Recep Tayyip Erdogan

Erdogan fordert Putin zu «ehrenvollem» Abzug aus der Ukraine auf

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Der türkische Präsident Erdogan will, dass Putin seine russischen Truppen aus der Ukraine abzieht. Er glaubt, eine Einigung ist immer noch möglich.

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Der Präsident der Türkei Recep Tayyip Erdogan. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Putin soll seine Truppen aus der Ukraine abziehen – dies fordert der türkische Präsident.
  • Erdogan spielte bisher eine wichtige Vermittlerrolle im Krieg.
  • Sanktionen gegen Russland will die Türkei weiterhin keine verhängen.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Wladimir Putin aufgefordert, einen «ehrenvollen Abzug» aus der Ukraine zu machen. «Wir müssen jetzt sagen ‹Jetzt musst du der Architekt des Schrittes sein, der zum Frieden getan werden muss›». Dies sagte Erdogan laut dem türkischen Präsidialamt am Freitag in Richtung des russischen Präsidenten.

Erdogan wiederholte, keine Sanktionen gegen Russland verhängen zu wollen. Für die Türkei sei es unmöglich, die Beziehungen zu Russland aufzugeben. Er könne sein Volk in Winter und Schnee nicht in der Kälte zurücklassen und auch nicht die Industrie komplett umstellen. Auch die Türkei ist unter anderem wegen Gas- und anderen Energielieferungen von Moskau abhängig.

Türkei hat Vermittlerrolle im Krieg

Ausserdem kommen jährlich die meisten Touristen aus Russland in die Türkei. In der Südtürkei entsteht unter russischer Federführung derzeit das erste Atomkraftwerk des Landes. Das AKW soll nach Fertigstellung etwa zehn Prozent des türkischen Energiebedarfs abdecken – in etwa der Verbrauch der Millionenmetropole Istanbul.

Erdogan und die türkische Regierung haben sich im Krieg stark als Vermittler engagiert. Ankara pflegt enge Beziehungen zu Kiew und zu Moskau. Noch am Freitag will Erdogan erneut mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj und in den kommenden Tagen mit Putin sprechen.

Können sich Russland und Ukraine noch einigen?

Erdogan sagte, eine Einigung zwischen Russland und der Ukraine sei noch immer möglich. Allerdings bestehe weiterhin eine Uneinigkeit in einigen Verhandlungspunkten: «Natürlich fühlt die Ukraine sich mit Themen wie der Krim und dem Donbass nicht sonderlich wohl», sagte Erdogan.

Moskau fordert etwa einen Verzicht der Ukraine auf einen Nato-Beitritt. Zudem will Russland eine Anerkennung der ostukrainischen Separatistengebiete Donezk und Luhansk als unabhängige Staaten. Die annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim soll als russisches Gebiet bezeichnet werden.

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