Ermittler durchsuchen in Norddeutschland Jacht von russischem Oligarchen

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Deutschland,

Knapp eine Woche nach der Razzia beim russischen Oligarchen Alischer Usmanow am Tegernsee haben Ermittler in Norddeutschland am Dienstag eine bereits seit dem Frühjahr blockierte Motorjacht des 69-Jährigen durchsucht.

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Wladimir Putin und Alischer Usmanow (rechts) im Jahr 2017. - Sputnik/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Putin-Vertrautem Alischer Usmanow wird Geldwäsche vorgeworfen.

Rund 60 Beamte waren im Einsatz, wie die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das Bundeskriminalamt mitteilten, ohne einen Namen zu nennen.

Es handelt sich nach Angaben eines Sprechers der Generalstaatsanwaltschaft allerdings um denselben Beschuldigten, dessen Anwesen am Tegernsee am Mittwoch vergangener Woche durchsucht wurde. Mit der Durchsuchung am Dienstag wurde nun gleichzeitig ein Rechtshilfeersuchen des US-Justizministeriums umgesetzt.

Bereits in der vergangenen Woche hatten die Ermittler mitgeteilt, dass Usmanows Yacht «Dilbar» von Hamburg nach Bremen verlegt wurde. Das Schiff soll laut einem Bericht des Norddeutschen Rundfunks einen Wert von 500 Millionen Euro haben und zumindest bei der Fertigstellung die teuerste Jacht der Welt gewesen sein. Unter anderem gehört demnach zur Ausstattung der grösste Pool, der je auf einer Jacht verbaut wurde.

Usmanow soll laut den Ermittlern einen mehrstelligen Millionenbetrag verschoben und gegen die wegen Russlands Angriff auf die Ukraine gegen ihn verhängten EU-Sanktionen verstossen haben. Er gilt als Vertrauter des russischen Staatschefs Wladimir Putin. Sein derzeitiger Aufenthaltsort ist unklar, Medienberichten zufolge soll er sich nach dem Beginn des russischen Angriffs nach Usbekistan abgesetzt haben. Davor lebte er lange unbehelligt in Bayern am Tegernsee.

Die Razzien stehen im Zusammenhang mit zwei getrennt laufenden Verfahren in Frankfurt und München. Die Frankfurter Ermittler nahmen ihr Verfahren nach der Veröffentlichung der sogenannten Panama-Papers auf. Usmanow soll demnach von 2017 bis dieses Jahr mehrere Transaktionen von Geld veranlasst haben, um dessen Herkunft zu verschleiern.

Bei den Transaktionen soll der Beschuldigte sein umfangreiches und komplexes Netzwerk an Unternehmen und Gesellschaften, überwiegend in sogenannten Offshorestaaten, genutzt haben. Es bestehe der Verdacht, dass das Geld aus Steuerhinterziehungen stammt. Das Volumen liege wohl im mehrstelligen Millionenbereich.

Auch die Staatsanwaltschaft München II ermittelt gegen Usmanow wegen des Anfangsverdachts eines Verstosses gegen das Aussenwirtschaftsgesetz. Usmanow soll auch nach Aufnahme auf die Sanktionsliste der Europäischen Union am 28. Februar seine Immobilien in Oberbayern von einer Sicherheitsfirma bewacht haben lassen.

Durch die Bezahlung dieser Bewachungsdienste habe er dem Verfügungsverbot über eingefrorene Gelder zuwider gehandelt. Vier weiteren Beschuldigten wird durch die Unterstützung der Bewachungsdienste Beihilfe zu dem Verstoss vorgeworfen.

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