Deutsche D-Day-Affäre: Lindner macht Buschmann zu Generalsekretär
Der deutsche Ex-Justizminister Marco Buschmann soll neuer FDP-Generalsekretär werden. Er folgt auf Bijan Djir-Sarai, der wegen der D-Day-Affäre zurücktrat.
Marco Buschmann, ehemaliger Bundesjustizminister, wird neuer Generalsekretär der deutschen FDP. Dies bestätigte ein Parteisprecher, wie «n-tv» berichtet.
Ernennung am Montag
Buschmann soll am Montag ernannt werden und für Parteichef Christian Lindner den Wahlkampf organisieren. «Ich fühle mich durch das grosse Vertrauen sehr geehrt», sagte Buschmann «Bild».
Er betonte, dass die FDP sich nun beweisen müsse. Man habe die besten Antworten, um die Wirtschaft anzukurbeln und die Freiheit jedes Einzelnen zu schützen.
Buschmanns Ernennung folgt auf den Rücktritt seines Vorgängers Bijan Djir-Sarai. Dieser trat laut «MDR» im Zusammenhang mit der Affäre um das «D-Day-Papier» zurück.
D-Day-Affäre bringt Vorgänger zu Fall
Das umstrittene «D-Day-Papier» der FDP enthält ein detailliertes Szenario für den Exit der Partei aus der Ampel-Koalition. Wie «Spiegel» berichtet, beschreibt den möglichen Ausstieg mit militärischen Begriffen wie «D-Day» und «offener Feldschlacht».
Die Veröffentlichung des Dokuments löste ein Beben in der Partei aus. FDP-Chef Lindner distanzierte sich vom Strategiepapier und betonte, dass es nie in politischen Gremien besprochen worden sei.
Neben Djir-Sarai trat auch der Bundesgeschäftsführer der deutschen FDP, Carsten Reymann, zurück. Die Rücktritte erfolgten offenbar unter Druck, nachdem die FDP das Dokument selbst veröffentlicht hatte.
Das kommt nun auf Buschmann zu
Der 47-jährige Buschmann gilt als enger Vertrauter von Parteichef Lindner, wie «Stern» berichtet. Von 2014 bis 2017 war er Bundesgeschäftsführer der FDP, zuvor von 2012 bis 2014 Generalsekretär der FDP in Nordrhein-Westfalen.
Buschmann steht vor grossen Herausforderungen. Die FDP muss um den Wiedereinzug in den Bundestag bangen, in aktuellen Umfragen liegt sie bei 3 bis 4 Prozent.
Die Neuwahl für den Bundestag ist für den 23. Februar geplant. Buschmann hat nun die Aufgabe, den Wahlkampf zu organisieren und die Partei aus der Krise zu führen.