Das sind die stillen Helfer hinter Greta Thunberg
Das Wichtigste in Kürze
- Der Klima-Aktivistin Greta Thunberg wird häufig vorgeworfen, nur ein PR-Produkt zu sein.
- Tatsächlich wurde die 16-Jährige von Anfang an von PR-Leuten und Aktivisten unterstützt.
- Laut den Beteiligten ist kein Geld im Spiel, sie helfen wegen ideologischen Überzeugungen.
Täglich taucht der Name von Klima-Aktivistin Greta Thunberg in den weltweiten Schlagzeilen auf. Besonders diese Woche mit ihrer Teilnahme am UN-Klimagipfel. Dabei fürchtet sich die 16-Jährige vor nichts und niemanden.
So machte sie unter anderem den französischen Präsidenten Emmanuel Macron sauer. Oder stiess die deutsche Kanzlerin Angela Merkel vor den Kopf. Und doch geht sie hochprofessionell vor, lässt Aussagen und von Wissenschaftlern überprüfen. Uni-Professoren analysieren das Vorgehen der Aktivistin auf Nau als cleveren Schachzug.
Doch häufig wird der Schwedin vorgeworfen, dass sie nur das Gesicht einer grossen PR-Kampagne ist. Doch was steckt eigentlich hinter diesem Vorwurf? Fakt ist: Die Klima-Aktivistin hat nicht alles alleine aufgebaut.
Von PR-Leuten und Aktivistin unterstützt und gefördert
Immer wieder wird vermutet, dass die 16-Jährige nur von ihrem Vater, Svante Thunberg, ausgenutzt wird. Die Familie bestreitet dies vehement. Ein auffälliger Zufall: Greta streikte erstmals am 20. August 2018 vor dem schwedischen Reichstag.
In der selben Woche erschien ein Buch ihrer Eltern. In dem Buch schreiben sie über ihre beiden Töchter. Zudem geht es um Gretas Klima-Ansichten, und wie diese die Familie beeinflusst haben.
Gretas Mama, Malena Ernman, sagt dazu: «Es besteht kein Zusammenhang zwischen dem Buch und dem Schulstreik.»
Die schwedische Zeitung «Expressen» hat das Umfeld von Greta daraufhin geneauer untersucht. Demnach wurde sie schon immer von PR-Leuten und Aktivisten unterstützt und gefördert. Also alles nur eine angelegte Aktion?
Malena Ernman rechtfertigt sich via Facebook: «Wir zahlen alles selbst, unsere Reisen und unser Essen, und wir haben keine Verbindung zu irgendeiner Organisation, die nicht rein ideologisch arbeitet.»
Bo Thorén als Ideengeber der Schulstreiks – nicht Greta
Auch der Klima-Aktivist Bo Thorén hatte und hat offenbar noch immer Einfluss auf Greta. Er gehört unter anderem zu den Initiatoren der Bewegung «Extinction Rebellion». Im Jahr 2017 suchte er nach Kindern und Jugendlichen, die sich für Klimaschutz einsetzen wollen.
Dafür organisierte er einen Schreibwettbewerb in der Zeitung «Svenska Dagbladet». Gretas Text wurde im Mai 2018 in eben dieser Zeitung veröffentlicht.
Anschliessend hat der Klima-Aktivist Jugendlichen den Schulstreik vorgeschlagen. Auch Malena Ernman bestätigt diese Tatsache via Facebook: «Greta bekam die Idee von Bo Thorén … Wir haben ihr als Eltern davon abgeraten und ihr gesagt, dass wir das nicht unterstützen können, weil wir dafür sorgen müssen, dass sie zur Schule geht.»
Die Aktivistin Janine O'Keeffe hat ebenfalls an Gretas Aufstieg mitgearbeitet. Sie baute das soziale Netzwerk von #FridaysForFuture auf. Interviews von Greta leitete sie an den australischen Rundfunk-Reporter Mik Aidt weiter.
So kam es im November 2018 zu einem Klimastreik in Melbourne mit 15'000 Personen. Greta selbst bezeichnete diesen später als Durchbruch.
Ingmar Rentzhog besorgt ihr eine Akkreditierung
Auch die Verbindung zum Unternehmer und PR-Berater Ingmar Rentzhog sorgt oftmals für Diskussionen. Er gehörte zu den ersten, die über den Schulstreik auf seiner Facebook-Seite geschrieben haben. Durch ihn wurde Greta für den Klima-Gipfel in Polen akkreditiert.
Allerdings kam es hier auch zum Streit zwischen der Familie Thunberg und dem PR-Berater: Er hatte Greta für eine PR-Aktion benutzt. Rentzhog entschuldigte sich allerdings. Zudem sagte er, dass die Familie Thunberg kein Geld von ihm bekommen habe.
Wenn man den Aussagen also glauben darf, erhält Greta viel Unterstützung. Allerdings nicht aus finanziellen Gründen, sondern aus rein ideologischen Überzeugungen, rechtfertigen sich die Betroffenen.