Dax gibt leicht nach - Wirecard-Aktie auf Erholungskurs
Die Anleger am deutschen Aktienmarkt warten weiter auf einen neuen Trend.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Sprung des Dax über sein jüngstes Hoch bei knapp über 11.300 Punkte erscheint aktuell unwahrscheinlich.
Der Dax büsste bis zur Mittagszeit 0,15 Prozent auf 11.164,15 Punkte ein.
Ein Sprung des Dax über sein jüngstes Hoch bei knapp über 11.300 Punkte erscheint aktuell unwahrscheinlich. Im Fokus blieb die Aktie von Wirecard, die in der vergangenen Woche nach Vorwürfen in der «Financial Times» zu angeblichen Geschäftspraktiken des Zahlungsabwicklers um 35 Prozent eingebrochen war. Sie schlug nun einen Erholungskurs ein.
Der MDax, der Index für mittelgrosse Unternehmen, sank um 0,18 Prozent auf 23.704,89 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab zugleich um 0,23 Prozent nach.
Unter den Einzelwerten erholten sich die Aktien von Wirecard mit 9,5 Prozent etwas von ihrem jüngsten Kurseinbruch. Der Zahlungsabwickler hatte am Morgen mitgeteilt, dass die Vorwürfe der «Financial Times» («FT») zu seinen Geschäften in Singapur unbegründet seien. Eine Prüfung der Vorgänge durch eine beauftragte Anwaltskanzlei stehe kurz vor dem Abschluss.
Die Anteile von Thyssenkrupp gaben am Dax-Ende um knapp 1,5 Prozent nach. Davon ging allerdings nur ein Teil auf die Dividendenausschüttung zurück. Börsianer verwiesen zudem auf Sorgen um Warnstreiks im Zuge des Tarifkonflikts mit den Arbeitnehmern.
Bei VW belasteten schwache Absatzzahlen in den USA. Die Aktien des Autobauers verloren 1,0 Prozent. Der eisige Winter und der teilweise Regierungsstillstand dort hatten für einen Fehlstart ins neue Jahr gesorgt. Die Zahl der abgesetzten Fahrzeuge sank im Januar um fast 7 Prozent.
Zudem weckte unter den kleineren Unternehmen vor allem der auf Arztpraxen und Apotheken spezialisierte Softwarehersteller Compugroup mit einem optimistischen Ausblick das Interesse von Anlegern. Die Papiere sprangen im SDax um rund 10 Prozent nach oben.
Stabilus enttäuschte dagegen, was den Aktien einen Kursverlust von rund 3,0 Prozent einbrockte. Der Hersteller von Gasdruckfedern und hydraulischen Dämpfern hatte die Umsatzprognose für sein bis Ende September 2019 laufendes Geschäftsjahr gekappt. Auch die Papiere des Autozulieferers Norma wurden davon in Mitleidenschaft gezogen und büssten im MDax 1,5 Prozent ein.
Im MDax büssten die Anteile von Aurubis als Schlusslicht 2,6 Prozent ein. Wie das «Handelsblatt» berichtete, dürfte EU-Kommissarin Margrethe Vestager den Verkauf des Geschäfts mit Flachwalzprodukten an die Wieland Werke untersagen. Die Prüffrist der EU läuft bis zum 7. Februar.