Israelischer Soldat bei palästinensischem Angriff im Westjordanland getötet

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Israel,

Ein palästinensischer Angreifer hat am Sonntag im Norden des besetzten Westjordanlands einen israelischen Soldaten getötet, ein weiterer Soldat sowie ein jüdischer Siedler wurden schwer verletzt.

Israelischer Soldat am Anschlagsort
Israelischer Soldat am Anschlagsort - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein weiterer Soldat und ein Siedler schwer verletzt - Angreifer flüchtig .

Nach israelischen Militärangaben konnte der Palästinenser anschliessend flüchten. Regierungschef Benjamin Netanjahu versprach, den Angreifer und mögliche Drahtzieher zu finden und hart zu bestrafen.

Nach Angaben von Militärsprecher Jonathan Conricus erstach der Palästinenser zunächst einen 19-jährigen Soldaten auf einer Strassenkreuzung in der Nähe der jüdischen Siedlung Ariel. Er nahm dessen Waffe an sich, stoppte durch Schüsse einen Wagen und fuhr zur nächsten Kreuzung, wo er erneut das Feuer eröffnete. Ein Soldat sowie ein 47-jähriger Familienvater aus der nahegelegenen jüdischen Siedlung Eli wurden verletzt. Krankenhausvertretern zufolge schweben beide in Lebensgefahr.

Anschliessend fuhr der Angreifer laut Armeesprecher Conricus in Richtung des Palästinenserdorfs Brukin weiter. Nach dem Mann werde gefahndet. Unklar war zunächst, ob der Angreifer einer bewaffneten Gruppierung angehörte oder es sich um einen Einzeltäter handelte. Die radikalislamische Hamas-Bewegung, die den Gazastreifen kontrolliert, begrüsste den Angriff, ohne ihn jedoch für sich zu reklamieren. Hamas-Vertreter verteilten zur Feier Bonbons im Gazastreifen.

Netanjahu zeigte sich zu Beginn seiner wöchentlichen Kabinettssitzung zuversichtlich, dass die Sicherheitskräfte den Angreifer und seine möglichen Hintermänner rasch finden werden. Sie würden mit aller Schärfe des Gesetzes bestraft, kündigte er an. In Israel wird am 9. April ein neues Parlament gewählt, und die nationale Sicherheit ist ein grosses Thema im Wahlkampf.

Im Westjordanland kommt es immer wieder zu bewaffneten Angriffen von Palästinensern auf israelische Soldaten und jüdische Siedler. In dem von Israel besetzten Gebiet mit seinen mehr als 2,5 Millionen Palästinensern leben inzwischen rund 400.000 Siedler. Die UNO betrachtet die jüdischen Siedlungen als illegal. Den fortgesetzten Ausbau jüdischer Siedlungen und Wohnungseinheiten dort und im annektierten Ost-Jerusalem betrachtet sie als ein Haupthindernis für eine Beilegung des Nahostkonflikts.

In jüngster Zeit verschärfen sich auch wieder die Spannungen um den Jerusalemer Tempelberg mit der Al-Aksa-Moschee und dem Felsendom, dem drittwichtigsten Heiligtum des Islam. Seit Wochen setzen sich palästinensische Gläubige über ein israelisches Zutrittsverbot zu einem Seitengebäude des Goldenen Tors hinweg, um dort zu beten.

Am Sonntag ordnete ein israelisches Gericht die Schliessung des Gebäudes an. Die jordanische Wakf-Stiftung als Verwalterin der heiligen Stätten auf dem Tempelberg erhielt 60 Tage Zeit, um Argumente gegen die Schliessung vorzutragen. Das Gerichtsurteil wurde von der Stiftung und der jordanischen Regierung scharf verurteilt. Ob es mit dem Angriff im Westjordanland zusammenhängt, bleib aber zunächst unklar.

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