Die Flugbereitschaft setzt auf Flugzeuge aus zweiter Hand

AFP
AFP

Deutschland,

Angela Merkel musste auf Weg zum G20-Gipfel umkehren: Der Kapitän des Flugzeuges spricht vom Ausfall elektrischer Systeme.

Das Heck des Regierungsflugzeug Airbus A340-300 «Konrad Adenauer» ist hinter zwei weiteren Flugzeugen auf dem militärischen Teil des Flughafens Köln-Bonn (D) zu sehen.
Das Heck des Regierungsflugzeug Airbus A340-300 «Konrad Adenauer» ist hinter zwei weiteren Flugzeugen auf dem militärischen Teil des Flughafens Köln-Bonn (D) zu sehen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Flugzeug, in dem Angela Merkel auf dem Weg zum G20-Gipfel war, ist aus zweiter Hand.
  • Es wurde für die neue Aufgabe allerdings generalüberholt und speziell umgebaut.

Die Flugbereitschaft des Bundesverteidigungsministeriums ist ein militärischer Verband, der Soldaten und hochrangige Staatsvertreter transportiert. Die Luftwaffen-Einheit verfügt entsprechend ihrer doppelten Funktion über zwei Flotten: über fünf militärgrau-lackierte Multifunktions-Airbus A310 sowie sieben weisse Flugzeuge verschiedener Typen und drei Hubschrauber vor allem für den zivilen VIP-Transport. Auch diese lassen sich allerdings für militärische Einsätze umrüsten.

Zu dieser weissen Flotte gehören auch die beiden «Regierungsflieger», zwei Langstreckenjets Airbus 340-300 mit den Namen «Konrad Adenauer» und «Theodor Heuss». Es sind diese Maschinen, die Bundesregierung und Bundespräsident üblicherweise bei längeren Reisen ins Ausland nutzen. Der Vorfall mit Bundeskanzlerin Angela Merkel auf dem Weg zum G20-Gipfel in Argentinien ereignete sich mit der «Konrad Adenauer».

Ebenfalls zum weissen Teil der Flotte gehören zwei Mittelstreckenjets Airbus A319 CJ sowie vier kleinere Flugzeuge Bombardier Global 5000 und drei Super Puma-Hubschrauber vor allem für den Inlandseinsatz. Sie soll demnächst zudem um eine achte Maschine ergänzt werden. Der Airbus A321 wurde bereits im September an die Luftwaffe übergeben, wird vor der Freigabe aber von deren Spezialisten noch abschliessend getestet.

Bestände der Lufthansa

Alle ihre Airbus-Maschinen übernahm die Flugbereitschaft gebraucht aus Beständen der Lufthansa. Sie wurden für ihre neue Aufgabe allerdings generalüberholt und speziell umgebaut. Angeschafft wurden ferner nur bestens gewartete Flugzeuge, wie die Verantwortlichen stets betonten. Dann sei das Alter kein problematischer Faktor. Die Jets gelten als neuwertig, sind in der Anschaffung aber günstiger.

Die «Konrad Adenauer» und die «Theodor Heuss» übernahm die Luftwaffe 2011 für die Flugbereitschaft, die «Konrad Adenauer» flog zuvor mehr als zehn Jahre im normalen Passagierdienst der Lufthansa. Im Inneren gibt es einen VIP-Bereich mit Konferenzraum und Rückzugsmöglichkeiten sowie einen Delegationsbereich für Mitarbeiter, Sicherheitsbeamte und andere Begleiter. Auch ein Raketenabwehrsystem, das anfliegende Geschosse durch Störsignale ablenkt, gehört der Bundesregierung zufolge zur Ausrüstung.

Kommentare

Weiterlesen

2 Interaktionen
Ein F/A-18 der Schweizer Luftwaffe steht in einem Hangar.
2 Interaktionen

Mehr aus Deutschland