Erdogan hofft auf eine Verlängerung des Getreideabkommens
Das Getreideabkommen läuft in einigen Tagen aus und Russland droht damit, die Vereinbarung nicht erneut zu verlängern.
Das Wichtigste in Kürze
- Recep Tayyip Erdogan will bei Schwarzmeer-Getreideabkommen vermitteln.
- Der türkische Präsident will sich für eine erneute Verlängerung einsetzen.
- Nach derzeitigem Stand läuft die Vereinbarung am 17. Juli aus.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hofft auf eine erneute Verlängerung des Abkommens zum Export von ukrainischem Getreide, das in knapp zehn Tagen ausläuft.
Er hoffe, dass die Vereinbarung um zwei oder drei Monate verlängert werde, Ziel sei aber eine Dauer von zwei Jahren, sagte Erdogan nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Istanbul. Die Bemühungen darum gingen weiter.
Erdogan sagte zudem, er wolle den russischen Präsidenten Wladimir Putin im kommenden Monat in der Türkei treffen. Der Kreml hatte zuvor mitgeteilt, dass ein Treffen geplant sei, ein Termin aber noch nicht feststehe.
Das Getreideabkommen läuft am 17. Juli aus. Russland droht damit, die unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei im Sommer vorigen Jahres geschlossene Vereinbarung nicht zu verlängern.
Von Zusammenarbeit hängt Lebensmittelsicherheit ab
Das Getreideabkommen hatte eine monatelange russische Seeblockade ukrainischer Schwarzmeerhäfen beendet. Damit kann die Ukraine als einer der wichtigsten Getreideexporteure weltweit wieder Korn ausführen – wenn auch im beschränkten Umfang. Die Ukraine verteidigt sich bereits seit mehr als 16 Monaten gegen einen Angriffskrieg Russlands.
Selenskyj warf Moskau vor, in den vergangenen Tagen die Passage von Schiffen auf dem Korridor, über den Lebensmittel aus Häfen bei der südukrainischen Stadt Odessa exportiert werden, blockiert zu haben. «Russland führt sich so auf, als ob ihnen das gesamte Schwarze Meer gehört», sagte der ukrainische Präsident. Es seien daher mehr Anstrengungen nötig, die «aggressiven Ambitionen» Moskaus zu beschränken.
Selenskyj warnte: «Von unserer Zusammenarbeit hängt die Lebensmittelsicherheit vieler Völker in Afrika, Asien und Europa ab.» Es sei sehr wichtig, dass der Welt dabei geholfen werde, dem Hunger zu widerstehen. Er hoffe zudem darauf, dass das Gebiet Mykolajiw im Süden der Ukraine ebenfalls in den Korridor aufgenommen wird.