Erdogan-Kontrahent wirft Russland Verbreitung von Fake-Inhalten vor
Erdogan-Herausforderer Kemal Kilicdaroglu wirft Russland vor, gefälschte und manipulierte Inhalte zu verbreiten und so den türkischen Wahlkampf zu beeinflussen.
Das Wichtigste in Kürze
- Beeinflusst Moskau den Wahlkampf in der Türkei?
- Kilicdaroglu wirft Moskau die Verbreitung von gefälschten Inhalten vor.
- Die Medieninhalte sollen mithilfe von künstlicher Intelligenz manipuliert worden sein.
Der türkische Präsidentschaftskandidat Kemal Kilicdaroglu hat Russland die Erstellung von Deep-Fake-Inhalten und die Verbreitung von Verschwörungen im türkischen Wahlkampf vorgeworfen.
«Lassen Sie die Hände von der Türkei», schrieb Kilicdaroglu auf Twitter. Auf was genau er sich damit bezog, liess er offen. Deep-Fakes sind Medieninhalte, die mit Techniken künstlicher Intelligenz (KI) manipuliert wurden.
«Verleumderische» Aufnahmen
Am Donnerstag gab einer der vier Erdogan-Herausforderer seine Kandidatur auf. Muharrem Ince von der Vaterlandspartei sprach von «verleumderischen» Aufnahmen. Kürzlich waren Korruptionsvorwürfe gegen ihn laut geworden und kompromittierende Bilder aufgetaucht. Ob diese authentisch sind, ist völlig unklar.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte bei einer Wahlkampfrede am Sonntag in Istanbul ein angebliches Wahlkampfvideo seines Herausforderers Kilicdaroglu gezeigt. In das wurde ein Mitglied der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK geschnitten. Das Video machte den Anschein, als würde der Mann das Wahlkampflied der CHP mitsingen.
Am 14. Mai sind Menschen in der Türkei dazu aufgerufen, einen Präsidenten und ein neues Parlament zu wählen. Umfragen sagen ein enges Rennen zwischen Erdogan und Kilicdaroglu voraus, der als Kandidat einer Allianz aus sechs Parteien mit unterschiedlicher ideologischer Ausrichtung antritt. Kilicdaroglu hat derzeit einen leichten Vorsprung.