Coronavirus: Österreich beginnt mit Lockdown für Ungeimpfte
Im Kampf gegen das Coronavirus gilt in Österreich nun ein Lockdown für Ungeimpfte. Die Massnahmen sorgten am Wochenende für Schlangen vor den Impfzentren.
Das Wichtigste in Kürze
- Für rund zwei Millionen ungeimpfte Österreicher gilt seit Mitternacht ein Lockdown.
- Tausende liessen sich deshalb am Wochenende noch den ersten Piks setzen.
- Gesundheitsminister Mückstein nannte die Ungeimpften die «Infektionstreiber der 4. Welle».
In Österreich gilt im Kampf gegen das Coronavirus seit Mitternacht ein Lockdown für Ungeimpfte. Das heisst: Wer nicht geimpft oder in den vergangenen 180 Tagen genesen ist, darf nur noch aus zwingenden Gründen das Haus verlassen. Dazu gehören etwa Einkäufe für den täglichen Bedarf, Arztbesuche oder auch ein als nötig erachteter Spaziergang.
Mit den Massnahmen will die Regierung in Wien die sozialen Kontakte verringern und vor allem die Impfbereitschaft erhöhen. Die Massnahmen sorgten am Sonntag für eine erste grosse Demo der Impfgegner, doch in Wien zeigte sich auch: Der Druck der Regierung scheint eine grosse Wirkung auf die Bevölkerung zu haben.
In der Hauptstadt Österreichs gab es nämlich erneut einen grossen Andrang auf die Impfzentren. So entwickelten sich an den Wiener Impfstrassen laut «heute» lange Warteschlangen. Der Andrang sei riesig gewesen, so das Online-Portal.
Alleine am Freitag wurden in Wien demnach 18'466 Impfungen verabreicht, am Samstag sollen es 12'880 Stiche gewesen sein. In einem Einkaufszentrum in Liesing, im Südwesten Wiens, sollen bereits eine Stunde vor Ladenschluss rund 100 Personen weggeschickt worden sein.
Der Grund: Es hatte zu wenig Impfstoff.
Drohen auch Einschränkungen für gegen das Coronavirus Geimpfte?
Die Ausgangsbeschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus sind zunächst auf zehn Tage befristet. Betroffen von dem Lockdown sind nach Schätzungen rund zwei Millionen Menschen, die keine Impfung haben. Die Polizei will die Vorschriften gegen das Coronavirus engmaschig kontrollieren. Bei Verstössen drohen Strafen bis zu 1450 Euro (1530 Franken).
Der österreichische Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein bezeichnete in der «ZiB 2» am Sonntagabend die Ungeimpften als «Infektionstreiber der vierten Welle». Er meinte, man sehe dies deutlich an den Inzidenzen, die bei den Ungeimpften fünf- bis sechsmal höher seien.
Zudem schaute der Gesundheitsminister schon mal in die Zukunft und mahnte: «Sollten sich die Zahlen nicht verbessern, werden wir weitere Verschärfungen diskutieren.» Sogar nächtliche Ausgangsbeschränkungen für alle seien ein Thema. «Ja, das wurde besprochen und da schliesse ich mich der Expertenmeinung an», so Mückstein.