Diphterie-Fälle bei Asylsuchenden – Impfungen in Grossbritannien
Britische Behörden planen nach dutzenden Fällen von Diphterie bei Asylsuchenden grossflächige Impfungen.
Das Wichtigste in Kürze
- 39 Diphterie-Fälle wurden bei Asylsuchenden in Grossbritannien entdeckt.
- Behörden planen deshalb nun grossflächige Impfungen.
Angesichts Dutzender Fälle von Diphterie bei Asylsuchenden in Grossbritannien planen die Behörden nun grossflächige Impfungen. Wie die Gesundheitsbehörde UK Health Security Agency am Samstag mitteilte, sollen nun die Migrantinnen und Migranten im südostenglischen Auffanglager Manston geimpft werden.
Pläne dazu würden derzeit mit dem Innenministerium und dem Gesundheitsdienst NHS abgestimmt, hiess es. Bis zum 10. November waren 39 Diphterie-Fälle bekannt geworden.
Innen-Staatssekretär Robert Jenrick hatte Anfang November Berichte über Diphterie und Krätze in Manston als übertrieben abgetan. Das Auffanglager in der Grafschaft Kent gilt als überfüllt. Zuletzt waren bis zu 4000 Migranten in der für 1600 Menschen ausgelegten Unterkunft untergebracht.
Schätzungen zufolge haben in diesem Jahr bisher mehr als 40'000 Menschen illegal den Ärmelkanal überquert – deutlich mehr als im Gesamtjahr 2021. Die grosse Zahl von Migranten ist der konservativen Regierung in London ein Dorn im Auge. Berichten zufolge soll sie kurz davor stehen, ein Abkommen mit Frankreich zu schliessen, mit dem stärker gegen illegale Überquerungen vorgegangen werden soll.