Krieg

Dunkle Aussichten für die Ukraine

Samantha Reimer
Samantha Reimer

Ukraine,

Nach 1000 Tagen russischem Angriffskrieg steht die Ukraine vor grossen Herausforderungen. Experten sehen kaum Chancen auf eine baldige Wende.

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Ein Gemeindearbeiter steht in einem Krater vor einem Wohnheim für Vertriebene nach einem russischen Streik in dem Wohnviertel in Saporischschja, Ukraine, Montag, 11. November 2024. - keystone

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine dauert nun schon 1000 Tage an. Die Lage für Kiew verschlechtert sich aber zusehends.

Bundesheer-Oberst Markus Reisner prognostiziert daher gegenüber «ORF» einen «sehr schwierigen» Winter für die Ukraine.

Druck auf die Infrastruktur

Russland erhöhe zudem den Druck auf die kritische Infrastruktur der Ukraine massiv. Stromabschaltungen werden so zur Herausforderung.

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Menschen gehen an einem improvisierten Denkmal für gefallene Soldaten auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew, Ukraine, vorbei, Freitag, 15. November 2024. - keystone

Ausserdem sei der militärische und industrielle Komplex stark getroffen. Das Hauptproblem der Ukraine bleibt jedoch der Personalmangel an der Front.

Laut Reisner versuche Kiew «verzweifelt, noch einmal 160'000 Mann zu mobilisieren». Die Zahl der Deserteure steige aber rapide an.

Lücken an der Front

Die personellen Engpässe ermöglichen es Russland zudem vorzurücken. «Die Ukraine schafft es nicht, die Schützengräben voll zu besetzen, und dadurch entstehen Lücken», erklärt Reisner.

An diesen Stellen kann Russland durchbrechen. Zusätzlich fehle es der Ukraine an ausreichender Flugabwehr. Dies erschwere die Verteidigung gegen strategische Luftangriffe und den Einsatz von Gleitbomben.

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Natalia Panasenko räumt die Trümmer in ihrem Zimmer in einem Wohnheim für Vertriebene auf, das durch einen russischen Angriff auf ein Wohnviertel in Saporischschja, Ukraine, am 11. November 2024 beschädigt wurde. (Symbolbild) - keystone

Auf taktischer Ebene habe sich Russland angepasst und beherrsche nun das elektromagnetische Feld. Reisner betont, dass sich «sehr viel zu Ungunsten der Ukraine entwickelt» hat.

US-Waffenlieferungen keine Wende

Die kolportierte Freigabe neuer US-Waffensysteme sorgt zudem für Aufregung. Militärexperte Franz-Stefan Gady glaubt jedoch nicht an eine «entscheidende Wende» im Krieg, wie er im «Ö1»-Interview erklärt.

Gady erwartet eher eine «horizontale Eskalation». Damit meint er eine Ausweitung der russischen Sabotagekampagne in Europa und mögliche Waffenlieferungen an die Huthis im Roten Meer.

Nuklearkrieg eher unwahrscheinlich

Russland reagierte dagegen entsetzt auf die Berichte über neue US-Waffen. So werfe Moskau Biden vor, den Konflikt weiter anzuheizen.

Die Chance einer «vertikalen Eskalation» – eines Nuklearkrieges – schätzt Gady trotz russischer Drohungen jedoch als gering ein.

Düstere Zukunftsaussichten

Reisner erwartet aber, dass Russland den Druck in den kommenden Monaten weiter erhöhen wird. Weitere Angriffe auf die kritische Infrastruktur der Ukraine sind wahrscheinlich.

Selenski
Selenskyj dankt seinen Verbündeten. (Archivbild) - keystone

Eine Lösung des Konflikts ist zudem nicht in Sicht. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hält zwar offiziell an seiner «Friedensformel» fest.

Er gesteht aber ein, dass nicht alle besetzten Gebiete militärisch zurückerobert werden müssten. Die Zukunft bleibt somit ungewiss und Experten rechnen mit anhaltenden Kämpfen und weiteren Herausforderungen für die Ukraine.

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Kommentare

chan lee 55

UA sollte hier keiner interessieren, passt zu RU besser als nach .EU, schon vor krieg koruppt und marode, inkl atomruine

User #8984 (nicht angemeldet)

Als Pazifist, wäre ein Krieg verhinderbar gewesen. Darum wären auch keine Waffenlieferungen nötig. Und darum habe ich keine Lust, irgend ein Cent "Aufbauhilfe" dafür zu zahlen. Denn seit Von der Leyen an der Spitze steht, läuft es genau so. Etwas zerstören und dann die Hilfe anbieten. Sehr einfaches und stupides Geschäftsmodell. Die meisten "Hilfsgelder" versickern sowieso wo anders.

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