Coronavirus: Erster Todesfall in Grossbritannien
Das Coronavirus hat die Welt Fest im Griff. Bisher starben global über 3300 Menschen, rund 97'000 Menschen weltweit sind infiziert.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Coronavirus kostete bisher über 3300 Menschen weltweit das Leben.
- Bei mehr als 97'000 Fällen weltweit wurde eine Infektion bestätigt.
- Rund 53'000 Menschen konnten bisher geheilt werden
- Alle relevanten Informationen finden Sie im internationalen Liveticker.
22:11: Der US-Kongress hat 8,3 Milliarden Dollar (7,8 Milliarden Franken) für den Kampf gegen das neuartige Coronavirus bereitgestellt. Nach dem Repräsentantenhaus stimmte am Donnerstag auch der Senat in Washington für das Massnahmenpaket, mit dem eine Ausbreitung des Erregers verhindert werden soll. Die Republikaner von US-Präsident Donald Trump und die oppositionellen Demokraten hatten sich auf die Finanzmittel verständigt. In den USA wurden inzwischen rund 150 Infektionen mit dem Coronavirus gezählt. Elf Patienten erlagen bislang der von dem Erreger verursachten Lungenkrankheit Covid-19, zehn im nordwestlichen Bundesstaat Washington und einer in Kalifornien.
21:08: In Grossbritannien ist erstmals ein mit dem neuartigen Coronavirus infizierter Mensch gestorben. Das teilte der britische Gesundheitsdienst NHS am Donnerstagabend mit. Der Patient sei bereits höheren Alters gewesen und habe unter weiteren gesundheitlichen Problemen gelitten, hiess es in der Mitteilung. Er starb in einem Krankenhaus in der englischen Stadt Reading, westlich von London. Er hatte sich einem BBC-Bericht zufolge in Grossbritannien mit dem Virus angesteckt. Premierminister Boris Johnson sprach den Angehörigen sein Mitgefühl aus. Die Zahl der Infizierten in Grossbritannien stieg am Donnerstag unterdessen auf 116 an.
20:40: Russland hat sein für Juni geplantes internationales Wirtschaftsforum in St. Petersburg wegen des Coronavirus abgesagt. Es handelt sich um eines der grössten Wirtschaftstreffen der Welt mit Staatsgästen und Konzernchefs aus Dutzenden Ländern. Zum Schutz der Gesundheit der russischen Bürger sowie der Gäste und Teilnehmer des Forums werde in diesem Jahr auf das Ereignis verzichtet, meldete die Staatsagentur Ria Nowosti am Donnerstag unter Berufung auf Vize-Regierungschef Andrej Beloussow.
18:30: In einem Seniorenheim in Madrid sind am Donnerstag elf Fälle des neuen Coronavirus bestätigt worden. Zehn Bewohner der Residenz und eine Pflegerin seien infiziert, berichtete das spanische Fernsehen unter Berufung auf die Behörden. In dem Heim leben Medienberichten zufolge etwa 70 ältere Menschen um die 80 Jahre. Keiner der Patienten liegt aber im Krankenhaus: Die mit dem Covid-19-Erreger infizierten Bewohner wurden in dem Gebäude selbst isoliert. Eine Pflegerin befindet sich zu Hause in Selbstisolation. Wie das Virus in die Residenz gekommen ist, war noch unklar. In Spanien insgesamt lag die Zahl der Fälle am Donnerstag bei knapp 240.
17:55: Die italienische Regierung verschiebt ein wichtiges Verfassungsreferendum wegen des Coronavirus-Ausbruchs und kündigt mehr Mittel für den Umgang mit der Krise an. Das Referendum sollte am 29. März stattfinden, dabei geht es um die Reduzierung der Zahl der Parlamentarier. Einen neuen Termin nannte Regierungschef Giuseppe Conte am Donnerstag nicht.
16.42 In den Niederlanden hat sich die Zahl der nachgewiesenen Coronavirus-Fälle innerhalb eines Tages mehr als verdoppelt. Sie liegt jetzt bei 82, wie Gesundheitsminister Bruno Bruins am Donnerstag in Den Haag mitteilte. Am Vortag waren es noch 38 Infizierte. Es gebe aber keinen Anlass für besondere Massnahmen, sagte der Minister.
15.00: In Cagliari trifft Italien am kommenden Wochenende in der Davis-Cup-Qualifikation auf Südkorea. Natürlich gelten wegen des Coronavirus auch hier Vorsichtsmassnahmen. Bei der Bekanntgabe der Partien mussten sowohl Spieler als auch Journalisten Abstand voneinander halten. Das ungewöhnliche Bild ging daraufhin auf Twitter um die Welt.
14.35: Bei 21 Teilnehmern einer griechischen Reisegruppe ist das neuartige Coronavirus nachgewiesen worden. Die insgesamt mehr als 50 Touristen waren nach Israel und Ägypten gereist. Nach ihrer Heimkehr nach Griechenland war am Mittwoch zunächst bei einem 66 Jahre alten Mann im Krankenhaus Covid-19 festgestellt worden.
Nun soll das Virus nach Angaben der griechischen Behörden bei insgesamt 20 Mitreisenden nachgewiesen worden sein. Anfang der Woche lag die Zahl der mit dem Virus Sars-CoV-2 Infizierten in Griechenland noch unter zehn.
«Wir erwarten in den kommenden Woche einen deutlichen Anstieg der Fallzahlen», sagte der Virologe Sotiris Tsiodras im griechischen Fernsehen. Es werde davon ausgegangen, dass die Reisenden seit ihrer Rückkehr mehr als 400 Kontakte mit anderen Menschen gehabt hätten.
Die griechischen Behörden hatten wegen der Infektion des 66-Jährigen am Mittwoch für zwei Regionen auf der Halbinsel Peloponnes sowie für die Insel Zakynthos Sofortmassnahmen angekündigt. Für 48 Stunden sollten dort Schulen, Theater, Kinos und archäologische Städte geschlossen bleiben.
14.22: In Deutschland sind inzwischen 349 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen worden. Das sind rund einhundert bestätigte Fälle mehr als noch am Mittwoch.
12:42 Der Umsatzverlust der Fluggesellschaften wegen des neuartigen Coronavirus wird viel drastischer ausfallen als noch vor zwei Wochen gedacht. Der Branchenverband IATA geht inzwischen davon aus, dass die Fluggesellschaften in diesem Jahr im Passagiergeschäft zwischen 63 und 113 Milliarden Dollar (bis 101 Mrd Euro) an Umsatz verlieren.
IATA-Chef Alexandre de Juniac appellierte an die Regierungen, die Fluggesellschaften zu stützen. Es seien aussergewöhnliche Zeiten, in denen die Industrie Erleichterungen bei Steuern, Gebühren und der Vergabe von Start- und Landerechten benötige.
11.45: Nach Italien schliesst auch der Iran sämtliche Schulen und Universitäten. Diese Massnahme soll vorerst bis am 20. März gelten. Das gab der iranische Gesundheitsminister heute bekannt.
Zudem ist die offizielle Zahl der Coronavirus-Toten und -Infizierten nach Angaben des Gesundheitsministeriums erneut gestiegen. Innerhalb der vergangenen 24 Stunden habe sich die Zahl der Toten von 92 auf 107 erhöht, sagte Ministeriumssprecher Kianush Dschahanpur am Donnerstag in Teheran. Insgesamt sind laut Dschahanpur 3513 Menschen – 591 mehr als am Vortag – positiv auf das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden.
11.30: Nach Verhängung strenger Einreisebestimmungen aus Sorge vor der Ausbreitung des neuen Coronavirus befinden sich nach Medienberichten vom Donnerstag rund 100'000 Israelis in Heimquarantäne.
Reisende aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich und Spanien dürfen nach einer Entscheidung des Gesundheitsministeriums ausserdem nicht mehr einreisen – es sei denn, sie können glaubhaft versichern, dass sie eine zweiwöchige häusliche Quarantäne einhalten können. Davon nicht betroffen sind Personen, die mit Transitflügen über diese fünf Länder nach Israel kommen. Die Auflagen gelten von Freitag um 07.00 Uhr (MEZ) an.
10.55: In ganz Italien sind Schulen, Kindergärten und Universitäten wegen der Coronavirus-Krise geschlossen. Viele Schulen riefen Eltern dazu auf, online Schulmaterial abzurufen und zuhause ein wenig Stoff durchzunehmen. An manchen Schulen wurde auch Video-Musikunterricht angeboten, Universitäten behelfen sich auch mit Podcasts.
Die meisten Eltern mussten auf die Hilfe von Grosseltern und Kindermädchen zurückgreifen – oder konnten nicht zur Arbeit gehen. Regierungschef Giuseppe Conte hatte ein Dekret unterschrieben, wonach Schulen und Unis bis 15. März geschlossen bleiben.
10.45: In Österreich ist die Zahl der mit dem neuen Coronavirus Infizierten auf 37 gestiegen. Das bedeute ein Plus von acht Fällen gegenüber Mittwoch, teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag mit. Insgesamt wurden bisher in Österreich 3711 Tests gemacht. Unterdessen konnten die ersten beiden österreichischen
Coronavirus-Patienten die Innsbrucker Universitätsklinik nach zehn Tagen gesund wieder verlassen.
09.27: Auch in Australien scheinen wegen des Coronavirus panische Hamsterkäufe zuzunehmen. In einem Supermarkt im Bundesstaat New South Wales ist ein Streit um WC-Papier ausgebrochen. Die Polizei musste ausrücken als ein Streit zwischen einem 50-Jährigen und einem anderen Kunden sowie einem Laden-Mitarbeiter ausbrach, wie «news.com.au» berichtet.
Der Mann soll gegenüber den Beiden sogar handgreiflich geworden sein. Bei der Festnahme musste die Polizei den 50-Jährigen sogar tasern. In mehreren australischen Regionen soll in den Supermärkten eine WC-Papier-Knappheit herrschen.
9.25: In Ungarn wurden erstmals Infektionen mit dem neuen Coronavirus festgestellt. Infiziert sind zwei Studenten aus dem Iran, wie das ungarische Gesundheitsamt am Mittwochabend mitteilte. Wahrscheinlich hätten sich die beiden im Iran infiziert, erklärte die Behörde weiter. Sie wurden in ein Budapester Krankenhaus gebracht. Einer der beiden Patienten studiert den Angaben zufolge in Budapest, der andere in der westungarischen Stadt Györ.
08.03: Die Ureinwohner in der neuseeländischen Hauptstadt Wellington wollen in Zeiten des neuen Coronavirus auf den traditionellen Nasengruss verzichten, den Hongi. Das Ganze sei kein Verbot, aber eine Sache des gesunden Menschenverstands, machte Stammeschef Kura Moeahu am Donnerstag im Sender Radio New Zealand deutlich. Bei den Maori werden die Nasen aneinander gedrückt, damit man den Lebensatem des Gegenübers spürt. Zu sehen war das Ritual beispielsweise beim Nationalfeiertag Waitangi Day im Februar oder beim Besuch von Prinz Charles im vergangenen Jahr. In Neuseeland gibt es drei nachgewiesene Fälle des Virus Sars-CoV-2.
06.53: Auch in Teilen Griechenlands sollen Schulen vorübergehend geschlossen werden. Das Gesundheitsministerium kündigte am Mittwochabend Sofortmassnahmen für zwei Regionen auf der Halbinsel Peloponnes sowie die Insel Zakynthos an. Für 48 Stunden sollen Schulen, Theater, Kinos und archälogische Stätten dort geschlossen bleiben. Grund ist eine griechische Reisegruppe – die 56 Touristen hatten Israel und Ägypten besucht, nach ihrer Rückkehr war ein 66 Jahre alter Teilnehmer an Covid-19 erkrankt.
04.45: Die Zahl der Sars-CoV-2-Infektionen in Südkorea steigt unvermindert an. Seit Mittwoch seien 438 Fälle hinzugekommen, teilten die Gesundheitsbehörden am Donnerstag mit. Damit sei die Gesamtzahl auf bisher 5766 gestiegen.
Die Zahl der Todesfälle, die mit dem neuartigen Coronavirus in Verbindung gebracht werden, kletterte demnach seit dem Vortag um drei auf 35. In keinem anderen Land ausserhalb Chinas, wo die Lungenkrankheit Covid-19 Ende Dezember zuerst ausgebrochen war, wurden bisher mehr Infektionsfälle gemeldet.
04.15: Der japanische Minister für die Olympischen Sommerspiele in Tokio, Seiko Hashimoto, weist eine Absage oder Verschiebung der Olympiade von sich. Japan bereite sich wie geplant noch auf die Sommerspiele vor.
«Eine Absage oder Verzögerung der Spiele wäre für die Athleten inakzeptabel», sagt Hashimoto vor dem Haushaltsausschuss. Er fügt hinzu, dass die Organisatoren und das Internationale Olympische Komitee weiterhin eng zusammenarbeiten würden.
03.30: Die USA fordert den Online-Versandhändler Amazon auf, bei Artikeln zum Schutz gegen das Coronavirus Preistreiberei auf seiner Plattform zu unterbinden.
Eine Schachtel mit kleinen Handdesinfektionsflaschen, die normalerweise für 10 Dollar verkauft werden, würde online für 400 Dollar gelistet, schreibt US-Senator Edward Markey in einem Brief an den Handelsriesen.
Ein Drittanbieter listet eine Flasche des Mittels für 600 Dollar. Allerdings würde eine grosse Flasche der Amazon-Marke weiterhin für 8,25 Dollar angeboten, so Markey.
Amazon stand nicht sofort für eine Stellungnahme zur Verfügung. Das Unternehmen hatte vergangene Woche mehr als eine Millionen Produkte gesperrt, die behauptet hatten, das Virus heilen oder vor der Ansteckung schützen zu können.
03.10: Das US-Technologieunternehmen Microsoft fordert seine Mitarbeiter zur Heimarbeit bis zum 25. März auf. Damit reagiert das Unternehmen auf die steigende Zahl der Coronavirus-Infektionen in Seattle, dem Firmensitz des Soft- und Hardwareherstellers.
02.37: Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom hat am Donnerstag wegen der Ausbreitung des Coronavirus den Notstand ausgerufen. Seine Entscheidung erfolgte nur wenige Stunden nach Bekanntwerden des ersten Todesfalls in dem Westküsten-Staat.
In den USA sind bisher elf Menschen am Coroanvirus gestorben. Zudem sind mehr als 100 Infektionen mit Sars-CoV-2 bestätigt. Besonders betroffen ist der westliche Bundesstaat Washington.
01.37: Der Lungenkrankheit Covid-19 sind in China weitere 31 Menschen zum Opfer gefallen. Wie die Pekinger Gesundheitskommission am Donnerstag mitteilte, wurden sämtliche der neuen Opfer in der besonders schwer betroffenen Provinz Hubei registriert.
Zudem kamen 139 neu bestätigte Infektionen mit dem Erreger hinzu. Mehr als 3000 Menschen sind auf dem chinesischen Festland bislang an dem Virus gestorben. Von insgesamt 80'409 Infizierten wurden nach offiziellen Angaben bislang 52'045 geheilt.
23.30: Das US-Repräsentantenhaus will für den Kampf gegen das neuartige Coronavirus neue Finanzmittel in Höhe von 8,3 Milliarden US-Dollar bereitstellen. Dafür wurde am Mittwoch der Entwurf eines entsprechenden Nothilfegesetzes in die Parlamentskammer eingebracht, wie der zuständige Ausschuss mitteilte.
Es sieht drei Milliarden Dollar für die Entwicklung von Therapien und Impfstoffen vor. 2,2 Milliarden Dollar sollen für präventive Massnahmen bestimmt sein. 435 Millionen Dollar sind für Hilfe im Ausland vorgesehen.
21.55: Die durch die Coronavirus-Epidemie ausgelöste Verlangsamung der industriellen Produktion in China wird nach Angaben der Vereinten Nationen in den kommenden Monaten zu einem Einbruch der weltweiten Exporterlöse führen.
Das Virus habe «das Potential, nicht nur die chinesische, sondern auch die globale Wirtschaft erheblich zu verlangsamen», teilten die Uno-Wirtschaftsexperten mit.
21.44: Die US-Fluggesellschaft United Airlines streicht ihren Flugplan wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus erheblich zusammen. Internationale Flüge sollen im April um 20 Prozent eingeschränkt werden, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Im US-Heimatmarkt und Kanada sei eine Reduzierung um zehn Prozent vorgesehen. Die Flugplanänderungen sollen am 7. März in Kraft treten.
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