Coronavirus: Deutlich weniger Todesfälle in Italien
Das Wichtigste in Kürze
- Das neue Coronavirus hat sich bisher in mehr als 200 Länder oder Regionen ausgebreitet.
- Insgesamt haben sich über 1,8 Millionen Menschen infiziert, rund 108'500 sind gestorben
- Weitere Informationen gibt es hier im internationalen Ticker.
Hier gibt es die aktuellsten Corona-News!
21.48: Zehn ausländische Touristen, die in Indien gegen die Ausgangsbeschränkungen wegen der Coronavirus-Pandemie verstossen haben, sind zu einer ungewöhnlichen Strafe verdonnert worden.
Die Reisenden aus Israel, Mexiko, Australien und Österreich mussten jeweils 500 Mal schreiben: «Ich habe mich nicht an die Regeln der Ausgangssperre gehalten, das tut mir sehr leid», wie der Polizist Vinod Sharma am Sonntag mitteilte.
20.57: Nach dem verunglückten Start einer Ausgangssperre ist der türkische Innenminister Süleyman Soylu zurückgetreten. Er übernehme die volle Verantwortung für die am Freitag verhängte Ausgangssperre in mehreren Städten und die Folgen teilte Soylu am Sonntag auf Twitter mit.
Das Innenministerium hatte am späten Freitagabend kurzfristig eine weitgehende Ausgangssperre wegen der Corona-Krise für 48 Stunden in 31 Städten beziehungsweise Provinzen verhängt, darunter in den Metropolen Istanbul, Ankara und Izmir. Die Kommunikation der Behörden war scharf kritisiert worden, weil die Massnahme erst zwei Stunden vor Beginn der Frist bekannt wurde und Details der Regelung zunächst unklar waren. Am Freitagabend war es deshalb zu Panikkäufen und Menschenansammlungen in den betroffenen Städten gekommen.
Soylu schrieb weiter, er habe das Amt des Innenministers mit stolz ausgeübt und werde dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan immer treu bleiben. Die Ausgangssperre sollte um Mitternacht enden.
19.44: Weit mehr als 14'000 Menschen sind in Frankreich bisher in Folge von Covid-19 gestorben. Insgesamt seien seit Anfang März 14'393 Menschen in Krankenhäusern sowie Pflege- und Altersheimen gestorben, teilte das Gesundheitsministerium am Sonntagabend mit.
Am vierten Tag in Folge ist die Zahl der Menschen, die auf der Intensivstation behandelt werden, leicht rückläufig. Es habe dort 220 Aufnahmen und 255 Entlassungen gegeben, es gebe also einen kleinen Rückgang von 35. Innerhalb von 24 Stunden sind in Krankenhäusern 315 Menschen gestorben - das sind etwas weniger als am Vortag.
«Diese Daten bestätigen, dass die Epidemie in unserem Land in dynamischer Weise weitergeht und es weiterhin hart trifft», so das Gesundheitsministerium. Man beobachte den Beginn «eines sehr hohen Plateaus», müsse aber wachsam bleiben, denn die Krankenhäuser und Intensivstationen versorgten eine sehr hohe Zahl von Patienten. Allerdings zeigten die Eindämmungsmassnahmen erste Wirkung. «Wir dürfen in unseren Bemühungen nicht nachlassen», warnte das Ministerium.
18.48: Das österreichische Bundesland Tirol hat nun auch die Quarantäne für den Skiort Sölden bis zum 26. April verlängert. Das teilte Landeschef Günther Platter am Sonntag mit. Aufgrund der aktuellen Testergebnisse auf das Coronavirus bleibe keine andere Wahl.
Zuvor war bereits die Quarantäne für das Paznauntal mit den Orten Ischgl und Galtür sowie für St. Anton am Arlberg um zwei Wochen verlängert worden. Bei fast 3000 Tests binnen eines Tages hatte sich herausgestellt, dass dort bei bis zu 19 Prozent der untersuchten Menschen das Coronavirus nachweisbar gewesen ist.
18.44: Der besonders heftig von der Corona-Pandemie getroffene US-Bundesstaat New York nähert sich bei weiterhin hohen Todesraten der Grenze von 10'000 Opfern. «758 Menschen haben in den letzten 24 Stunden ihr Leben verloren», sagte Gouverneur Andrew Cuomo am Sonntag bei seiner täglichen Pressekonferenz.
Damit liege die Zahl der Todesopfer in dem Staat mit knapp 20 Millionen Einwohnern bei 9385. Das sind etwa die Hälfte der Toten in ganz Italien und knapp 50 Prozent der Opfer in den gesamten Vereinigten Staaten.
18.35: In Italien hat der Zivilschutz am Ostersonntag 431 Corona-Tote innerhalb von 24 Stunden registriert. So niedrig war der Anstieg seit längerem nicht gewesen.
Insgesamt starben in dem Land seit Februar 19'899 Menschen im Zusammenhang mit der Covid-19-Krankheit, wie die Behörde in Rom mitteilte. Die Gesamtzahl der Infizierten stieg moderat auf 156'363 Fälle (plus gut 4000).
18.07: Bei der weltweiten Suche nach einem Corona-Impfstoff zeigt sich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen optimistisch. Die deutsche Politikerin hofft, dass schon Ende des Jahres ein Impfstoff entwickelt sein könnte.
Mit der Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 ist ein Wettbewerb zwischen Biotech-Firmen und Forschungsinstituten weltweit entbrannt, um einen wirksamen Impfstoff herstellen. Dennoch rechnen die wenigsten Experten damit, dass es noch in diesem Jahr einen gut wirksamen, sorgsam abgesicherten und in immensen Mengen verfügbaren Impfstoff geben kann.
17.42: Der französische Flugzeugträger «Charles de Gaulle» mit rund 50 mit dem Coronavirus infizierten Besatzungsmitgliedern ist in seinem Heimathafen in Toulon angekommen. Der Flugzeugträger lief am Sonntagnachmittag in den Hafen der südfranzösischen Stadt ein.
In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass sich auf dem Kriegsschiff Dutzende Besatzungsmitglieder mit dem Coronavirus infiziert hatten. Angaben dazu, wie das Virus Sars-CoV-2 auf das Schiff gelangen konnte, hatte das Verteidigungsministerium nicht gemacht.
Die Charles-de-Gaulle befand sich während des Ausbruchs auf dem Atlantik und ist nun rund 10 Tage früher als geplant nach Toulon zurückgekehrt. Etwa 1900 Besatzungsmitglieder der Charles-de-Gaulle und der sie begleitenden Fregatte sollen nun in Südfrankreich für zwei Wochen isoliert werden, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf die Präfektur. Demnach hat sich der Gesundheitszustand der positiv auf das Virus getesteten nicht verschlechtert.
16.48: Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, hat die venezolanische Regierung den öffentlichen Notstand um 30 Tage verlängert. Das kündigte Vize-Präsidentin Delcy Rodriguez am Samstagabend (Ortszeit) an.
In dem südamerikanischen Krisenland gelten bereits seit Mitte März drastische Beschränkungen des öffentlichen Lebens. Erlaubt sind nur noch Verteilung und Einkauf von Lebensmitteln, der Einsatz von Polizei und Militär sowie Tätigkeiten im Gesundheitswesen und im Transport. Die Zahl der Corona-Infizierten in Venezuela lag nach Angaben der Regierung zuletzt bei 175.
Der Oppositionsführer und selbsternannte Übergangspräsident Juan Guaidó wirft der Regierung jedoch vor, das wahre Ausmass der Corona-Infektionen zu verschleiern. Guaidó versucht seit mehr als einem Jahr, Maduro aus dem Amt zu drängen. Letzterer sitzt jedoch fest im Sattel, auch weil er das Militär auf seiner Seite und die Polizei fest im Griff hat.
15.21: Damit sich Paare auch während der Corona-Pandemie weiterhin das Ja-Wort geben können, ermöglichen die Vereinigten Arabische Emirate (VAE) jetzt Online-Hochzeiten. Braut und Bräutigam könnten über die Internetseite des Justizministeriums ihre Unterlagen einreichen. Zudem können sie einen Geistlichen auswählen, berichtete die in Abu Dhabi ansässige Zeitung «The National» am Sonntag.
Mit diesem könne sich das Paar dann für die Trauzeremonie über eine Videoschalte treffen, hiess es weiter. Auch die Unterschriften könnten digital erledigt werden. Das Brautpaar erhält am Ende Kopien der von einem Gericht beglaubigten Eheurkunde auf ihren Mobiltelefonen. Dies berichtete die staatliche Nachrichtenagentur WAM.
Normalerweise heiraten muslimische Paare im Beisein eines staatlich zugelassenen Geistlichen sowie vieler Verwandter und Freunde.
14.58: In seiner erstmals im Internet übertragenen Ostermesse bekräftigte Papst Franziskus seine Forderung nach einem sofortigen weltweiten Waffenstillstand. Von den Europäern forderte er «Solidarität» in der Krise und das Einschlagen «neuer Wege».
Arme Länder seien kaum gerüstet, um sich gegen die Coronavirus-Pandemie zu stemmen, sagte der Papst. «Alle Länder sollten in die Lage versetzt werden, die notwendigsten Massnahmen zu treffen. Dies, indem die Schulden, welche die Bilanzen der ärmsten Länder belasten, teilweise oder sogar ganz erlassen werden», forderte er. Auch internationale Sanktionen müssten jetzt gelockert werden. Die aktuellen Zeiten erlaubten «keinen Egoismus», betonte Franziskus weiter.
Die Europäer rief Franziskus zur Solidarität auf. Die EU stehe vor einer «epochalen Herausforderung». Von dieser hänge nicht nur ihre eigene Zukunft, sondern «die der ganzen Welt» ab.
Nach dem Zweiten Weltkrieg habe Europa neu erstehen können, weil ein «konkret spürbarer Geist der Solidarität» es ermöglicht habe, «die Rivalitäten der Vergangenheit zu überwinden», rief der Papst in Erinnerung. Umso dringender sei es «unter den heutigen Umständen, dass diese Rivalitäten nicht wieder aufleben». Alle europäischen Staaten müssten sich «als Teil einer Familie erkennen».
Den Ostersegen «Urbi et Orbi» («Der Stadt und dem Erdkreis») dehnte Franziskus auf die an einer Coronavirus-Infektion Erkrankten und ihre Angehörigen aus. Normalerweise gedenkt das Kirchenoberhaupt in dem traditionellen Segen, der zu Weihnachten und Ostern erteilt wird, der Opfer internationaler Kriege und Krisen.
Wegen der Coronavirus-Pandemie feierte der Papst die Ostermesse weitgehend allein am Altar des Petersdoms und nicht wie gewöhnlich im Beisein zehntausender Gläubiger auf dem Petersplatz. Auch die Übertragung der Ostermesse im Internet war eine Premiere in der Geschichte der katholischen Kirche.
14.36: Der britische Premierminister Boris Johnson ist am Sonntag aus dem Krankenhaus entlassen worden. Er werde aber nicht sofort wieder mit seiner Arbeit beginnen, teilte ein Regierungssprecher in London mit.
Johnson wolle allen im St. Thomas' Hospital für die «brillante Pflege» danken, die er erhalten habe, so der Sprecher. Der 55-Jährige werde sich auf dem offiziellen Landsitz des Premiers, Chequers in der Nähe von London, erholen.
Der konservative Regierungschef war Ende März positiv auf das Coronavirus getestet worden. Seine schwere Erkrankung und seine Verlegung auf die Intensivstation inmitten der Corona-Krise hatten Grossbritannien in einen Schockzustand versetzt. Er ist der ranghöchste Politiker weltweit, der an Covid-19 erkrankt ist.
13.42: Die Türkei hat zur Bekämpfung des Coronavirus eine zweite Ladung medizinischer Hilfsgüter nach Grossbritannien geschickt. Ein militärisches Frachtflugzeug aus Ankara sei am Sonntag in London gelandet. Dies teilte das türkische Verteidigungsministerium mit.
Zudem sei den Behörden ein Brief des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan an den britischen Premierminister Boris Johnson übergeben worden. Details zum Inhalt der Lieferung nannte das Ministerium nicht.
13.38: China ist besorgt über den Zustrom von Reisenden, die mit dem neuen Coronavirus infiziert sind und von Russland in die Grenzstadt Suifenhe in der nordostchinesischen Provinz Heilongjiang kommen. Ein Team von 15 Experten machte sich am Sonntag von Peking auf den Weg nach Suifenhe nahe der russischen Hafenstadt Wladiwostok. Dort sollen sie unter anderem due Testmöglichkeiten auweiten.
Bis Samstag wurden in der Stadt rund 300 Fälle mit dem Sars-CoV-2-Virus gemeldet. Darunter waren rund 100 Infizierte, die keine Symptome zeigten. Die Zahl der Patienten werde in den kommenden Tagen noch steigen. Dies sagte der Vizedirektor der Gesundheitskommission von Heilongjiang, Ge Hong, laut der Nachrichtenagentur Xinhua.
Wegen des Zustroms von heimkehrenden Chinesen über die Grenze wurde ein provisorisches Krankenhaus in einem Bürogebäude für 600 Patienten eingerichtet. Von den Rückkehrern sind nach bisherigen Erfahrungen im Schnitt zwischen zehn und 20 Prozent infiziert.
Da die Flugverbindungen zwischen China und Russland unterbrochen wurden, fliegen viele Chinesen jetzt nach Wladiwostok. Sie machen sich dann auf die gut zweistündige Fahrt zur Grenze. Alle Einreisenden müssen getestet werden und werden in einer Einrichtung isoliert. Der Grenzübergang musste wegen des Andrangs zeitweise geschlossen werden.
12.40: Für das private deutsche Rettungsschiff «Alan Kurdi» mit knapp 150 Migranten an Bord zeichnet sich eine vorläufige Lösung ab. Die Geretteten sollen «in den nächsten Stunden» auf ein anderes Schiff verlegt und dort unter Quarantäne gestellt werden. Dies teilte das italienische Verkehrsministerium am Sonntag in Rom mit.
Bei der Verlegung soll die italienische Küstenwache «technische Unterstützung» leisten. Auf dem Schiff würden die Migranten vom italienischen Roten Kreuz und von Gesundheitsbehörden untersucht. Wegen der Corona-Pandemie könnte dies nicht in einem italienischen Hafen erfolgen.
Der Sprecher von Sea-Eye, Gorden Isler, begrüsste die Übernahme der Migranten. «Wenn die italienische Küstenwache die geretteten Menschen an Bord der ‹Alan Kurdi› übernähme, würde diese Pattsituation endlich ein Ende haben», sagte Isler der dpa am Telefon.
Die grossen Schiffe der italienischen Küstenwache seien viel besser geeignet und die Geretteten dort sicher. «Wir wären für eine solche Lösung sehr dankbar», sagte Isler weiter.
Unklar bleibt, wo die Migranten letztlich an Land gehen können. Die Regierung in Rom sieht Deutschland als Flaggenstaat der «Alan Kurdi» in der Pflicht. Italien und Malta hätten schon frühzeitig private Seenotrettungsorganisationen gewarnt, dass ihre Häfen für Flüchtlingsschiffe wegen der Corona-Krise geschlossen seien.
11.08: Angesichts des umstrittenen Corona-Notstandsgesetzes in Ungarn hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Budapest mit einem Strafverfahren gedroht.
«Ich bin bereit zu handeln, wenn die Einschränkungen das erlaubte Mass übersteigen», sagte sie der «Bild am Sonntag». «Dann drohen Vertragsverletzungsverfahren.» Andere Politiker forderten schon jetzt konkrete Schritte gegen Ungarn.
Der rechtsnationale ungarische Regierungschef Viktor Orban hatte sich Ende März vom Parlament mit umfassenden Sondervollmachten zur Bewältigung der Coronavirus-Pandemie ausstatten lassen. So kann er ohne zeitliche Befristung und gegebenenfalls ohne parlamentarische Kontrolle auf dem Verordnungsweg regieren. Das Notstandsgesetz hatte im In- und Ausland Kritik und Besorgnis ausgelöst.
Von der Leyen betonte, es sei grundsätzlich in Ordnung, wenn EU-Länder mit Notfallmassnahmen auf die Krise reagierten. «Aber: Die Massnahmen müssen verhältnismässig sein, zeitlich begrenzt, demokratisch kontrolliert.»
Die Kommission beobachte das in allen Staaten, «aber bei Ungarn sehen wir aufgrund von kritischen Erfahrungen der Vergangenheit besonders genau hin».
11.00: Normalerweise sind die Ostertage auf der gerade bei Deutschen beliebten Baleareninsel Mallorca der Saison-Auftakt. Doch nicht in diesem Jahr. Hotels, Cafés und Andenkenläden sind wegen der für ganz Spanien geltenden Ausgangssperre geschlossen. Viele Schaufenster sind leergeräumt.
Die Sorgen um die wirtschaftliche Entwicklung der vom Tourismus abhängigen Region sind gross. 2019 verzeichnete der Flughafen Palma allein am Ostersamstag 735 Flüge. In diesem Jahr seien gerade einmal zehn Flüge abgewickelt worden, sagte eine Sprecherin der Flughafenbehörde Aena.
Die Hotels hatten die Ostersaison schon vor Wochen abgeschrieben. Aber nun greift der Pessimismus immer weiter um sich.
Wegen der unsicheren Situation in den Hauptquellmärkten Deutschland und Grossbritannien würden einige Hotels selbst in der Hauptsaison geschlossen bleiben. Dies mutmasste Maria Frontera, Vorsitzende des mallorquinischen Hotelverbandes FEHM, gegenüber dem Lokalsender IB3. «In diesem Jahr wird es nicht genügend Besucher für alle geben», sagte sie.
10.46: Angesichts der Ausbreitung des Coronavirus ist in Israel am Sonntag eine Maskenpflicht verhängt worden. Nach der Vorschrift des Gesundheitsministeriums muss nun in der Öffentlichkeit ein Mundschutz getragen werden.
Es gibt einige Ausnahmen, darunter Kinder unter sechs Jahren. Davon ausgenommen sind auch Menschen mit Behinderungen, die das Tragen einer Maske nicht ermöglichen.
Die Menschen in Israel sind angewiesen, sich nicht mehr als 100 Meter von ihrem Zuhause zu entfernen. Ausgenommen davon sind Menschen mit Arbeitsplätzen, die als essenziell gelten. Auch Einkäufe von Lebensmitteln und Medikamenten sind erlaubt.
In mehreren strengreligiösen Vierteln in Jerusalem wurden am Sonntag weitere Beschränkungen verhängt. Sie wurden am Mittag abgeriegelt, die Ein- und Ausfahrt sollte nur in Ausnahmen erlaubt werden.
Hintergrund der Entscheidung der Regierung ist die Tatsache, dass die Zahl der Coronavirus-Infizierten in diesen Gegenden besonders hoch ist. In den dicht besiedelten Vierteln leben viele kinderreiche Familien. Jerusalem ist landesweit die Stadt mit den meisten Infizierten.
10.42: Der Flüchtlingspakt zwischen der EU und der Türkei findet praktisch seit Anfang März keine Anwendung mehr. Ankara nehme wegen der Corona-Pandemie keine Migranten mehr aus Griechenland auf. Dies sagte der griechische Migrationsminister Notis Mitarakis der Athener Zeitung «Ethnos» am Sonntag.
In den ersten zwei Monaten des Jahres seien die vom EU-Türkei-Flüchtlingspakt vorgesehenen Rückführungen aus Griechenland deutlich gestiegen, teilte der Minister mit. «Die Türkei verweigert (seitdem) hinter dem Vorwand des Coronavirus die Rückführungen», sagte Mitarakis.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte Ende Februar erklärt, die Grenze zur EU sei für Flüchtlinge und andere Migranten offen. Daraufhin machten sich Tausende auf den Weg, um aus der Türkei nach Griechenland und somit in die EU zu gelangen. Griechenland liess sie jedoch nicht passieren.
08.07: In den USA hat sich die Zahl der Todesfälle durch das neuartige Coronavirus auf mehr als 20'500 erhöht. In den vergangenen 24 Stunden starben 1920 Menschen mit einer Coronavirus-Infektion. Dies geht aus einer Zählung der Johns-Hopkins-Universität vom Samstagabend (Ortszeit) hervor.
Die USA sind inzwischen das Land mit den meisten registrierten Corona-Todesfällen weltweit. Auch bei den Infektionsfällen führen die Vereinigten Staaten die weltweite Statistik an. Mehr als 527'000 Menschen haben sich laut der Johns-Hopkins-Universität bereits angesteckt. Zentrum der Pandemie in den USA ist der Bundesstaat New York.
06.59: Mehr als jeder zehnte der 4800 Marinesoldaten an Bord eines US-Flugzeugträgers ist positiv auf das Coronavirus getestet worden.
92 Prozent der Besatzung auf der «USS Theodore Roosevelt» seien bisher getestet worden. Dies teilte die US-Marine am Samstag mit. Bei 550 Besatzungsmitgliedern sei der Test positiv ausgefallen, bei 3673 negativ.
3696 Soldaten seien in Hotels und Kasernen auf der Pazifikinsel Guam gebracht worden. Dort befindet sich das Kriegsschiff derzeit.
06.32: Der britische Premierminister Boris Johnson lag mehrere Tage lang wegen einer Corona-Infektion auf der Intensivstation. Nun hat er den Mitarbeitern des Londoner Spitals für ihre Pflege gedankt.
«Ich kann ihnen nicht genug danken. Ich verdanke ihnen mein Leben«, sagte Johnson in einer knappen Mitteilung am späten Samstagabend.
Johnson hatte zuvor nach Angaben der Regierung in London auch am Samstag gute Fortschritte bei der Genesung von seiner Covid-19-Erkrankung gemacht.
Wie die britische Nachrichtenagentur PA unter Berufung auf Regierungskreise berichtete, erhielt Johnson im Spital täglich Briefe und Karten. Zudem wurden ihm Baby-Ultraschallbilder von seiner schwangeren Verlobten Carrie Symonds zugeschickt.
Er erhielt Tausende Karten mit Genesungswünschen. Ausserdem habe er sich mit Filmen die Zeit vertrieben.
06.01: China hat am Sonntag die bislang höchste Zahl importierter Infektionsfälle mit dem Coronavirus an einem Tag gemeldet. Von insgesamt 99 neu registrierten Infektionen seien 97 aus dem Ausland importiert gewesen. Dies teilte die Gesundheitskommission mit.
Die beiden heimischen Infektionen stammen demnach beide aus der nordöstlichen Provinz Heilongjiang an der Grenze zu Russland.
05.25: Nordkorea will striktere Massnahmen zum Schutz der Bevölkerung in der Coronavirus-Pandemie anwenden. Das Politbüro der herrschenden Arbeiterpartei verabschiedete eine entsprechende Resolution bei einer Sitzung, an der auch Machthaber Kim Jong Un teilnahm,
Wie genau die Massnahmen aussehen sollen, war zunächst nicht bekannt. Nordkorea ist eines der wenigen Länder weltweit, die nach eigenen Angaben bisher keine bekannten Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet haben. Bei dem Treffen am Samstag wurde aber laut KCNA die Sorge geäussert, dass sich das Virus «ungeachtet von Grenzen und Kontinenten» ausbreite.
Pjöngjang hat bereits seine Grenze zu China geschlossen und den Verkehr von Menschen und Waren eingeschränkt.
05.05: Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie haben die Regierungen in Lateinamerika ihre Schutzmassnahmen verlängert: In Argentinien wurden nach Regierungsangaben die Ausgangsbeschränkungen in den grossen Städten um zwei Wochen bis 26. April ausgeweitet.
Die Statistik zeige, «dass die Quarantäne sehr sinnvoll ist, auch wenn wir noch weit von unserem Ziel entfernt sind», sagte Staatschef Alberto Fernández am Freitagabend. Venezuela verlängerte am Samstag den am 13. März verhängten Ausnahmezustand und die Ausgangssperre um weitere 30 Tage.
04.13: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hofft, dass gegen Ende des Jahres ein Impfstoff gegen das Coronavirus entwickelt sein könnte. Ihrer Ansicht nach sitzen zwei der vielversprechendsten Forscherteams in Europa. «Sie planen, schon bald mit den klinischen Tests zu beginnen», sagte von der Leyen der «Bild am Sonntag».
Dann folgten noch mehrere Schritte bis zu einer Zulassung und Massenproduktion eines Impfstoffs. «Ich hoffe, dass sie gegen Ende des Jahres einen Impfstoff entwickelt haben», sagte die Politikerin. Für eine zügige Impfkampagne spreche die EU bereits jetzt mit Herstellern über weltweite Produktionskapazitäten.
Von der Leyen rechnet dem Zeitungsbericht zufolge damit, dass es vorerst weiter Besuchsbeschränkungen in Altenheimen wegen des Coronavirus geben muss. «Ohne Impfstoff müssen die Kontakte der Senioren so weit es geht eingeschränkt bleiben. Ich weiss, das ist schwer und die Einsamkeit drückt. Aber es geht um Leben. Wir müssen diszipliniert bleiben und sehr geduldig sein», sagte von der Leyen der Zeitung. «Wir werden über viele Monate, wahrscheinlich bis ins nächste Jahr, lernen müssen, mit dem Virus zu leben.»
Schulen und Kindertagesstätten könnten indes schon vorher wieder öffnen, denkt die Kommissionspräsidentin: «Kinder und Jugendliche werden früher mehr Bewegungsfreiheit haben als alte Menschen und Leute mit Vorerkrankungen.»
In der kommenden Woche will von der Leyen die Leitlinien und Empfehlungen der EU-Kommission für eine Exit-Strategie aus den Schutzmassnahmen gegen das Coronavirus vorstellen. Ein Datum wolle sie aber nicht nennen, da die EU-Mitgliedsstaaten sich in ganz unterschiedlichen Stadien der Pandemie befänden und jedes Land seine eigenen Entscheidungen treffen müsse.
«Ich will das gar nicht zentral entscheiden, weil die Lage in Mailand ganz anders ist als in Münster, ebenso zwischen städtischen und ländlichen Räumen», sagte von der Leyen weiter.
02.34: Saudi-Arabiens König Salman hat die Ausgangssperre in seinem Land wegen der Coronavirus-Pandemie bis auf Weiteres verlängert. Das berichtete die saudische Agentur SPA am Sonntag.
Ein nächtliches Ausgangsverbot war erstmals am 23. März für zunächst drei Wochen verhängt worden. Kurz darauf hatte das Königreich Reisen zwischen den 13 Regionen des Landes verboten. In den beiden wichtigsten muslimischen Städte Mekka und Medina verhängte Saudi-Arabien zudem Anfang April eine komplette Ausgangssperre.
Das Land verzeichnete am Samstag 382 neue Infektionen mit dem Coronavirus sowie fünf Todesfälle in Verbindung mit der Lungenkrankheit Covid-19, berichtete SPA unter Berufung auf einen Sprecher des Gesundheitsministeriums. Demnach stieg die Gesamtzahl der bestätigten Infektionen auf 4 033 und die Zahl der Todesfälle insgesamt auf 52. Die Arabische Halbinsel liegt in unmittelbarer Nachbarschaft des Irans, der von der Pandemie besonders stark betroffen ist.
01.12: Die USA haben in absoluten Zahlen weltweit die meisten Toten durch die Corona-Epidemie zu verzeichnen - und somit Italien überholt. Das geht aus Zahlen der amerikanischen Universität Johns Hopkins vom frühen Samstagabend (Ortszeit) hervor. In den Vereinigten Staaten starben demnach mehr als 20'300 Menschen in Folge der Corona-Pandemie, in Italien wurden 19'468 Tote registriert.
Das südeuropäische Land hatte bislang bei der Gesamtzahl der Toten international an erster Stelle gelegen. Die Daten ändern sich allerdings rasant: Verschiebungen, welches Land in der Corona-Krise traurige Zahlen-Rekorde bricht, unterliegen somit einigen Schwankungen.
Erstmals wurden bis Freitagabend (Ortszeit) binnen 24 Stunden in den USA mehr als 2000 Tote registriert. Dabei handelt es sich um den höchsten Anstieg an verzeichneten Toten binnen eines Tages in einem Land seit Beginn der globalen Pandemie.
In den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, gibt es auch deutlich mehr bestätigte Infektionen mit dem Virus als in jedem anderen Staat der Welt: Laut der US-Universität sind es bereits mehr als eine halbe Million Infektionen.
Die Werte einzelner Länder lassen sich wegen der unterschiedlichen Testquote und erwarteten hohen Dunkelziffer insgesamt allerdings nur schwer vergleichen. Zudem hinkt der Vergleich der absoluten Zahlen wegen der unterschiedlichen Bevölkerungsgrössen.
00.29: Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) wirft dem brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro vor, den Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus zu sabotieren. Bolsonaro habe in der Corona-Pandemie unter anderem gegen die Abstandsempfehlungen verstossen, schrieb HRW in einer Stellungnahme auf seiner Webseite.
Zudem bringe Bolsonaro seine Landsleute in grosse Gefahr, weil er auch sie ermuntere, den Empfehlungen nicht zu folgen. Die Zahl der Corona-Infizierten in Brasilien war zuletzt auf mehr als 20'000 gestiegen, 1124 Todesfälle wurden bisher in Verbindung mit dem Virus registriert.
Bolsonaro sorgte am Samstag erneut für Menschenansammlungen, als er zusammen mit Gesundheitsminister Luiz Henrique Mandetta und zwei weiteren Ministern ein im Bau befindliches Feldlazarett im Bundesstaat Goiás besuchte. Zuvor hatte der Präsident am Donnerstag und Freitag mit Besuchen in einer Bäckerei sowie in einer Apotheke für Aufsehen gesorgt.
Der Gouverneur von Goiás, Rodrigo Caiado, hatte Bolsonaro zuletzt seine Unterstützung entzogen, weil er mit dessen Vorgehen in der Corona-Krise und einem Aufruf zur Rückkehr an die Arbeit nicht einverstanden war.