Vulkanausbruch im Tonga löste stärkstes je gemessenes Gewitter aus
Innerhalb einer Minute wurden bei dem Vulkanausbruch des Hunga Tonga-Hunga Ha'apai im Südpazifik 2615 Blitze gemessen – das stärkste Gewitter jemals.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Hunga Tonga-Hunga Ha'apai brach im Januar 2022 aus.
- Es handelte sich um den stärksten Vulkanausbruch seit über einem Jahrhundert.
- Nun wurde bekannt, dass er das stärkste jemals gemessene Gewitter verursachte.
Ein lauter Knall, der tausende Kilometer weit gehört wurde, kündigte im Januar 2022 ein Spektakel an: Der Hunga Tonga-Hunga Ha'apai, ein Unterwasservulkan im südpazifischen Tonga, brach aus. Es handelte sich um den stärksten Vulkanausbruch seit mindesten 140 Jahren, wie «Forschung und Wissen» berichtet.
So viele Blitze wie noch nie
Nun stellt sich dank einer wissenschaftlichen Studie heraus, dass die Eruption ein starkes Gewitter auslöste: So viele Blitze wurden noch nie in einem so kurzen Zeitraum gemessen. In der vulkanischen Wolke sollen sich laut der Berechnungen ungefähr 192'000 Blitze gebildet haben. Diese Zahlen publizierte das «Cascades Volcano Observatory» in einem Artikel in der Fachzeitschrift «Geophysical Research Letters».
Während des Höhepunkts des Gewitters verzeichnete das Wissenschaftler-Team eine Anzahl von 2615 Blitzen pro Minute. Dies stellten die Forscher unter anderem mit Licht- und Radiowellensensoren fest.
Die Studie könnte in Zukunft auch praktischen Nutzen haben: Durch die genaue Aufzeichnung könnten Frühwarnsysteme für Flugrouten verbessert werden.
Vulkanausbrüche lösen oft Gewitter aus
Gewitter entstehen häufig bei grossen Vulkanausbrüchen, treten aber nicht bei jedem auf. Wissenschaftler haben noch nicht im Detail geklärt, weshalb es zu der Blitzentladung während einer Eruption kommt. Es handelt sich höchstwahrscheinlich um ein Zusammenspiel von bestimmten Atmosphärenkonditionen und Aschepartikeln in der Luft.