Am 14. August stürzte die Morandi-Brücke in Genua (I) ein. Ermittler untersuchen die Trümmerteile noch immer. Jetzt haben sie Fremdkörper gefunden.
Morandi
Die Morandi-Brücke in Genua (I) nach dem Einsturz. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Empa in Dübendorf ZH untersucht noch immer die Trümmer der Morandi-Brücke.
  • Jetzt haben die Gutachter Fremdkörper am Baumaterial gefunden.
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Sechs Monate nach dem folgenschweren Einsturz der Morandi-Brücke in Genua (I) haben am Freitag die Abrissarbeiten begonnen. Beim Unglück vor sechs Monaten kamen 43 Menschen ums Leben, unzählige weitere wurden verletzt. Über 600 Anwohner mussten ihre Häuser räumen.

Gleichzeitig untersucht die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) in Dübendorf ZH die Trümmerteile. So sollen Erkenntnisse über die Einsturzursache gewonnen werden. Inspiziert wird in erster Linie das Trümmerteil 132. Es ist rund 3,5 auf 3,5 Meter gross, daraus ragen verrostete Metallstäbe.

Jute und Sand

Wie die italienische Zeitung «Il Secolo XIX» berichtet, sei im Gutachten die Rede von «Fremdkörpern» am Trümmerteil. Offenbar seien dem Beton Jute und Sand beigemischt worden. Die Spannseile seien stark erodiert gewesen. Laut «Sole 24 Ore» seien diese aber nicht schuld am Einsturz.

Alle beteiligten Experten sind sich jedoch einig darüber, dass der Einsturz der Brücke vorhersehbar gewesen sei. Eine korrekte Wartung hätte die Tragödie verhindern können. Die italienische Justiz ermittelt gegen zwei Dutzend Beschuldigte und die Betreiberfirma Autostrade per l'Italia (Aspi).

Der Abriss der Brücke in Genua wird wohl rund sechs Monate dauern. Danach soll der Wiederaufbau erfolgen. Laut Regierung wird die neue Brücke bis spätestens im April 2020 stehen.

Brückeneinsturz Genua: Stimmen der Bewohner nach dem Desaster - Nau
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