Coronavirus: Österreichs Polizisten stecken sich oft bei Demos an
Demos von Gegnern der Massnahmen gegen das Coronavirus gehören auch in Österreich zum Alltag. Dabei infizieren sich Polizisten vermehrt mit Covid-19.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei ihren Einsätzen infizieren sich österreichische Polizeibeamte immer häufiger selber.
- Die Behörde schlägt nun Alarm, die Situation sei inakzeptabel.
- Viele der Polizisten sind es müde, die Massnahmen durchsetzen zu müssen.
Immer wiederkehrende Demonstrationen, Massnahmen-Kontrollen und Überstunden wegen Ausfällen. So sieht der Alltag österreichischer Polizistinnen und Polizisten derzeit aus.
Bei ihren Einsätzen infizieren sie sich zudem viel häufiger mit dem Coronavirus als andere Berufsgruppen. Die Situation sei «nicht mehr akzeptabel». So formuliert es der Wiener Personalvertreter Gerhard Zauner gegenüber dem ORF-Radio.
Doppelt so hohe Infektionsrate
Die Infektionsrate bei seinen Angestellten liege bei über 20 Prozent, sagt Zauner. «Bei der Polizei gibt es eine doppelt so hohe Infektionsrate wie bei der Gesamtbevölkerung.»
Da sich immer mehr Beamte mit dem Coronavirus infizieren, müssten andere Kolleginnen und Kollegen mehr Überstunden leisten. Diese würden wegen der Covid-Überprüfungen und Demonstrationen sowieso anfallen. Die Folge: Die Polizisten stossen an ihre Grenzen.
Belastung gehört zum Job
Das Bundesinnenministerium Österreichs wiegelt ab, ob interveniert werden muss. Die Situation sei nicht einfach, jedoch machbar. So zitiert das «Ö1-Journal» nun die Behörde. Denn: Belastungen waren und seien in verschiedenen Weisen schon immer Teil des Polizeiberufs gewesen.