Coronavirus: Eurovision Song Contest 2020 abgesagt

Das Coronavirus hat die Welt fest im Griff. Bisher sind global fast 8000 Menschen gestorben. Rund 197'000 Menschen weltweit sind am Virus erkrankt.

Coronavirus - Mobiles Corona-Abstrichzentrum
Medizinisches Personal in Schutzkleidung nimmt im seit heute neu eingerichteten mobilen Corona-Abstrichzentrum bei einem Autofahrer einen Abstrich. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Das neue Coronavirus breitet sich immer weiter aus – 155 Länder sind betroffen.
  • Insgesamt rund 197'000 Personen wurden bisher infiziert – fast 8000 Menschen starben.
  • Rund 82'000 Menschen gelten weltweit als genesen.
  • Alle relevanten Informationen finden Sie im internationalen Liveticker.

17.17: Kanadas Premierminister Justin Trudeau hat in der Coronakrise ein Hilfspaket im Wert von rund 82 Milliarden kanadischen Dollar (etwa 52 Milliarden Euro) angekündigt. Darin seien unter anderem Einkommensunterstützung und Steueraufschübe enthalten, teilte Trudeau am Mittwoch mit.

In häuslicher Isolation wegen des Coronavirus: Kanadas Premierminister Trudeau und seine Frau Sophie.(Archivbild)
In häuslicher Isolation wegen des Coronavirus: Kanadas Premierminister Trudeau und seine Frau Sophie.(Archivbild) - sda - KEYSTONE/AP/Justin Tang

17.16: Der Tod von mindestens 17 mit dem neuen Coronavirus infizierten Heim-Senioren ruft in Spanien die Justiz auf den Plan. Auf Antrag einer Patientenschutzorganisation leitete die Staatsanwaltschaft am Mittwoch in Madrid Ermittlungen über die Zustände in der Residenz ein.

16.48: Eine neue Fährverbindung zwischen Deutschland und Estland soll in der Coronavirus-Krise den Warenverkehr auf der Ostsee verstärken. Auf das Schiff passen den Angaben der Reederei Tallink zufolge 100 Lastwagen und zehn Autos.

16.43: Das Landratsamt Tirschenreuth hat wegen der Verbreitung des Coronavirus für die Stadt Mitterteich eine Ausgangssperre verhängt. Es ist die erste Stadt in Bayern mit einer solchen Massnahme. Sie soll bis zum 2. April dauern, wie die Behörde mitteilte.

16.00: Ungeachtet des neuen weitreichenden Einreiseverbots für fast alle Nicht-EU-Bürger hat sich die Lage an einigen Grenzen innerhalb Europas verschärft. An den Übergängen von Deutschland nach Polen sowie von Österreich nach Ungarn staute sich der Verkehr am Mittwoch Dutzende Kilometer. Zugleich wurden die ersten Passagiere aus Nicht-EU-Ländern an deutschen Flughäfen abgewiesen.

15.56: Ein inzwischen positiv auf Corona getesteter Vater hat einen Aufenthalt im Risikogebiet Heinsberg (Nordrhein-Westfalen) verschwiegen. Deshalb musste jetzt die Nachsorgeklinik Tannheim für schwer kranke Kinder in Villingen-Schwenningen (Baden-Württemberg) schliessen.

Bisher gebe es aber keine weiteren bestätigten Fälle, so die Klinikleitung. Sie spricht von einem «Desaster», das der Vater hätte verhindern müssen. Sie hofft, dass die Klinik am 6. April wieder den Betrieb aufnehmen kann.

15.28: In Schottland und Wales soll wegen der Corona-Krise noch in dieser Woche der Schulbetrieb eingestellt werden. Das teilten die Regierungen in Edinburgh und Cardiff am Mittwoch mit. Erwartet wird, dass auch in England die Schultore bald geschlossen werden. Premierminister Boris Johnson kündigte noch für Mittwoch eine Entscheidung darüber an.

14.53: Die USA wollen wegen der Ausbreitung des Coronavirus vorübergehend ihre gemeinsame Grenze mit Kanada für «nicht unbedingt notwendigen» Verkehr schliessen. US-Präsident Donald Trump gab am Mittwoch auf Twitter bekannt, auf diesen Schritt hätten sich beide Länder einvernehmlich geeinigt. «Handel wird nicht davon betroffen sein», erklärte er weiter. Weitere Details würden folgen.

14.37: Der Eurovision Song Contest 2020 wird abgesagt. Das teilte der Veranstalter, die European Broadcasting Union, mit. Der ESC sollte im Mai in Rotterdam stattfinden.

14.35: Im Zuge der Coronakrise schliesst der dänische Spielzeughersteller Lego sämtliche Läden in Europa, Kanada und den USA. Allein die Geschäfte in China sollen geöffnet bleiben, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Alle Angestellten sind aufgerufen, von zu Hause aus zu arbeiten, wenn es möglich ist. Wer zur Arbeit gehen muss, bekommt das Angebot, seine Temperatur zu messen. Lego unterhält weltweit 570 Läden, 140 davon in China.

14.30: In Europa sind inzwischen mehr Menschen an dem neuartigen Coronavirus gestorben als in Asien. Wie aus einer Auswertung offizieller Zahlen durch die Nachrichtenagentur AFP hervorgeht, starben bis Mittwochvormittag in Europa mindestens 3422 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19, in Asien waren es 3384.

Die meisten Todesfälle innerhalb Europas wurden aus Italien gemeldet. Dort starben bislang 2503 Menschen.

Coronavirus - Stendal
Am Morgen waren wegen des Coronavirus in Deutschland viele Geschäfte geschlossen geblieben. - dpa

Insgesamt stieg die Zahl der Todesfälle weltweit am Mittwoch auf über 8000. Wie aus der AFP-Auswertung hervorgeht, starben weltweit 8092 Menschen an dem Virus. Allein in den vergangenen 24 Stunden starben in Europa 684 Menschen.

Europa ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) inzwischen das Epizentrum der weltweiten Coronavirus-Pandemie, die ihren Ausgang im Dezember in China nahm. Insgesamt haben sich inzwischen weltweit fast 200'000 Menschen mit dem Virus infiziert.

14.13: Die britische Regierung plant weitreichende Sondergesetze im Kampf gegen das Coronavirus.

Ein auf der Website der Regierung veröffentlichter Gesetzentwurf sieht unter anderem vor, dass Polizisten künftig Menschen wegen des Verdachts auf eine Coronavirus-Infektion festnehmen und zum Test zwingen können. Zudem soll es möglich sein, frühere Mitarbeiter im Gesundheitsdienst oder Sozialarbeiter aus dem Ruhestand zurückzurufen.

Laut einem Bericht der «Times» sollen die Sondergesetze noch in dieser Woche ohne Parlamentsabstimmung verabschiedet werden und kommende Woche in Kraft treten.

Coronavirus - Grossbritannien
Jeremy Corbyn (M), Vorsitzender der Labour-Partei in Grossbritannien, spricht während der Fragestunde «Questions to the Prime Minister» (Fragen an den Premierminister) im Unterhaus des britischen Parlaments (bestmögliche Qualiität). - dpa

Das Coronavirus-Notgesetz werde nur eingesetzt, wenn es «absolut notwendig ist», versicherte Gesundheitsminister Matt Hancock. Es gebe der Regierung «die Befugnisse, die sie braucht, um Leben zu schützen».

Die britische Regierung war wegen ihrer lange Zeit zögerlichen Reaktion auf die Corona-Pandemie kritisiert worden. Am Montag riet sie den Bürgern schliesslich zur häuslichen Isolation, zu Heimarbeit und dem Verzicht auf Massenveranstaltungen.

13.52: Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen in Deutschland ist auf über 10'000 gestiegen.

Nach Angaben der in der US-Stadt Baltimore ansässigen Johns-Hopkins-Universität erhöhte sich die Zahl der registrierten Infizierten in Deutschland bis Mittwochmittag auf 10'069 Fälle. Insgesamt 26 Menschen starben demnach in der Bundesrepublik bisher am Coronavirus.

13.40: Deutschland setzt in der Coronavirus-Krise nach einem Medienbericht die humanitäre Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Ausland aus. Das sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag).

Das Ministerium habe am Dienstag «angesichts der Massnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie» das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) angewiesen, das Resettlement-Verfahren mit der Türkei und die Resettlement-Verfahren des Bundes für Menschen in humanitären Notlagen «bis auf Weiteres auszusetzen».

Ankerzentrum in Bamberg
Ein Schild weist den Weg zum Eingangsbereich für Fussgänger und Radfahrer für das Gelände des Ankerzentrums für Flüchtlinge. - dpa

Faktisch seien die «deutschen humanitären Aufnahmeverfahren wegen verschiedener Reisebeschränkungen und operativer Einschränkungen auch seitens wichtiger Partner bereits seit vergangenem Freitag zum Erliegen gekommen», sagte der Ministeriumssprecher.

13.20: In Seattle (USA) erhielten die ersten freiwilligen Testpersonen einen möglichen Impfstoff gegen das Coronavirus. Dafür erhalten sie rund 1000 Franken als Entschädigung.

Eine der Freiwilligen ist die 43-jährige Jennifer Haller. Als erster Person wurde ihr eine Injektion gegen das Virus gespritzt. «Das ist eine wunderbare Möglichkeit für mich, etwas zu tun und zu helfen», sagt Haller. Nach der Spritze verliess sie den Untersuchungsraum mit einem Lächeln und sagte: «Ich fühle mich grossartig.»

Jennifer Haller Coronavirus
Jennifer Haller ist eine der Ersten. - keystone

Bei dem Versuch wurden Forschungsschritte ausgelassen, wie die Nachrichtenagentur AP berichtet. Eigentlich müsste der Impfstoff an Labortieren getestet werden. Dieser Schritt wurde jedoch übersprungen. Unter Forschern ist das Vorgehen umstritten. Sie warnen vor grossen Risiken.

13.11: Burkina Faso hat am Mittwoch den ersten Todesfall durch das neuartige Coronaviurs in Subsahara-Afrika gemeldet. Auf einer Intensivstation starb eine 62-jährige Frau, die auch an Diabetes gelitten hatte.

Das teilte der Professor Martial Ouedraogo mit, der in dem westafrikanischen Land den Kampf gegen die Ausbreitung des Virus koordiniert. Der erste Todesfall in Burkina Faso ist zugleich der erste bekannte Todesfall in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara.

afrika coronavirus
Das Coronavirus hat auch in Afrika Fuss gefasst, wie an den Flughäfen sichtbar ist (Symbolbild aus Angola). - Keystone

13.05: Die Zahl der Coronavirus-Opfer im Iran ist erneut deutlich gestiegen. Innerhalb von nur 24 Stunden habe sich die Zahl der Toten von 988 auf 1135 erhöht, sagte Vizegesundheitsminister Aliresa Raeissi am Mittwoch in Teheran.

Die Zahl der offiziell erfassten Ansteckungen mit Sars-CoV-2 stieg im gleichen Zeitraum von 16'169 auf 17'361. Die meisten Infektionen gab es erneut in der Hauptstadt Teheran. Gleichzeitig seien über 5700 infizierte Patienten gesund aus den Krankenhäusern entlassen worden, sagte der Vizeminister im Staatsfernsehen.

13.00: Das Robert Koch-Institut hat Hoffnungen auf einen baldigen Impfstoff gegen das Coronavirus gedämpft. «Ich persönlich schätze es als realistisch ein, dass es im Frühjahr 2021 sein wird», sagte Präsident Lothar Wieler am Mittwoch. Alles, was bürokratisch machbar sei, müsse getan werden. Klinische Testphasen aber könne man nicht verkürzen. «Wir müssen ein Sicherheitsprofil haben. Impfstoffe können ja Nebenwirkungen haben.»

«Jeder wird genauso glücklich sein wie ich, wenn es den Impfstoff früher gibt», sagte Wieler. Die Epidemie werde noch viele Wochen und Monate im Land unterwegs sein.

12.56: Alle Menschen in Tschechien müssen in der Öffentlichkeit eine Mund- und Nasenbedeckung tragen. Das beschloss das Kabinett des populistischen Regierungschefs Andrej Babis am Mittwoch. Zur Bedeckung von Mund und Nase könnten medizinische Mund- und Atemschutzmasken, aber auch ein Schal oder eine Sturmhaube dienen, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums in Prag der Deutschen Presse-Agentur.

Coronavirus - Tschechien
Ein Mann mit einer Mundschutzmaske steht auf die Karlsbrücke. - dpa

Die Massnahme trete in der Nacht zu Donnerstag in Kraft. Tschechien hatte den Notstand ausgerufen und die Bürgerinnen und Bürger aufgefordert, sich so weit wie möglich zu Hause zu isolieren. Es gibt nach Behördenangaben 464 bestätigte Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus in Tschechien.

12.53: Das legendäre Glastonbury-Musikfestival in Grossbritannien ist wegen der Coronavirus-Pandemie um ein Jahr verschoben worden. Das teilten die Veranstalter am Mittwoch mit. Im Juni sollte das 50. Jubiläum des Festivals in der englischen Grafschaft Somerset gefeiert werden. Erwartet wurden Stars wie der Ex-Beatle Paul McCartney, Taylor Swift, Diana Ross und US-Rapper Kendrick Lamar.

12.49: In Spanien steigt die Zahl der Coronavirus-Infektionen weiter stark an: Binnen eines Tages wurden mehr als 2500 neue Infektionen registriert, wie das Gesundheitsministerium in Madrid am Mittwoch mitteilte.

Die Zahl aller Infektionsfälle lag demnach bei 13'716 und damit um 2538 höher als noch am Dienstag. 598 Menschen starben in Spanien bereits an der Lungenkrankheit Covid-19, die durch das neuartige Coronavirus ausgelöst wird.

Coronavirus - Spanien
Eine Frau geht in Barcelona während der Coronavirus-Pandemie mit ihren Hunden spazieren. - dpa

12.42: Israel hat im Kampf gegen das Coronavirus die Palästinensergebiete abgeriegelt. Aus dem Westjordanland und dem Gazastreifen dürften nur noch Menschen aus humanitären Gründen nach Israel einreisen, teilte die israelische Behörde Cogat am Mittwoch mit.

Zuvor sei einer gewissen Zahl von Palästinensern mit israelischem Arbeitsvisum erlaubt worden, für ein oder zwei Monate nach Israel zu kommen. Es handle sich etwa um Bauarbeiter oder Arbeiter in der Landwirtschaft.

Nach Informationen der Nachrichtenagentur DPA handelt es sich um rund 70'000 Palästinenser aus dem Westjordanland, die noch in Israel arbeiten dürfen. Für ihre Unterkunft in den kommenden Wochen in Israel ist nach Angaben von Cogat der jeweilige Arbeitgeber verantwortlich. Wer früher ins Westjordanland zurückkehre, dürfe anschliessend nicht mehr nach Israel einreisen.

12.16: In Paris haben Kontrollen wegen der in Frankreich verhängten Ausgangssperre im Kampf gegen das Coronavirus zugenommen. Die Polizei überprüfte am Mittwoch vermehrt Ausgangsformulare in den Strassen der französischen Hauptstadt, vor allem in der Nähe der Sehenswürdigkeiten. Vor dem Eiffelturm wurden Jogger, Passanten und Autofahrer kontrolliert. Auch auf der Prachtstrasse Champs-Élysées gab es Kontrollen. Die landesweite Ausgangssperre war Dienstagmittag in Kraft getreten.

France Virus Outbreak
Ein Polizist in Paris alleine auf weiter Flur. - AP Photo

Bis Mittwochmorgen habe es rund 10'000 Kontrollen gegeben, teilte die Pariser Polizeipräfektur auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Zudem seien 518 Verwarnungen ausgesprochen worden.

Wer gegen die Vorgaben der Ausgangssperre verstösst, muss seit Mittwoch ein Bussgeld in Höhe von 135 Euro zahlen. Bei schweren Verstössen gebe es eine Geldstrafe von 375 Euro. Das entsprechende Dekret sei am Mittwoch veröffentlicht worden, teilte Innenminister Christophe Castaner auf Twitter mit.

12.04: Die Coronavirus-Pandemie zwingt auch den US-Elektroautopionier Tesla zum vorübergehenden Einstellen der Produktion. Die Behörden in Kalifornien verhängten für die ganze Region ab Dienstag eine dreiwöchige Ausgangssperre, nach der nur die notwendigsten Aktivitäten erlaubt sind.

12.01: Die Corona-Krise hat auch im spanischen Parlament zu einem ungewohnten Szenario geführt: Ministerpräsident Pedro Sánchez sprach am Mittwoch vor einem fast leeren Plenum, nur eine Handvoll Abgeordnete aller Parteien hatte sich im Madrider Congreso de los Diputados versammelt.

Coronavirus - Spanien
Pedro Sanchez (r), Ministerpräsident von Spanien, spricht vor einem fast leeren Parlament. Sanchez erläuterte die Massnahmen, die ergriffen wurden, um die Ausbreitung des neuen Coronavirus in Spanien zu mildern. - dpa

Dabei stellte der Sozialist unter anderem die am Dienstag vom Ministerrat verabschiedeten Massnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft und der Arbeitnehmer vor: Die Regierung will eine Rekordsumme von 200 Milliarden Euro mobilisieren, etwa 20 Prozent des Bruttoinlandprodukts.

12.00: Die Menschen in Belgien sollen 19 Tage lang zu Hause bleiben, um eine weitere Verbreitung des Coronavirus zu vermeiden. Am Mittwochmittag begann eine Ausgangssperre für die fast 11,5 Millionen Einwohner des Landes, das eine Reihe wichtiger Einrichtungen der Europäischen Union und der Nato beherbergt.

Alle Unternehmen müssen - wo immer möglich - Telearbeit einführen, sonst drohen hohe Bussgelder. Die Polizei werde die Einhaltung der Regeln kontrollieren, beschloss der Nationale Sicherheitsrat am Dienstagabend.

Ausnahmen von der Ausgangssperre sind für wichtige Besorgungen vorgesehen. Die Menschen dürfen ihre Wohnungen zur Arbeit, zum Einkaufen von Lebensmitteln und Medikamenten, für Arztbesuche und Post- oder Bankgeschäfte verlassen.

11.02: Es sind besorgniserregende Zahlen, die eine neue US-Studie publizierte. Gemäss Forschern der Columbia Universität in New York bleiben 86 Prozent aller Fälle mit dem Coronavirus Infizierten unentdeckt. Dies, weil sie keine oder nur sehr milde Symptome zeigen und sich deshalb auch nicht testen lassen.

Zu diesem Schluss kamen die Forscher, nachdem sie den Virus-Ausbruch in China genau analysierten. Die unentdeckten Fälle treiben die Ausbreitung des Virus weiter voran, weil sich die Personen eigentlich gesund fühlen und sich deshalb nicht isolieren.

Coronavirus - Intensivbett
Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist der Verlauf bei 15 Prozent der Coronavirus-Infizierten so schwer, dass eine zusätzliche Versorgung mit Sauerstoff nötig wird. Deswegen stieg die Nachfrage nach medizinischem Sauerstoff. - dpa

Das würde bedeuten, dass die aktuellen Infektionen nur einen Bruchteil der in Realität Infizierten abbilden. Die WHO warnte bereits, dass die Pandemie nur gestoppt werden kann, wenn alle Corona-Patienten identifiziert werden.

10.53: Der Grenzschutz in Polen hat auf die langen Staus wegen der neuen Kontrollen an der deutsch-polnischen Grenze reagiert und vier weitere Übergänge für den Autoverkehr geöffnet. Sowohl Pkw- als auch Lastwagenfahrer könnten ab sofort die bislang nur für Fussgänger gedachten Grenzübergänge in Frankfurt/Oder-Slubice, in Kietz-Kostrzyn nad Odra und in Zgorzelec nutzen, teilte der Grenzschutz am Mittwoch mit. Der Übergang in Guben/Gubin sei dagegen nur für Pkw möglich.

Um eine weitere Verbreitung des Coronavirus zu erschweren, hatte Polen am Wochenende an Grenzübergängen zu Deutschland Kontrollen eingeführt. Internationale Flug- und Zugverbindungen wurden ausgesetzt.

Coronavirus - Lange Staus an der Grenze zu Polen
Lkws stauen auf der Autobahn 12 etwa 10 Kilometer vor dem deutsch-polnischen Grenzübergang (Luftaufnahme mit einer Drohne). - dpa

10.47: Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI) hat vor einem Szenario mit zehn Millionen Coronavirus-Infektionen bis in einigen Monaten in Deutschland gewarnt. Dies könne eintreten, wenn die von der Bundesregierung angeordneten Massnahmen nicht eingehalten würden, sagte Lothar Wieler am Mittwoch in Berlin.

«Wir haben einen exponentiellen Verlauf der Epidemie.» Wieler appellierte an die Menschen, ihre sozialen Kontakte zu reduzieren. Das Virus werde nur von Mensch zu Mensch übertragen. Inzwischen habe das RKI knapp 8200 bestätigte Fälle bundesweit gemeldet bekommen, gut 1000 mehr als am Vortag.

10.45: Russland schliesst wegen des hochansteckenden Coronavirus seine Schulen. Die Schüler werden vom kommenden Montag an drei Wochen lang in die verlängerten Frühlingsferien geschickt, sagte Bildungsminister Sergej Krawzow am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge. Einige Schulen haben aber bereits jetzt schon geschlossen, um eine Ausbreitung des neuartigen Virus einzudämmen.

10.24: Papst Franziskus empfiehlt wegen des Coronavirus unter Quarantäne stehenden oder in freiwilliger Isolation lebenden Familien «zärtliche Gesten».

Coronavirus - Vatikan
Nonnen und Gläubige nehmen an der Live-Übertragung des Angelus-Gebetes von Papst Franziskus auf dem Petersplatz teil. - dpa

Bei allem Bemühen um Hygiene und Abstand seien «zärtliche Gesten, Zuneigung, Mitgefühl» wichtig, sagte der Papst der italienischen Zeitung «La Repubblica» vom Mittwoch. Dazu gehörten zum Beispiel «eine warme Mahlzeit, ein Streicheln, Kuscheln, ein Telefonanruf».

Wichtig seien «die kleinen Dinge, die kleinen Aufmerksamkeiten gegenüber uns Nahestehenden, unseren Verwandten, unseren Freunden. Wir müssen verstehen, dass diese kleinen Dinge ein Schatz sind», erklärte Franziskus.

10.07: BMW stoppt wegen wegen der Ausbreitung des Coronavirus seine Autoproduktion in Europa für vier Wochen. Vorstandschef Oliver Zipse sagte am Mittwoch in München: «Ab heute fahren wir unsere europäischen Automobilwerke und das Werk Rosslyn in Südafrika herunter. Die Produktionsunterbrechung wird voraussichtlich bis zum 19. April eingeplant.»

09.37: In den USA sind nun in allen 50 Bundesstaaten Menschen mit dem Coronavirus nachweislich infiziert. Als letzter Staat meldete West Virginia im Osten der Vereinigten Staaten am Dienstag (Ortszeit), dass erstmals ein Patient positiv auf das Virus getestet worden sei.

Donald Trump
Der US-Präsident Donald Trump hält eine Ansprache. - AP

«Wir wussten, dass es passieren würde, und wir waren darauf vorbereitet», schrieb Gouverneur Jim Justice am Abend auf Twitter. In einer Ansprache an die Bürger hatte er zuvor auch die Schliessung aller Restaurants, Bars und Casinos in dem Staat bis Mitternacht angekündigt. Restaurants und Bars dürfen aber demnach weiter Gerichte zum Mitnehmen verkaufen.

Die Gesamtzahl der in den USA gemeldeten Infektionsfälle mit dem Coronavirus lag nach Angaben der Johns Hopkins Universität zuletzt bei rund 6500. Die Zahl der Todesfälle infolge der Krankheit Covid-19 überstieg dort am Dienstag erstmals die Hundertermarke.

09.10: Wegen der Coronavirus-Pandemie ist im US-Bundesstaat Texas eine für Mittwoch angesetzte Hinrichtung verschoben worden.

Die Hinrichtung des 44-jährigen John Hummel sei zunächst für 60 Tage ausgesetzt, teilte das zuständige Gericht unter Verweis auf «die aktuelle Gesundheitskrise und die grossen Ressourcen, die für eine Hinrichtung benötigt werden» mit.

Hummel war wegen der Tötung seiner schwangeren Frau, der gemeinsamen fünfjährigen Tochter und seines Schwiegervaters im Jahr 2009 zum Tode verurteilt worden. Am Mittwoch sollte die Hinrichtung per Giftspritze im texanischen Huntsville stattfinden.

09.05: US-Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass das Coronavirus auf Oberflächen aus Kunststoff und Edelstahl bis zu drei Tage lang nachweisbar ist. Auf Karton war es bis zu 24 Stunden stabil und auf Kupfer immerhin bis zu vier Stunden. Weiter konnten die Forschenden das Virus in der Luft in sogenannten Aerosolen bis zu drei Stunden lang nachweisen.

Coronavirus - Philippinen
Ein Arbeiter desinfiziert einen Wagen der Metro Rail Transit-3. - dpa

Die Ergebnisse, die vom «National Institute of Allergy and Infectious Diseases» veröffentlicht wurden, liefern wichtige Informationen über die Stabilität des Coronavirus und lassen vermuten, dass sich Menschen über die Luft und nach der Berührung kontaminierter Objekte damit infizieren können. In der Stabilitätsstudie verhielten sich die beiden Viren ähnlich, was leider nicht erklärt, warum Covid-19 zu einem viel grösseren Ausbruch geworden ist.

Die Ergebnisse bestätigen die Empfehlungen von Fachleuten: Vermeidung von Kontakt mit Menschen, Vermeidung der Berührung von Augen, Nase und Mund, Niesen und Husten mit einem Tuch abdecken und das Tuch anschliessend entsorgen und Reinigung und Desinfektion von häufig berührten Gegenständen.

08.49: Kolumbien hat wegen der Ausbreitung des Coronavirus den Notstand erklärt. Präsident Iván Duque ordnete am Dienstagabend (Ortszeit) an, dass Bürger über 70 Jahre zu Hause bleiben müssen. Aus dem Haus dürften sie nur, um einkaufen, in die Apotheke oder zum Arzt zu gehen. «Unsere Grosseltern haben das grösste Risiko, daher gilt die erste Notstandsmassnahme ihrer Sicherheit», sagte Duque in einer Ansprache in der Hauptstadt Bogotá. Die Anweisung gilt vom 20. März bis zum 31. Mai.

Coronavirus - Kolumbien
Pendler mit Mundschutz fahren in Bogota mit ihren Fahrrädern. - dpa

08.48: In Montenegro sind erstmals Ansteckungen mit dem Coronavirus nachgewiesen worden. Während viele europäische Länder bereits mit drastischen Mitteln gegen das Virus Sars-CoV-2 ankämpfen, hatte das kleine Balkanland an der Adria bislang keinen gemeldeten Infizierten. Bei den positiv getesteten Personen handelte es sich um zwei Frauen, gab Ministerpräsident Dusko Markovic am Dienstagabend auf einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Podgorica bekannt.

Beide hätten sich zuvor im Ausland in Gebieten mit hohem Ansteckungsrisiko aufgehalten, fügte er hinzu. Wo die beiden Frauen gewesen waren, führte er nicht weiter aus. Ihren Gesundheitszustand beschrieb er als stabil.

08.15: Die Niederlande wählen den Weg der Durchseuchung, wie Ministerpräsident Mark Rutte in einer Fernsehansprache mitteilte. In Absprache mit dem Direktor des Zentrums für die Kontrolle von Infektionskrankheiten Jaap van Dissel habe man sich für den Weg der «Herdenimmunität» entschieden. Das Vorgehen sei vergleichbar mit der Bekämpfung der Masern.

British PM Johnson on coronavirus in UK.
Grossbritannien folgt dem Konzept der «Herdenimmunität». - keystone

Auch in Grossbritannien wird kaum mehr auf das Coronavirus getestet und somit auf das Herdenimmunitäts-Konzept gesetzt. Ansteckungen sollen somit nicht mehr direkt verhindert werden.

Das Virus kann sich so schnell wie möglich flächendeckenden in der Bevölkerung verteilen. Haben sich genug Personen mit dem Virus infiziert und sind wieder genesen, mindert dies die Wahrscheinlichkeit einer zweiten Welle im Winter.

Ausgenommen von der Strategie der Massenansteckung sind Alte und Kranke, erklärte der britische Gesundheitsminister Matt Hancock.

07.00: In ganz Frankreich haben am Dienstagabend wegen des Coronavirus in ihren Wohnungen festsitzende Bürger dem Personal des Gesundheitswesens mit lautem Applaus für ihren Einsatz gegen die Pandemie gedankt.

Die Menschen traten um 19.00 Uhr und dann nochmal um 20.00 Uhr an ihre Fenster oder auf Balkone und klatschten in die Hände. Der Applaus war unter anderem in Paris, Lyon, Marseille und Ajacccio auf Korsika zu hören.

05.00: China hat den zweiten Tag in Folge nur noch eine einzige Neuerkrankungen mit dem Coronavirus in der Millionenmetropole Wuhan gemeldet, wo die weltweite Pandemie ihren Anfang genommen hatte. Wie aus am Mittwoch veröffentlichten Zahlen der Pekinger Gesundheitskommission hervorging, gab es ansonsten landesweit zudem noch zwölf so genannte «importierte Fälle», also Erkrankungen, die bei Menschen auf der Einreise nach China nachgewiesen wurden.

Bei diesen Rückkehrern handelt es sich zu einem grossen Teil nicht um Ausländer, sondern um Chinesen, die unter anderem wieder in ihre Heimat kommen, weil sie annehmen, dass dort das Schlimmste nun überstanden ist. Insgesamt seien bislang 155 importierte Fälle festgestellt worden, wie die Kommission weiter mitteilte.

Coroanavirus
China meldet erneut ahlreiche Neuerkranken mit dem Coronavirus von Rückkehrern aus dem Ausland. - sda - KEYSTONE/EPA/MINISTRY OF NATIONAL DEFENSE / HANDOUT

Obwohl es laut der offiziellen Zahlen landesweit fast keine neuen Fälle der Lungenkrankheit Covid-19 mehr gibt, gelten vielerorts weiterhin strenge Quarantänevorschriften. In Wuhan, wo das Virus im Dezember erstmals bei Besuchern eines Tiermarkts nachgewiesen wurde, müssen die meisten Menschen weiterhin Zuhause bleiben. In Städten wie Peking und Shanghai harren weiterhin Hunderttausende in Quarantäne aus. Jedoch kehrt der Alltag langsam zurück.

Trotz eines drastischen Rückgangs der Neuinfektionen beklagt China täglich noch immer eine zweistellige Zahl neuer Todesfälle. Allein am Dienstag kamen elf Tote hinzu, womit die Gesamtzahl der Opfer auf 3237 Fälle gestiegen ist. Insgesamt wurden auf den chinesischen Festland 80'894 Infizierte nachgewiesen, von denen sich bislang fast 70'000 wieder erholt haben.

coronavirus china
Immer mehr Menschen in China können die Spitäler wegen einer Heilung der Coronavirus-Infektion verlassen. - sda - KEYSTONE/EPA/YFC

Die Gesundheitskommission hatte vergangene Woche mitgeteilt, dass China den Höhepunkt der Coronavirus-Ausbreitung überschritten habe. Inwieweit die offizielle Statistik die wahre Lage widerspiegelt und wie hoch die Dunkelziffer nicht erfasster Fälle ist, ist jedoch unklar.

04.45: Die Börsenkurse in Japan und Südkorea unterliegen erneut grossen Kursschwankungen. An der Leitbörse in Tokio legte der Nikkei-Index für 225 führende Werte im Vormittagshandel am Mittwoch um 296,80 Punkte oder 1,74 Prozent auf 17 308,33 zu. Zwischendurch hatte das Börsenbarometer im Vergleich zum Dienstag im Minus gelegen.

Auch an der Aktienbörse in Seoul lagen die Kurse um die Mittagszeit nach wechselvollem Handel wieder leicht im Plus. Der Leitindex Kospi notierte bei 1682,44 Zählern, das waren 0,6 Prozent mehr als am Vortag.

04.30: Der US-Staat Nevada mit dem Glücksspielparadies Las Vegas greift zur Eindämmung des Coronavirus zu drastischen Massnahmen. Alle Casinos und andere Einrichtungen, die nicht lebensnotwendige Dinge anbieten, werden für 30 Tage geschlossen. Dies gab der Gouverneur von Nevada, Steve Sisolak, am Dienstagabend (Ortszeit) bekannt. Ab Mittwoch sollen neben den Spielhallen unter anderem auch Restaurants, Bars, Kinos, Fitnesscenter, Kosmetikstudios und Einkaufszentren schliessen.

04.22: Auch der zweite Test auf das Coronavirus bei Brasiliens Präsidenten Jair Bolsonaro ist nach dessen eigenen Angaben negativ ausgefallen. Das verkündete Bolsonaro am Dienstagabend (Ortszeit) in den sozialen Medien.

Jair Bolsonaro Coronavirus
Jair Bolsonaro erklärte vor einer Woche in einer Facebook-Ansprache, dass er sich auf das Coronavirus testen liess. - Facebook

Bolsonaro hatte den zweiten Test im Präsidentenpalast in Brasília am Dienstag gemacht, wie der Minister für Institutionelle Sicherheit, Augusto Heleno, bekanntgab. Dem ersten Test hatte sich der brasilianische Staatschef vergangene Woche unterzogen, nachdem sein Kommunikationssekretär Fábio Wajngarten positiv getestet worden war.

04.02: Die Zahl der täglich erfassten Corona-Infektionen in Südkorea ist weiter gestiegen. Wie die Gesundheitsbehörden am Mittwoch mitteilten, wurden am Dienstag 93 Neuansteckungen erfasst. Schon am Montag hatten die Fallzahlen über denjenigen am Wochenende gelegen. Die Gesamtzahl der bisher positiv auf das Coronavirus getesteten Menschen stieg auf 8413.

Die Zahl der Todesfälle, die mit dem Sars-CoV-19-Erreger in Verbindung gebracht werden, kletterte um drei auf 84. Die Behörden machten unter anderem Häufungen von Fällen in Kirchengemeinden und Krankenhäusern sowie eine steigende Zahl von infizierten Einreisenden für den erneuten Anstieg verantwortlich.

03.30: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat eingeräumt, dass das Coronavirus auch von der Politik unterschätzt worden ist. «Ich glaube, wir alle, die wir nicht die Experten sind, haben am Anfang das Coronavirus unterschätzt», sagte sie in der Sendung «Bild live», die in der Nacht zu Mittwoch veröffentlicht wurde.

Ursula von der Leyen
«Müssen aussergewöhnliche Massnahmen ergreifen, um die Gesundheit unserer Bürger zu schützen»: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. - dpa-infocom GmbH

Aber inzwischen zeige sich auch, dass das Virus uns noch lange beschäftigen werde. «All diese Massnahmen, die sich für unsere Ohren noch vor vierzehn Tagen oder drei Wochen drastisch, drakonisch angehört haben - wir haben verstanden, dass das jetzt sein muss.» Das sei sehr schwer. «Aber ich glaube, die Bevölkerung macht da gut mit.»

03.13: Die australische Regierung hat wegen der Coronavirus-Pandemie seinen Bürgern alle Auslandsreisen bis auf Weiteres untersagt. Das Verbot gelte für unbestimmte Zeit, sagte Premierminister Scott Morrison am Mittwoch. Er rief zudem im Ausland weilende Australier auf, in ihr Heimatland zurückzukehren.

Die Regierung verbot ferner Versammlungen von mehr als hundert Menschen. Morrison warnte, dass die ergriffenen Massnahmen gegen die Pandemie mindestens sechs Monate gelten würden.

Australien
Passagiere am internationalen Flughafen von Sydney. (Archivbild) - AFP

In Australien gibt es mehr als 450 bestätigte Corona-Infektionen. Die Zahl der Todesopfer liegt bei fünf. Als Schutzmassnahme gegen die Pandemie hatte die australische Regierung bereits eine 14-tägige obligatorische Quarantäne für alle in das Land einreisenden Menschen angeordnet.

02.45: Nach den massiven Gefängnisausbrüchen in Brasilien haben die Sicherheitskräfte hunderte geflüchtete Häftlinge wieder gefasst. Mindestens 586 der entkommenen Häftlinge seien aufgegriffen worden, teilte die Gefängnisverwaltung des Bundesstaats São Paulo am Dienstag mit. Rund 800 Häftlinge befanden sich allerdings noch auf der Flucht.

In drei Haftanstalten des Bundesstaats mit halboffenem Vollzug waren am Montagabend Aufstände ausgebrochen, nachdem die Behörden wegen des Coronavirus das Recht auf Freigang ausgesetzt hatten. Im Zuge der Meutereien flüchteten mindestens 1375 Häftlinge.

02.31: In den USA hat die Zahl der Todesopfer durch die Coronavirus-Pandemie die symbolische Schwelle von 100 überschritten. Die Johns-Hopkins-Universität schrieb am Dienstagabend (Ortszeit) auf ihrer Website zum Coronavirus von mehr als 6400 Infektionsfällen sowie 108 Toten.

new york
Passantin mit Atemschutzmaske am Times Square in New York. - AFP

Eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP kam auf mindestens 100 Tote. Die tatsächliche Zahl der Infektionen in den USA dürfte allerdings deutlich höher liegen: In dem Land waren Tests zunächst Mangelware.

02.00: Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hat sich in der Corona-Krise gegen Ausgehverbote für die Bevölkerung ausgesprochen. «Ich bin kein Freund des Lockdown. Wer so etwas verhängt, muss auch sagen, wann und wie er es wieder aufhebt», sagte er der «Rheinischen Post» (Mittwoch).

«Da wir ja davon ausgehen müssen, dass uns das Virus noch lange begleiten wird, frage ich mich, wann wir zur Normalität zurückkehren?» Es sei ja nicht möglich, Schulen und Kitas bis Jahresende zu schliessen. Denn so lange werde es mindestens dauern, bis es einen Impfstoff gebe.

coronavirus
Rom am 16. März: Italien ist wegen des Coronavirus zur Sperrzone geworden. - keystone

Als Negativbeispiel nannte Montgomery Italien. «Die waren ganz schnell an ihren Kapazitätsgrenzen, haben aber die Virusausbreitung innerhalb des Lockdowns überhaupt nicht verlangsamt.» Ein Lockdown sei eine politische Verzweiflungsmassnahme, weil man mit Zwangsmassnahmen meint, weiterzukommen, als man mit der Erzeugung von Vernunft käme.

01.30: Eine Woche nach seiner Covid-19-Diagnose hat sich US-Schauspieler Tom Hanks (63, «Philadelphia») über die Symptome seiner Erkrankung ausgelassen. «Gute Nachrichten», schrieb der Oscar-Preisträger am Dienstag auf Instagram.

Nach einer Woche in Selbstisolierung seien die Beschwerden weitgehend unverändert. «Kein Fieber, aber Frust», fügte Hanks hinzu. Schon nach kleinen Hausarbeiten wie Wäsche zusammenlegen und Geschirr spülen müsse er sich auf dem Sofa ausruhen.

Tom Hanks Rita Wilson
Tom Hanks (63) und seine Frau Rita Wilson (63) melden sich aus der Corona-Quarantäne in Australien. - Instagram/@TomHanks

Auch Hanks Ehefrau, die Produzentin und Schauspielerin Rita Wilson (63), ist mit Sars-CoV-2 infiziert. «Schlechte News», witzelte der Schauspieler in seinem Posting. Seine Frau würde jetzt ständig beim Kartenspielen gewinnen.

01.11: Guatemala nimmt in der Coronavirus-Krise keine Menschen mehr auf, die aus den USA abgeschoben werden. Entsprechende Flüge seien ab sofort gestrichen, teilte der Aussenminister des mittelamerikanischen Landes, Pedro Brolo, am Dienstag vor Journalisten mit.

Guatemalas damalige Regierung hatte im vergangenen Juli ein Migrationsabkommen mit den USA unterzeichnet. Demzufolge können Migranten aus anderen Ländern, die auf dem Weg in die USA Guatemala betreten haben, ohne dort Asyl zu beantragen, dorthin abgeschoben werden. Dies geschah seitdem mit Hunderten Menschen aus Guatemalas Nachbarländern Honduras und El Salvador.

01.00: Im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie hat Luxemburgs Regierungschef Xavier Bettel am Dienstag den nationalen Notstand ausgerufen. Er berief sich auf einen bisher noch nie angewendeten Artikel der luxemburgischen Verfassung, wonach der Grossherzog im Fall einer "internationalen Krise" für maximal drei Monate auch Massnahmen anordnen kann, die bestehendem Recht widersprechen.

00.42: Die Türkei hat den ersten Toten durch die neuartige Lungenkrankheit Covid-19 gemeldet. Zugleich habe sich die Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten auf 98 mehr als verdoppelt, teilte Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Dienstag mit.

Coronavirus - Türkei
Mitarbeiter der Stadtverwaltung mit Mundschutzmasken in Schutzanzügen desinfizieren den öffentlichen Garten von Kugulu in der türkischen Hauptstadt Ankara. - dpa

Bei dem Toten handele es sich um einen 89-Jährigen, der sich bei jemandem angesteckt habe, der mit China in Kontakt gestanden habe. In der Türkei ist ebenso wie in vielen anderen Ländern das öffentliche Leben wegen der Coronaviruskrise bereits stark eingeschränkt worden.

00.15: Um die Verbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, schränkt die dänische Regierung das öffentliche Leben weiter ein. Ab Mittwoch 10 Uhr dürfen weder Restaurants, noch Cafés, Restaurants oder Diskotheken geöffnet haben. Das sagte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Dienstagabend.

Auch Fitnessstudios, Sonnenstudios, Coiffeursalons und grosse Einkaufszentren müssen schliessen. Frederiksen betonte, dass das Verbot nicht für Lebensmittelgeschäfte, Apotheken und die Warenanlieferung gelte. Versammlungen mit mehr als zehn Personen sollen auch nicht mehr erlaubt sein.

Am Dienstag war die Zahl der Infizierten in Dänemark auf 977 gestiegen. Vier Menschen starben an der Lungenkrankheit Covid-19.

00.03: Russland schliesst am Mittwoch wegen der Coronavirus-Pandemie seine Grenzen. Die Massnahme gilt nach Angaben der Regierung bis zum 1. Mai für alle Ausländer mit Ausnahme derer, die einen ständigen Wohnsitz im Land haben.

Zuvor hatten die Behörden in der Hauptstadt Moskau bereits die Schliessung von Schulen ab dem 21. März angekündigt. Der Bürgermeister kündigte ausserdem die Absage der meisten öffentlichen Veranstaltungen an sowie ein Verbot von Versammlungen mit mehr als 50 Menschen.

coronavirus russland
Touristen mit Schutzmasken auf dem Roten Platz in Moskau. (Archivbild) - AFP

Bislang haben die russischen Behörden 114 Infektionsfälle gemeldet, die meisten davon in Moskau. Ein Todesfall wurde in dem Land bisher noch nicht gemeldet.

23.48: Die britische Regierung will der Wirtschaft des Landes in der Coronaviruskrise mit einem Hilfspaket im Umfang von insgesamt 330 Milliarden Pfund (363 Milliarden Euro) unter die Arme greifen. Finanzminister Rishi Sunak sprach am Dienstag von einem «beispiellosen» Programm, das Beihilfen, Kreditbürgschaften und Hilfen bei lokalen Steuern einschliesse.

23.20: Das österreichische Bundesland Tirol hat im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus weitere Orte unter Quarantäne gestellt. Wie das Land am Dienstagabend mitteilte, gelten die Isolierungsmassnahmen ab sofort auch für den bei Wintersportlern beliebten Ort Sölden sowie für St. Christoph am Arlberg. An den Ortsgrenzen werden daher polizeiliche Checkpoints eingerichtet.

22.41: Das international bekannte bulgarische Skigebiet Bansko ist im Kampf gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus unter zweiwöchige Quarantäne gestellt worden. Die Massnahme wurde am Dienstagabend verhängt, nachdem in dem Städtchen mit 10 000 Einwohnern drei Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Unter ihnen ist ein neunjähriger Junge aus Grossbritannien, der sich seit Freitag in Bansko aufhält, wie der Chef des medizinischen Krisenstabs, Wenzislaw Mutaftschijski erläuterte.

22.22: Die US-Regierung will mit einem Hilfspaket rund eine Billion US-Dollar in die Wirtschaft pumpen. Es gehe darum, die Menschen und die Unternehmen angesichts der Coronakrise jetzt zu unterstützen, sagte Finanzminister Steven Mnuchin am Dienstag nach Gesprächen im US-Kongress.

Virus Outbreak Congress
US-Finanzminister Steve Mnuchin (M.). - AP Photo

Die Gespräche zwischen Regierung und Parlament liefen derzeit noch, sagte er. Kurz zuvor hatte US-Präsident Donald Trump angekündigt, man arbeite an einem «grossen» und «kühnen» Paket. Einzelheiten zu den geplanten Hilfen waren zunächst allerdings noch unklar.

22.01: Nicht-EU-Bürger dürfen wegen des Coronavirus nicht mehr in die Europäische Union einreisen. Das haben die Staats- und Regierungschefs der EU-Länder beschlossen. Wie der «Spiegel» berichtet, wurde die deutsche Bundespolizei bereits angewiesen, Einreisende an den Flughäfen Frankfurt und München abzuweisen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) - POOL/AFP

Die Massnahme soll mindestens 30 Tage in Kraft sein. Schweizer und britische Bürger sind davon jedoch nicht betroffen. Auch Personen aus Liechtenstein, Island und Norwegen haben Durchreiserecht.

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