Europas Wälder im Aufschwung: Neun Prozent mehr Fläche seit 1990
Europas Wälder zeigen eine positive Entwicklung: In den letzten 30 Jahren ist die Waldfläche um neun Prozent gewachsen. Doch der Klimawandel bleibt eine Gefahr.
Das Wichtigste in Kürze
- In den letzten 30 Jahren ist die Waldfläche in Europa um neun Prozent gestiegen.
- Der Zuwachs entspricht etwa der Fläche von Österreich, Slowakei und Slowenien zusammen.
- Trotz des Zuwachses leidet der Wald unter dem Klimawandel.
Die Waldfläche in Europa ist in den letzten 30 Jahren um neun Prozent gestiegen. Dies bedeutet, dass mehr als ein Drittel des Kontinents mit Wald bedeckt ist, wie der Deutsche Naturschutzring (DNR) berichtet.
Im Jahr 2020 entdeckten viele Menschen die Natur neu, da der Wald während der Lockdowns ein beliebter Rückzugsort wurde. Diese Entwicklung hat das Bewusstsein für den Wert der Wälder geschärft und die Diskussion über deren Schutz angestossen. Darüber berichtet «Goodnews Magazin».
Waldzuwachs und Schutzgebiete
Die Zunahme entspricht der Waldflächen in der EU fast der Fläche von Österreich, Slowakei und Slowenien zusammen. Laut dem Österreichischen Land- und Forstwirtschaftsministerium.
Zudem ist die Fläche geschützter Waldgebiete in den letzten 20 Jahren um 65 Prozent gestiegen. Das fördert den Schutz der Artenvielfalt.
Trotz dieser positiven Entwicklungen leidet der Wald unter den Folgen des Klimawandels. Laut DNR zeigen die Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2023, dass nur jeder fünfte Baum in Deutschland gesund ist.
Herausforderungen durch den Klimawandel
Bundesminister Cem Özdemir betont die Notwendigkeit einer langfristigen Strategie zur Erhaltung der Wälder. «Wir müssen unserem wertvollen Ökosystem eine Langzeit-Kur verschreiben.»
Das erklärt er. Und kündigt an, dass 250 Millionen Euro (rund 234 Millionen Franken) für Waldförderung eingeplant sind.
Das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) hat sich zum Ziel gesetzt, Wälder widerstandsfähiger gegen den Klimawandel zu machen. Hierbei wird auch auf die Wiederbewaldung und den Umbau von Wäldern geachtet, um diese an die veränderten klimatischen Bedingungen anzupassen.
Anpassungsstrategien für resilientere Wälder
Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg untersucht geeignete Baumarten, die besser mit den Folgen des Klimawandels umgehen können. Junge Bäume haben sich als klimaresilienter erwiesen als ältere Exemplare.
Diese Erkenntnisse fliessen in die Pflanzstrategien ein, um eine artenreiche und widerstandsfähige Waldstruktur zu fördern. Die Anpassungen sollen sicherstellen, dass die Wälder auch in Zukunft als Lebensraum für viele Arten dienen und lebenswichtigen Sauerstoff produzieren.
Mit diesen Massnahmen wird angestrebt, die Wälder Europas zu erhalten und sie fit für die Herausforderungen des Klimawandels zu machen. So bleibt der Wald ein wichtiger Rückzugsort für Mensch und Tier.