Demokratiebewegung: Hongkonger Aktivist Wong bittet um Hilfe
Der Hongkonger Aktivist Wong ist mit Verspätung in Berlin angekommen. Nun fordert er Unterstützung für die Demokratiebewegung in der Sonderverwaltungszone.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Demokratie-Aktivist Wong ist mit Verspätung in Berlin angekommen.
- Er bittet das Ausland um Unterstützung für die Demokratiebewegung in Hongkong.
Später als ursprünglich geplant kommt der Hongkonger Aktivist Wong doch noch in Berlin an. Der 22-Jährige sieht in den Deutschen natürliche Verbündete - und vergleicht Hongkong mit Berlin.
«Ich hoffe, dass Menschen weltweit die Leute in Hongkong unterstützen, die für Freiheit und freie Wahlen kämpfen». Dies sagte der 22-Jährige am Montagabend gegenüber der «Bild»-Zeitung.
Es sei an der Zeit, dass sich mehr Menschen in Deutschland auf Hongkong konzentrierten. «Wir haben den Eindruck, dass Hongkong wie Ost-Berlin zur Zeit des Kalten Krieges ist.» Er bitte die Deutschen im Kampf der Demokratiebewegung um Hilfe. Dies weil die Deutschen besonders in Berlin für die Freiheit gekämpft hätten.
Erneute Festnahme
Im Dachgarten-Restaurant des Bundestags in Berlin sprach der 22-Jährige im Anschluss unter anderem mit Aussenminister Heiko Maas (SPD). Der Anlass wurde von der «Bild»-Zeitung organisiert.
Wong war am Sonntagmorgen vor seiner geplanten Abreise zunächst am Hongkonger Flughafen festgenommen worden. Ihm wurde vorgeworfen, seine Kautionsbedingungen verletzt zu haben.
Nach 24 Stunden kam Wong wieder auf freien Fuss und flog noch am Montag nach Deutschland. Wong war bereits Ende August für einige Stunden festgenommen und auf Kaution wieder entlassen worden.
Auf dem Fest der «Bild»-Zeitung sagte Wong: «Wir protestieren, bis wir eines Tages freie Wahlen haben. Wenn wir uns jetzt in einem neuen Kalten Krieg befinden, dann ist Hongkong das neue Berlin.»
Er entschuldigte sich, dass er so spät gekommen sei. Vor 36 Stunden sei er noch in einer Polizei-Station festgehalten worden. «Ich wurde bereits acht Mal festgenommen und habe Hundert Tage im Gefängnis verbracht. Der Preis, den ich zahle, ist klein», zitierte ihn die Zeitung.
Es sei ein gutes Signal, dass der junge Demokratie-Kämpfer wieder auf freiem Fuss sei. Dies hatte Maas nach der Freilassung Wongs am Montag getwittert.
Wir begrüßen, dass @joshuawongcf auf freiem Fuß ist. Das ist ein gutes Signal.
— Heiko Maas 🇪🇺 (@HeikoMaas) September 9, 2019
Das Recht auf freie Meinungsäußerung ist ein fundamentales Prinzip. Es darf keinen Einschränkungen unterliegen.#Hongkong #Proteste https://t.co/61CZ6RTQKz
Wong und seiner Mitstreiterin Agnes Chow sollen andere zur Teilnahme an einer illegalen Versammlung animiert haben. So lautete der Vorwurf Ende August. Ausserdem sollen die beiden selbst an der Versammlung in der chinesischen Sonderverwaltungszone am 21. Juni teilgenommen zu haben.
Wong muss sich auch für die Organisation der Demonstration verantworten.