Deutsches Rettungsschiff fährt trotz Verbot nach Italien
Das deutsche Rettungsschiff «Eleonore» hat trotz eines Verbots italienische Gewässer befahren. Bei Lebensgefahr sei es illegal, eine Einfahrt zu verbieten.
Das Wichtigste in Kürze
- Aufgrund eines Sturms hat ein deutsches Rettungsschiff Verbote aus Italien missachtet.
- Der Kapitän der «Eleonore» befuhr italienische Gewässer.
- Laut einer Hilfsorganisation dürfe eine Einfahrt bei Lebensgefahr nicht verboten werden.
Der Kapitän des deutschen Rettungsschiffs «Eleonore» hat den Notstand ausgerufen und ist trotz eines Verbotes in italienische Gewässer gefahren. Es sei illegal, eine Einfahrt zu verbieten, wenn Leben in Gefahr sei.
Das sagte der Sprecher der Hilfsorganisation Mission Lifeline, Axel Steier, am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Es habe in der Nacht einen Sturm gegeben und es stehe ein weiterer bevor. Ziel sei nun Pozzallo auf Sizilien.
Der Kapitän der «Eleonore», der Deutsche Claus-Peter Reisch, hatte vor mehr als einer Woche mehr als 100 Migranten aufgenommen. Er wartet seitdem auf eine Genehmigung, in einen sicheren Hafen einzulaufen. Italiens Regierung hat die Einfahrt verboten.
Bei Gewittersturm durchnässt
Auch aus Malta kam bisher keine Erlaubnis. In der Nacht zu Montag seien die Menschen bei einem Gewittersturm komplett durchnässt worden, hiess es auf der Twitter-Seite von Bord, Seegezwitscher.
Im Sommer war die deutsche Kapitänin Carola Rackete mit dem Schiff «Sea-Watch 3» unerlaubt in italienische Gewässer gefahren. Sie war vorübergehend festgenommen worden - der Fall hatte international für Diskussionen gesorgt.