Chemie

Der Chemie-Nobelpreis ist an der Reihe

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Schweden,

Die Spannung steigt: Wer wird der diesjährige Gewinner des Nobelpreises für Chemie sein? Michele Parrinello gehört zu den Favoriten.

In diesem prunkvollen Gebäude wird bekanntgegeben, wer den Chemie-Nobelpreis bekommt.
In diesem prunkvollen Gebäude wird bekanntgegeben, wer den Chemie-Nobelpreis bekommt. - Steffen Trumpf/dpa

Zur Halbzeit der diesjährigen Nobelpreis-Saison werden heute die Preisträger in der Kategorie Chemie gekürt. Zu den Favoriten für die Auszeichnung gehört Michele Parrinello, der an der ETH Zürich und der Università della Svizzera italiana in Lugano forschte.

Frühestens um 11.45 Uhr wird die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm das Geheimnis lüften, wen sie in diesem Jahr mit dem prestigeträchtigen Preis auszeichnet.

Gesucht werden die Nachfolger der in den USA tätigen Forscher Moungi Bawendi, Louis Brus und Alexei Ekimov, die im vergangenen Jahr für die Entdeckung und Entwicklung von sogenannten Quantenpunkten mit dem Chemie-Nobelpreis geehrt wurden.

Parrinello könnte laut dem Datenkonzern Clarivate zusammen mit seinem in den USA forschenden Kollegen Roberto Car den Nobelpreis für Chemie erhalten. Die Trefferquote der Prognosen von Favoriten ist jeweils bescheiden. Die Forscher entwickelten die Car-Parrinello-Methode.

Car-Parrinello-Methode revolutioniert Atomforschung

Die Methode stellt die Interaktion sich bewegender Atome via Quantenmechanik dar. Damit können Forschende die Bewegung einzelner Atome in verschiedenen Systemen genau beobachten.

Die Chemie stellt nach der Medizin und der Physik traditionell die dritte verkündete von insgesamt sechs Preiskategorien dar, in denen verschiedene Institutionen in Stockholm und Oslo die Nobelpreise vergeben.

Am Donnerstag folgt dann der Literaturnobelpreis, am Freitag der Friedensnobelpreis. Zum Abschluss wird am kommenden Montag der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften vergeben, der als einzige der Auszeichnungen nicht auf das Testament des Preisstifters und Dynamit-Erfinders Alfred Nobel (1833-1896) zurückgeht.

Peinliche Panne bei letzter Bekanntgabe

Ein Malheur bei der Preisbekanntgabe wie im Vorjahr dürfte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften diesmal tunlichst vermeiden wollen: Damals standen die Namen von Bawendi, Brus und Ekimov bereits rund vier Stunden vor der offiziellen Bekanntgabe versehentlich in einer Mitteilung, die am Morgen an schwedische Medien verschickt worden war.

Der Generalsekretär der Akademie, Hans Ellegren, bedauerte die Panne daraufhin als «sehr unglücklich». Wer die Nobelpreise erhält, wird bis zu der offiziellen Verkündung durch die jeweils zuständige Vergabe-Institution eigentlich streng geheim gehalten.

Nicht einmal die Namen der Nominierten werden veröffentlicht, ehe 50 Jahre verstrichen sind – so sehen es die Statuten der Nobelstiftung vor. Die Nobelpreise sind in diesem Jahr erneut mit elf Millionen schwedischen Kronen pro Preiskategorie dotiert.

Geht die Auszeichnung in einer Kategorie an zwei oder drei Preisträger zugleich, dann teilen sie sich diese Summe. Feierlich überreicht werden die weltbekannten Nobelmedaillen dann an Nobels Todestag, dem 10. Dezember.

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