Coronavirus: Steuern wir auf eine gewisse «Normalität» zu?
Menschen in Tel Aviv und Amsterdam schwingen das Tanzbein – und in Barcelona ist ein Grosskonzert geplant. Steuert die Welt auf eine gewisse «Normalität» zu?
Das Wichtigste in Kürze
- Bilder vom Wochenende zeigen Konzerte in Tel Aviv und Amsterdam.
- Auch in Barcelona ist ein Grosskonzert für Ende März geplant.
- Sind dies die ersten Anzeichen einer «gewissen» Normalität?
Aus immer mehr Ländern erreichen uns Neuigkeiten, die Hoffnungen wecken, dass wir vielleicht in diesem Jahr tatsächlich zu einer gewissen «Normalität» zurückkehren könnten.
Bestes Beispiel dafür ist Israel, das nach einem dritten Lockdown im Februar mit schrittweisen Lockerungen begonnen hat. In dem Land, in dem bereits mehr als die Hälfte der neun Millionen Einwohner beide Dosen von Biontech/Pfizer erhalten haben, wird sogar wieder das Tanzbein geschwungen.
We've waited long for this moment to come... #Culture makes a comeback in @TelAviv, as vaccinated residents get to enjoy concerts at Bloomfield Stadium over the weekend 🎤🎶🎸 pic.twitter.com/aXK945NqgG
— Israel ישראל (@Israel) March 7, 2021
In einem Stadion in Tel Aviv feierten am vergangenen Freitag rund 500 Fans bei einem Konzert von Pop-Sänger Ivri Lider (47). «Das ist echt cool. ich bin so froh», wurde ein Teilnehmer von der «Bild-Zeitung» zitiert. Und weiter: «Ich hoffe, das ist der Beginn einer Zeit, in der wir zu unserem normalen Leben zurückkehren.»
Das Konzert war jedoch Besitzern des «Grünen Passes» vorbehalten – gleich wie in vielen Fällen auch der Besuch von Einkaufszentren, Fitnessstudien, Schwimmbädern, Hotels und einigen kulturellen Einrichtungen.
Die Bescheinigung des israelischen Gesundheitsministeriums gibt es nur, wenn man beide Dosen der Corona-Impfung erhalten hat oder nach einer Covid-19-Erkrankung genesen ist.
Grosskonzert in Barcelona binnen Stunden ausverkauft
Konzerte und Tanzen scheinen auch für andere Länder auf der Prioritätsliste zu stehen – und zwar ohne Impf-Pass. In Barcelona ist ein Grosskonzert der spanischen Indie-Band Love of Lesbian mit 5000 Zuschauern geplant. Die Karten für das Event am 27. März waren binnen Stunden ausverkauft.
Das Konzert findet in der für bis zu 24'000 Gästen ausgelegten Mehrzweckhalle «Palau de Sant Jordi» statt. Die Fans müssen am Event erstmals kein Social-Distancing mehr einhalten. Allerdings gelten strenge Schutzmassnahmen im Kampf gegen das Coronavirus.
Something to keep your eye's on: gig to be held in Barcelona for 5,000 attendees later this month. Hopefully there are lessons we can learn from this #eventprofs #events https://t.co/htsMniwzlV
— Wave Staffing (@wave_staffing) March 8, 2021
So müssen alle mit Eintrittskarte am Tag des Konzerts einen Schnelltest machen. Nur mit einem negativen Resultat ist ein Eintritt möglich. Zudem werden nur registrierte Besucher im Alter von 18 und 65 Jahren eingelassen.
Weitere Schutzmassnahmen: Körpertemperatur-Messung, FFP2-Masken-Pflicht, kein Zonen-Wechsel während Konzert und die Daten der Teilnehmer werden am Schluss mit denen der Gesundheitsbehörden abgeglichen.
1300 Raver trafen sich in Amsterdam zum Feiern
Eine interessantes Experiment mit Feierwütigen wurde am vergangenen Samstag in Amsterdam durchgeführt. 1300 Raver tanzten sich die Seele aus dem Leib. Damit wollen die Behörden dem Ziel der Verbreitung des Coronavirus bei Konzerten auf die Schliche kommen.
Laut «Focus Online» wurden die Partywilligen 48 Stunden vor ihrer Teilnahme am Experiment auf Covid-19 getestet. Anschliessend werden sie von Forschern in sechs Gruppen eingeteilt.
Diese sollen sich in unterschiedlichen Bereichen bewegen. Dazu gehören auch Toilette sowie Ein- und Ausgänge, die zu den jeweiligen Bereichen gehören. Die Bewegungen der Partygäste wird während dem ganzen Rave getrackt. Mit den erhobenen Daten soll die Ausbreitung des Coronavirus an Festivals und Konzerten nachvollzogen werden können.
Forscher untersuchen Coronavirus im Veranstaltungssektor
Die Party gehört zur Fieldlab-Eventreihe. Diese wurde vom Veranstaltungssektor in Zusammenarbeit mit der Regierung geplant. Durchgeführt wurden zuvor bereits ein Kulturevent mit 500 Personen, eine Kabarett-Show mit 500 Personen und ein Fussballspiel mit 1100 Fans statt.
Eindelijk weer eens 'speuluh!' roepen naar een podium #fieldlab pic.twitter.com/Qp3ckqTYLO
— Atze de Vrieze (@atzedevrieze) March 7, 2021
Auch bei diesen Veranstaltungen war jeweils ein negativer Corona-Test für die Teilnahme nötig. Laut der «NL Times» sorgte besonders der Kulturevent für Schlagzeilen, weil eine teilnehmende Person einige Tage später positiv auf das Coronavirus getestet wurde.
Laut dem Bericht, hatte die infizierte Person an dem Event jedoch niemanden angesteckt.