Der Machetenangriff auf eine deutsche Polizeiwache hat laut Ermittlungen einen islamistischen Hintergrund.
Macheten-Angriff auf Polizeiinspektion in Linz am Rhein
Abgesperrt ist der Bereich um den Eingang der Polizeiinspektion in Linz am Rhein nach einem Macheten-Angriff. Foto: Alexander Franz/www.alexander-franz-fotografie.de/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ - keystone

Der Angriff eines mit einer Machete bewaffneten Mannes auf eine Polizeiwache in Linz im Westen Deutschlands war nach Einschätzung der Ermittler islamistisch motiviert. Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz am Freitag mit. Der Mann konnte überwältigt werden, Polizisten wurden nicht verletzt.

Der mit einer Machete und einem Messer bewaffnete 29-Jährige war nach Angaben der Ermittler um 2.40 Uhr auf der Polizeiwache erschienen. Er habe dabei wiederholt «Allahu Akbar» («Gott ist gross») gerufen und angekündigt, Polizisten töten zu wollen. Die Beamten riegelten daraufhin die Eingangstür und die Tür zum Innenhof der Polizeiwache ab, sodass der Mann nicht entkommen konnte.

Einsatzkräfte von Spezialeinheiten nahmen den Tatverdächtigen in der abgeriegelten Sicherheitsschleuse fest. Sie setzten ihn dabei mit einem Elektroschock durch einen Taser ausser Gefecht. Dabei wurde der 29-Jährige leicht verletzt.

Ermittlungen führen zur IS-Flagge

Bei der Durchsuchung einer Wohnung sei an der Wand eine gezeichnete Flagge der Terrororganisation Islamischer Staat gefunden worden. Wegen der Hinweise auf ein radikalislamistisches Motiv übernahm die Landeszentralstelle zur Bekämpfung von Terrorismus und Extremismus Rheinland-Pfalz bei der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz die Ermittlungen.

Bei dem Mann handelt es sich nach Angaben des rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Alexander Schweitzer um einen albanischen Staatsbürger. Er soll nun vor einen Haftrichter gebracht werden, der über Untersuchungshaft entscheidet.

Linz am Rhein ist eine Stadt im Landkreis Neuwied im Norden des Bundeslandes Rheinland-Pfalz, nicht weit von der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen.

Verbindung zum Anschlag in München?

Am Donnerstag war ein 18-jähriger Österreicher bei einem Anschlag auf das israelische Generalkonsulat in München von der Polizei getötet worden. Die österreichischen Behörden hatten gegen den Mann wegen des Verdachts ermittelt, er könne sich religiös radikalisiert haben.

Für den Mann mit bosnischen Wurzeln war ausserdem ein Waffenverbot verhängt worden, das frühestens 2028 ausgelaufen wäre, wie es von der Salzburger Polizei hiess.

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