Deutsche Bahn unterliegt vor Gericht – Lokführer-Streik geht weiter
Der Lokführer-Streik in Deutschland kommt nicht zu einem Stopp. Die Deutsche Bahn hat vor Gericht verloren.

Das Wichtigste in Kürze
- Bis am Dienstagmorgen geht der deutsche Lokführerstreik weiter.
- Ein Gericht hat den Rekurs der Deutschen Bahn zurückgewiesen.
- Die DB wirft der Gewerkschaft vor, auch politische und rechtliche Ziele zu verfolgen.
Der Lokführerstreik kann wie geplant bis Dienstagmorgen weitergehen: Das hessische Landesarbeitsgericht wies am Freitag den Rekurs der Deutschen Bahn zurück, mit dem sie den Streik der Gewerkschaft GDL stoppen wollte.
Die Deutsche Bahn wirft der Gewerkschaft vor, mit dem Streik nicht nur bessere Arbeitsbedingungen durchsetzen zu wollen, sondern auch politische und rechtliche Ziele zu verfolgen.
Einen Eilantrag dazu hatte aber schon am Donnerstagabend in erster Instanz das Arbeitsgericht Frankfurt am Main abgewiesen. Vor der Berufungsverhandlung hatte die Bahn bekräftigt, dass sie ihren Kunden den Gang in die zweite Instanz schuldig sei.
Bahn-Sprecher: «Millionen Fahrgäste Opfer»
«Im Moment werden Millionen von Fahrgästen Opfer der Machtinteressen der GDL», sagte ein Bahn-Sprecher im «Inforadio». Auf die Frage, ob die Bahn ein neues Angebot vorlegen werde, sagte er, es sei vielmehr an der Gewerkschaft an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Sie habe sich – anders als die Bahn – keinen Millimeter bewegt. «Die GDL kann hier kein Tarifdiktat durchziehen.»
Derweil kommt es auch am zweiten Streiktag zu massiven Ausfällen. So stehen nach Bahn-Angaben rund 75 Prozent der Züge im Fernverkehr still. Im Regional- und S-Bahnverkehr fallen demnach im Vergleich zum regulären Fahrplan rund 60 Prozent der Züge aus.