Coronavirus: «Zum Glück bin ich weg von Mykonos»
Auf Mykonos herrscht nächtliche Ausgangssperre. Party? Fehlanzeige! Nau.ch-Journalist Raphael Wyder (23) bekam das am eigenen Leibe mit.
Das Wichtigste in Kürze
- Mykonos entwickelte sich in den letzten Tagen zum Corona-Hotspot.
- Die Regierung verhängte deshalb am Samstag vorübergehend eine nächtliche Ausgangssperre.
- Nau.ch-Journalist Raphael Wyder befand sich damals noch auf der Kykladen-Insel.
Sandstrände, glasklares Meerwasser – und vor allem Party. Das suchen Touristen im Sommer auf der griechischen Insel Mykonos. Doch seit Samstag ist Schluss damit.
Weil die Zahl der positiven Corona-Tests in den Tagen zuvor regelrecht explodierte, verhängte die Regierung eine nächtliche Ausgangssperre. Diese gilt vorerst bis am 26. Juli jeweils von 1 bis 6 Uhr.
Restaurants, Bars und Discos dürfen keine Musik mehr spielen. Die Polizei beobachtet die Einhaltung der Verbote mit Drohnen und Überwachungskameras, Verstösse werden drastisch geahndet.
Hostel-Lounge statt Beach Club
Nau.ch-Journalist Raphael Wyder (23) weilte bis am Sonntag auf Mykonos und bekam die erste Nacht der Ausgangssperre hautnah mit. «Es lief nichts mehr, alles war zu», sagt Wyder. «Wir haben dann in der Hostel-Lounge etwas getrunken.»
Vor 1 Uhr habe er noch mit einem Barkeeper sprechen können. «Sie haben die Schnauze gestrichen voll. Letztes Mal habe der Lockdown zunächst auch nur für zwei Wochen gedauert. Aber daraus seien dann sechs Monate geworden.»
Wyder ist auch zu Ohren gekommen, dass viele Partywütige ihre Reise nach Mykonos offenbar kurzfristig storniert hätten. Reiseanbieter Hotelplan schreibt dazu jedoch auf Anfrage: «Wir haben derzeit keine Annullationen von Ferien auf Mykonos.»
Wyder und seine Kollegen – alle doppelt geimpft – reisten am Sonntagmittag planmässig weiter auf die Nachbarsinsel Paros. «Glücklicherweise», wie er sagt. Paros ist von den horrend steigenden Coronazahlen nicht betroffen. Eine Ausgangssperre gilt nicht.