spaniens Regierung präsentiert dabei einen Plan für die Corona-«Deeskalation». Dieser kommt mehr als sechs Wochen nach dem Beginn der strengen Ausgehsperre in dem Land.

Ministerpräsident Pedro Sánchez wird eine schrittweise Öffnung vorlegen, die dann vom Kabinett verabschiedet werden soll. Voraussichtlich sollen die Regeln für den Ausstieg aus der Abriegelung im ganzen Land gleich sein. Es könnte aber sein, dass die Lockerungen in einzelnen Regionen zeitversetzt erfolgen. Je nachdem, wie heftig ein Gebiet betroffen ist.

Coronavirus
Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez (2.v.l.) beim Besuch einer Firma für Medizinprodukte. - dpa-infocom GmbH

Die ersten Lockerungen gab es übrigens bereits am Sonntag: Kinder bis 14 Jahre dürfen wieder mit einem Elternteil eine Stunde am Tag aus dem Haus. Dabei gelten aber strenge Auflagen.

Sánchez hat zudem angekündigt, dass ab dem 2. Mai wieder Spaziergänge mit Mitbewohnern aus dem gleichen Haushalt sowie Sport im Freien erlaubt werden sollen. Voraussetzung dafür ist aber, dass die Pandemie-Zahlen sich weiter positiv entwickeln. allerdings nur, falls die Pandemie-Zahlen sich weiter positiv entwickeln.

Frankreichs Plan für Lockerung

Frankreichs Regierung will dem Parlament am Dienstagnachmittag (15 Uhr) ihren Plan für die Lockerung der Ausgangsbeschränkungen vorstellen. Premierminister Édouard Philippe kündigte an, dass es dabei um die Themen Gesundheit, Schule, Arbeit, Geschäfte, Transport und Versammlungen gehen werde.

Die Abgeordneten der Nationalversammlung sollen nach einer Debatte darüber abstimmen. Präsident Emmanuel Macron hatte bereits angekündigt, dass Beschränkungen vom 11. Mai an landesweit gelockert werden sollen.

Coronavirus
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte bereits angekündigt, dass die Corona-Beschränkungen in seinem Land ab dem 11. Mai gelockert werden sollen. - sda - KEYSTONE/AP/Ludovic Marin

Bisher gibt es allerdings wenige Details. Klar ist: Schulen und Kitas sollen etappenweise öffnen und Restaurants vorerst geschlossen bleiben. Wahrscheinlich ist auch eine Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr und in Geschäften.

Unklar ist, ob Menschen künftig innerhalb des Landes wieder reisen dürfen. Vor allem im Hinblick auf den Sommerurlaub stellen sich bei den Franzosen dringende Fragen. Es wird in der Nationalversammlung auch um Details zur Corona-App gehen.

Coronavirus: Frankreich und Spanien

Frankreich und Spanien gehören mit Italien zu den weltweit am stärksten von der Corona-Krise getroffenen Ländern. Frankreich zählt laut der Johns-Hopkins-Universität fast 170'000 Infizierte und über 23'300 Tote (Stand 5 Uhr). Spanien hat rund 230'000 Ansteckungen und knapp 23'500 Tote gemeldet.

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