Nach wochenlangem Stillstand hat Emmanuel Macron einen Premierminister ernannt – doch viele Anhänger der Linken fühlen sich betrogen. Nun gibt es Proteste.
Auch der Anführer der Linkspartei, Jean-Luc Melenchon (M), nimmt an der Demonstration in Paris teil.
Auch der Anführer der Linkspartei, Jean-Luc Melenchon (M), nimmt an der Demonstration in Paris teil. - Michel Euler/AP/dpa

In Frankreich haben Tausende Menschen gegen die Ernennung des konservativen Politikers Michel Barnier zum Premierminister protestiert. Hauptinitiator der Demonstrationen war die extrem-linke Partei La France Insoumise. Sie ist unzufrieden, dass Präsident Emmanuel Macron das linke Lager trotz dessen Sieg bei der Parlamentswahl nicht mit der Regierungsbildung beauftragt hat, sondern stattdessen einen Vertreter der konservativen Républicains.

Die Behörden rechnen Medienberichten zufolge landesweit mit etwa 15000 Demonstranten in über 100 Städten, darunter Bordeaux, Paris und Nantes.

Schwierige politische Lage in Frankreich

Aus der vorgezogenen Parlamentswahl vor knapp zwei Monaten war das Linksbündnis als Sieger hervorgegangen, vor Macrons Mitte-Lager und dem rechtsnationalen Rassemblement National von Marine Le Pen auf Rang drei. Da das Linksbündnis keine absolute Mehrheit erhielt und den Parteien in den vergangenen Wochen auch keine Bildung einer regierungsfähigen Koalition gelang, stellt sich die politische Lage in Frankreich als schwierig dar.

Barnier wird bereits vorgeworfen, möglicherweise nur mit der Duldung der Rechtsnationalen von Marine Le Pen regieren zu können.

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