Erdogan Besuch: Mehrere tausend Beamten im Einsatz
Mehrere tausend Polizisten werden während des Besuchs des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan im Einsatz sein.

Das Wichtigste in Kürze
- Mehrere tausend Polizisten werden im Einsatz sein, wenn Erdogan nach Köln kommt.
- Es sei einer «der grössten Einsätze, die Köln in den letzten Jahren erlebt hat».
Grosseinsatz der Polizei in Köln beim Staatsbesuch aus Ankara: Während der Visite des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan am Samstag und bei zwei grossen Gegendemonstrationen mit mindestens zehntausend Teilnehmern werden mehrere tausend Polizisten im Einsatz sein. Kölns Polizeipräsident Uwe Jacob sprach am Donnerstag von einem «der grössten Einsätze, die Köln in den letzten Jahren erlebt hat».
Zum Abschluss seines dreitägigen Staatsbesuchs in Deutschland will Erdogan am Samstagmittag von Berlin nach Köln reisen, wo er am frühen Nachmittag auf dem militärischen Teil des Flughafens Köln/Bonn erwartet wird. Laut Düsseldorfer Staatskanzlei wird Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) Erdogan im benachbarten Schloss Wahn begrüssen.
Anschliessend will der türkische Präsident die Zentralmoschee der Türkisch-Islamischen Union Ditib in Köln-Ehrenfeld eröffnen. An der Eröffnungsfeier wird Laschet nicht teilnehmen. Auch die parteilose Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker bleibt der Veranstaltung fern.
Protestaktion «Ergogan not welcome»
Nach Angaben der Kölner Polizei sind während des Erdogan-Besuchs Protestkundgebungen von Aleviten in der Kölner Innenstadt und eines Kölner Bündnisses im rechtsrheinischen Stadtteil Deutz angemeldet. Bei der alevitischen Kundgebung werden mindestens 3000 Teilnehmer, bei der Protestveranstaltung unter dem Motto «Ergogan not welcome» in Deutz zwischen 5000 und 7000 Demonstranten erwartet.
An dieser Protestkundgebung auf der Deutzer Werft wollen auch zahlreiche Kurden teilnehmen. Zudem dürften tausende, womöglich auch zehntausende Menschen die Umgebung der Ditib-Zentralmoschee aufsuchen, an der die Polizei ebenfalls mit einem Grossaufgebot im Einsatz sein wird.
«Wir bekommen unter anderem Hundertschaften aus Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und von der Bundespolizei», sagte Jacob. Zudem entsenden demnach alle 47 nordrhein-westfälischen Kreispolizeibehörden Beamte nach Köln.
Zwei Tage vor dem Besuch Erdogans seien die Einsatzplanungen «immer noch nicht abgeschlossen», sagte Jacob. Grund sei, dass das Sicherheitskonzept der Ditib für die Veranstaltung in und im Umfeld der Moschee in Ehrenfeld noch nicht vorliege. «Die Ditib ist aufgefordert, dieses Konzept bis Freitagmorgen bei der Stadt Köln vorzulegen», unterstrich der Kölner Polizeipräsident.