Drei Kinder in neuem grossen Missbrauchsfall identifiziert

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Deutschland,

Bei einer Razzia gegen einen Pädophilen-Ring wurden in Deutschland elf Personen verhaftet. Mindestens drei Kinder wurden sogar missbraucht.

In einem neuen Missbrauchsfall sind elf Tatverdächtige festgenommen worden, gegen sieben Beschuldigte wurde Untersuchungshaft angeordnet. Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa
In einem neuen Missbrauchsfall sind elf Tatverdächtige festgenommen worden, gegen sieben Beschuldigte wurde Untersuchungshaft angeordnet. Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • In Deutschland wurde ein neuer Kindermissbrauchsfall publik.
  • Die Polizei hat einen Pädohilen-Ring entlarvt.
  • Mindestens drei Kinder wurden sexuell missbraucht.

Nach Ermittlungen der Polizei Münster wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern sind elf Tatverdächtige festgenommen worden. Es seien mehrere Haftbefehle erlassen worden. Der Fall hat grosse Dimensionen.

Bei Ermittlungen in einem neuen bundesweiten Missbrauchsfall hat die Polizei Münster drei Kinder als Opfer identifiziert. Sie seien 5, 10 und 12 Jahre alt, teilten die Ermittler am Samstag in Münster mit.

Die Verantwortlichen hätten «unfassbare» Bilder sehen müssen. Mit den Worten «nun beginnt das Schockierende» begann der Leiter der Ermittlungen Joachim Poll am Samstag seine Schilderung des Missbrauchs. Es gehe um sexuelle Handlungen schwerster Art, die von vier erwachsenen Männern begangen worden seien. «Sie können es sich nicht vorstellen», sagte er.

Elf Personen verhaftet

Elf Tatverdächtige wurden festgenommen, gegen sieben Beschuldigte wurde Untersuchungshaft angeordnet. Es handele sich um sechs Männer und eine Frau. Der Hauptbeschuldigte sei ein 27-Jähriger aus Münster. Ausserdem handele es sich um dessen Mutter aus Münster sowie um Männer aus Staufenberg, Hannover, Schorfheide, Kassel und Köln.

Nordrhein-Westfalen war seit Anfang 2019 wegen mehrerer Fälle von schwerem sexuellem Missbrauch von Kindern in die Schlagzeilen geraten. Auf einem Campingplatz in Lügde im Kreis Lippe hatten mehrere Männer Kinder hundertfach über Jahre schwer sexuell missbraucht. Ermittlungen zu einem bundesweiten Kinderpornografie-Tauschring hatten im Oktober 2019 in Bergisch Gladbach bei Köln begonnen und erstrecken sich mittlerweile auf sämtliche Bundesländer.

Keine körperlichen Verletzungen

Im Missbrauchsfall Münster sollen die sexuell schwer missbrauchten Kinder vor den Taten betäubt worden sein. Körperliche Verletzungen haben die Kinder nicht davon getragen, sagte der Leiter der Ermittlungen, Joachim Poll, in Münster. Die Kinder seien von Rechtsmedizinern untersucht worden.

Vier Männer sollen wechselweise einen 5- und 10-Jährigen Jungen in einer Gartenlaube über Stunden schwer sexuell missbraucht. Das habe die Auswertung einer bereits gelöschten Festplatte ergeben, die die Ermittler versteckt in einer Zwischendecke gefunden hatten. Das teilte der Leiter der Ermittlungen, Joachim Poll, in Münster mit.

Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) hatte nach dem Fall Lügde das Thema Kindesmissbrauch zur Chefsache erklärt und die Arbeit der Ermittlungsbehörden in diesem Bereich verstärkt.

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