Klimawandel

Falsche Bilanzierung heizt Klimawandel an

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Bern,

Natürliche CO₂-Entfernung wird oft falsch in Klimaschutzmassnahmen eingerechnet, warnen Forscher.

Wald bei blauem Himmel und Sonnenschein
Wald bei blauem Himmel und Sonnenschein. (Archivbild) - Andreas Drouve/dpa-tmn

Die natürliche CO₂-Entfernung aus der Atmosphäre durch Wälder oder Ozeane sollte nicht in die Netto-Null-Bilanz von Klimaschutzmassnahmen einfliessen. Leider täten sie es jedoch oft, sagen Forschende.

Die Forschenden unter der Leitung der University of Oxford und mit Beteiligung der Universität Bern haben am Montag im Fachmagazin Nature eine entsprechende Studie publiziert. Sie rufen Länder und Unternehmen dazu auf, das Vorgehen anzupassen, da andernfalls die Erderwärmung nicht gestoppt würde.

Natürliche CO₂-Senken wie Wälder, Böden und Ozeane spielten in der Abschwächung des Klimawandels eine wichtige Rolle. Seit der Industrialisierung hätten sie rund die Hälfte des von Menschen ausgestossenen Kohlendioxids aus der Atmosphäre entfernt, heisst es in der Mitteilung.

Fehlberechnungen bei Emissionskompensation

Häufig würden diese natürlichen Senkleistungen in Klimaschutzmassnahmen von Ländern und Unternehmen mit einberechnet, um eigene Emissionen zu kompensieren. Dies sei jedoch nicht zielführend. «Wälder und Ozeane haben bereits Teile unserer vergangenen Emissionen aufgenommen. Wir können nicht erwarten, dass sie auch unsere zukünftigen Emissionen aufnehmen», erklärte Studienleiter Myles Allen.

Es sei darum wichtig, klar zwischen natürlichen und menschlichen Senken zu unterscheiden. Ansonsten könne ein Land den Anschein erwecken, Netto-Null erreicht zu haben, während es immer noch zur fortschreitenden Erwärmung beitrage, so Studienmitautor Thomas Stocker vom Oeschger-Zentrum für Klimaforschung an der Universität Bern.

Kommentare

User #1813 (nicht angemeldet)

Die Schweiz verfügt über viele Wiesen und Weiden, die sich nicht für den Ackerbau eignen. Mit diesen Flächen würden wir Wiederkäuer ernähren. Kühe und Schweine würden wir mit Nebenströmen aus der Nahrungsmittelindustrie und Food Waste füttern und kein Tierfutter mehr anbauen. Dadurch würden 60% der Schweizer Ackerflächen frei und könnten für die direkte menschliche Ernährung genutzt werden – das ist deutlich effizienter. Für die standortangepasste Landwirtschaft in der Schweiz hiesse das, auf bis zu 70% der Fleisch- und bis zu 30% der Milchproduktion zu verzichten.

Huldrych Ammann

Profis am Werk! Und in Zusammenarbeit mit ideologischen Politikern entstehen dann günstige, pragmatische, wirksame Lösungen. 😅🥳🙄

Weiterlesen

Isaac Reber erster grüner
8 Interaktionen
betterview
42 Interaktionen

Mehr Klimawandel

10 Interaktionen
korallen
1 Interaktionen

Mehr aus Stadt Bern

4 Interaktionen
7 Interaktionen
Kantonspolizei Bern.
4 Interaktionen