«Einsamstes Schaf der Welt» von Steilküste gerettet

Grossbritannien, 05.11.2023 - 11:57

Dank einer Petition wurde das «einsamste Schaf der Welt» nun von einer Steilküste in den schottischen Highlands gerettet.

zotteliges schaf — Seit zwei Jahren lebt das Schaf nun schon auf der schottischen Insel – völlig isoliert von der Aussenwelt. - Jillian Turner / Peter Jolly Northpix

Ein Schaf, das wohl jahrelang einsam an einer Steilküste lebte, ist britischen Medienberichte zufolge aus der Isolation befreit worden. Darüber berichtete unter anderem die BBC am Wochenende.

Demnach hatte sich das als «einsamstes Schaf der Welt» bezeichnete Tier an eine Steilküste entlang des Meeresarms Cromarty Firth in den schottischen Highlands verirrt. Eine Kajakfahrerin hatte es erstmals im Jahr 2021 dort gesichtet und zwei Jahre später erneut dort gesehen. Kürzlich wurde eine Petition für die Rettung des Tiers gestartet, die mehr als 55'000 Unterschriften erhielt.

Gerettet wurde es nun von einem Schafscherer namens Cammy Wilson, der eine BBC-Sendung über Landwirtschaft und Landleben moderiert.

Jillian Turner entdeckte das Schaf erstmals auf einer Kanutour vor zwei Jahren. - Jillian Turner / Peter Jolly Northpix

Der Strand, an welchem das Schaf wohnt, ist vom Land aus schwer erreichbar: Steile Flippen, Farne, Ginster und Zäune machen eine Rettung praktisch unmöglch. - Jillian Turner / Peter Jolly Northpix

Der schottische Tierschutzverein verzichtet auf eine Befreiungsaktion. Das Tier befände sich nicht in Gefahr. - Jillian Turner / Peter Jolly Northpix

Jillian Turner gibt nicht auf: Sie wünscht dem Tier noch ein paar schöne Jahre in Gesellschaft anderer Schafe. - Jillian Turner / Peter Jolly Northpix

Er habe eine Gruppe von Freiwilligen zusammengesucht, die das Tier den Berg hinaufschoben – und teilweise hievten, berichtete er in einem auf Facebook veröffentlichten Video. Es sei ihm darum gegangen, zu zeigen, dass Landwirte sich um das Schicksal ihrer Tiere kümmerten, nachdem es sehr viele negative Kommentare auf sozialen Medien gegeben habe, sagte er.

Tier in gutem Zustand

Der Grund, warum das inzwischen auf den Namen Fiona getaufte Tier nicht schon früher gerettet wurde, sei gewesen, dass es im Falle eines Unfalls keinen Versicherungsschutz gegeben hätte. Dass die Aktion nicht ungefährlich war, gestand er ein. «Ein Ausrutscher ist der einzige Unterschied zwischen Heldentum und Idiotentum», sagte er. Glücklicherweise sei es dazu aber nicht gekommen.

Der schottische Tierschutzverband Scottish SPCA bestätigte die Rettungsaktion per Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) und teilte mit, das Tier sei in einem guten Zustand. Wie Fiona an die abgelegene Steilküste gelangte, blieb unklar. An Futter fehlte es ihr offenbar nicht: Fiona sei übergewichtig gewesen und habe ein sehr langes Fell, berichtete Wilson. Sie werde nun ein ganz besonderes Zuhause bekommen.