Deutsche Senioren sollen ihre Eigenheime an Familien vermieten
Ältere Menschen sollen ihre Eigenheime an Familien vermieten, um dem Wohnungsmangel entgegenzuwirken. Über diese Grünen-Idee diskutiert die deutsche Regierung.
Das Wichtigste in Kürze
- In Deutschland fehlt es an Wohnraum. Vor allem Familien leiden darunter.
- Die Grünen konkretisieren nun ihre Idee, gegen dieses Problem vorzugehen.
- Dafür erhalten sie Zuspruch und die deutsche Ampel-Regierung diskutiert darüber.
Wie vielerorts fehlt es auch in Deutschland an Wohnraum. Das Ziel der Bauministerin, 400'000 neue Wohnungen pro Jahr zu errichten, kann erst 2024 erreicht werden. Nun wird in der Politik darüber diskutiert, wie man diesem Problem entgegenwirken könnte.
Wie Christina-Johanne Schröder (Grüne) gegenüber der «Bild» sagt, arbeite die deutsche Ampel-Regierung intern an Lösungen: «Deutschland hat viel Wohnraum, aber nicht genug Wohnungen. Das bedeutet, dass manche Menschen mehr Wohnraum haben, als sie brauchen und umgekehrt.»
Eine mögliche Lösung für dieses Problem laut der Grünen-Politikerin: Seniorinnen und Senioren könnten ihr Eigenheim zu einem fairen Mietzins an Familien vermieten. Die älteren Menschen würden dann in eine kleinere Wohnung ziehen. Die Miete, die sie von ihrem Eigenheim einnehmen, sollte dann von den Steuern abgezogen werden können.
Für diese Idee bekommt sie Zuspruch. Die Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) meint: «Ich finde alle Ideen hilfreich, die sich damit auseinandersetzen, dass Wohnraum insbesondere in Ballungsräumen knapp ist.»
Der Sozialverband spricht von einer «interessanten Idee». Es sei jedoch wichtig, dass auch an diejenigen gedacht werde, die kein Eigentum hätten. Wohnen dürfe nicht zum Luxusgut werden.
Der Eigentümerverband «Haus & Grund» sagt, der Ansatz sei «richtig». Es wäre jedoch einfacher, wenn die Einnahmen aus der Vermietung des Eigenheims steuerfrei bleiben würden. Die meisten Seniorinnen und Senioren hätten nämlich kein steuerpflichtiges Einkommen.