Dänemark richtet Milliardenfonds für schnelle Aufrüstung ein

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Dänemark,

Aus Sorge vor Russland richtet das NATO-Mitglied Dänemark einen milliardenschweren Aufrüstungsfonds ein.

Mette Frederiksen
Ministerpräsidentin Mette Frederiksen gab bekannt, dass Dänemark mit dem Beschleunigungsfonds 50 Milliarden Kronen (etwa 6,3 Milliarden Franken) in die schnelle Beschaffung von Verteidigungsgütern investieren will. (Archivbild) - Keystone

Nato-Mitglied Dänemark richtet aus Sorge vor Russland einen milliardenschweren Aufrüstungsfonds ein. In diesem und im nächsten Jahr will Dänemark mit dem sogenannten Beschleunigungsfonds insgesamt rund 50 zusätzliche Milliarden Kronen (etwa 6,3 Miliarden Franken) in die schnelle Beschaffung von Verteidigungsgütern stecken, wie die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen bei einer Pressekonferenz in Kopenhagen bekanntgab.

Die Botschaft an den Chef der dänischen Streitkräfte, Michael Hyldgaard, sei: «Kaufen, kaufen, kaufen!», sagte Frederiksen. Das Einzige, was nun zähle, sei Tempo. Das habe zur Folge, dass man 2025 und 2026 mehr als drei Prozent des dänischen Bruttoinlandsprodukts für die Verteidigung ausgeben werde – das sei das höchste Niveau seit über einem halben Jahrhundert, sagte die Regierungschefin.

Dänemark ist zuletzt durch die von US-Präsident Donald Trump geäusserten Begehrlichkeiten hinsichtlich einer Kontrolle über Grönland unter Druck geraten. Trump behauptete dabei, das Sechs-Millionen-Einwohnerland könne die zum dänischen Königreich gehörende grösste Insel der Erde niemals alleine verteidigen. Gleichzeitig fordert Trump seit geraumer Zeit, dass die Nato-Verbündeten seines Landes deutlich mehr Geld in die Verteidigung stecken müssten.

Bedrohung durch Russland

Der Milliardenfonds wird in Kopenhagen jedoch vielmehr mit der wahrgenommenen Bedrohung durch Russland begründet. Nach Einschätzung des dänischen Nachrichtendienstes FE könnte Russland im Falle eines Kriegsendes in der Ukraine innerhalb von fünf Jahren für einen grossangelegten Krieg in Europa bereit sein, sofern sich die USA nicht an der Seite von Nato-Ländern daran beteiligen würden.

Konkrete russische Pläne für einen Krieg gegen ein Nato-Land sieht der FE zwar nicht. Frederiksen betonte vor diesem Hintergrund aber, dass man massiv aufrüsten müsse, um Dänemark zu schützen und um einen Krieg zu vermeiden.

Kommentare

User #8060 (nicht angemeldet)

Immer noch mehr Frieden, mit immer noch mehr Waffen. Dass das nicht funktioniert, wussten schon die alten Hippies.

User #5617 (nicht angemeldet)

Wenigstens reagiert Dänemark. Die nächsten 4 Jahre muss es ohne Amis gehen...

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