«Dürre-Krise»: Welt wird immer trockener – hier ist Lage prekär
Einst feuchte Landschaften sind heute Trockengebiete: In den vergangenen Jahrzehnten war diese Umwandlung an vielen Orten der Welt zu beobachten.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine aktuelle Studie der UNCCD warnt vor globaler Austrocknung.
- Drei Viertel der Landflächen weltweit werden zunehmend trockener.
- Dies habe schwerwiegende Folgen für Landwirtschaft und Ökosysteme.
Etwa drei Viertel der Landflächen der Erde sind einer Studie zufolge in den vergangenen drei Jahrzehnten dauerhaft trockener geworden. Wird der Ausstoss an Treibhausgasen nicht begrenzt, trockneten zunehmend mehr Landflächen aus.
So heisst es in der Analyse. Welche das in Bonn ansässige Sekretariat der Konvention der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) veröffentlichte.
Weltweite Austrocknung
Laut der UNCCD-Studie verwandelten sich 7,6 Prozent der Gebiete weltweit von feuchten Landschaften in Trockengebiete. Dies habe grosse Auswirkungen auf die Landwirtschaft, Ökosysteme und die dort lebenden Menschen.
Der Bericht über «Die globale Bedrohung durch trockene Böden» wurde auf einer UNCCD-Konferenz in Riad in Saudi-Arabien vorgestellt. Diese dauert vom 2. bis zum 13. Dezember.
Milliarden Menschen betroffen
«Zum ersten Mal wurde die Dürrekrise mit wissenschaftlicher Klarheit dokumentiert. Und eine existenzielle Bedrohung aufgezeigt, die Milliarden von Menschen auf der ganzen Welt betrifft.»
Das sagte UNCCD-Chef Ibrahim Thiaw laut einer Mitteilung. Im Gegensatz zu vorübergehenden Dürreperioden mit weniger Niederschlägen sei Trockenheit eine permanente Veränderung.
Besonders stark betroffen von der Austrocknung Europa (96 Prozent der Fläche), Teile der westlichen Vereinigten Staaten, Brasilien, Ostasien und Zentralafrika. Landwirtschaftliche Kornkammern wie etwa im Mittelmeerraum stehen demnach vor einer düsteren Zukunft.
Dürre-Monitoring gefordert
Hauptursache sei der von Menschen verursachte Klimawandel. Treibhausgas-Emissionen aus Stromerzeugung, Verkehr, Industrie und geänderter Landnutzung erwärmten den Planeten. Das wirke sich auf Niederschläge, Verdunstung und Pflanzenleben aus. Dadurch würden Bedingungen geschaffen, welche Trockenheit verstärkten.
Im Umgang mit Trockenheit empfiehlt der Bericht verschiedene Massnahmen. Dazu gehört ein Dürre-Monitoring, um rechtzeitig eingreifen zu können.
Der Bericht empfiehlt auch, Anreize für nachhaltige Landnutzung zu schaffen. Zudem sollen Technologien wie Regenwassersammlung und Abwasserrecycling gefördert werden. Eine gezielte Bewässerung wird ebenfalls als wichtige Massnahme genannt.