Erste Corona-Fälle im Flüchtlingslager Al-Hol im Nordosten Syriens
Im syrischen Flüchtlingslager Al-Hol wurden erstmals Personen positiv auf das Coronavirus getestet. Es handle sich um drei Mitarbeiter des Gesundheitpersonals.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Al-Hol-Flüchtlingslager haben sich drei Personen mit dem Coronavirus infiziert.
- Es wurden bereits Massnahmen gegen eine unkontrollierte Virusausbreitung ergriffen.
Im syrischen Flüchtlingslager Al-Hol haben sich erstmals drei Menschen nachweislich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert.
Bei den Infizierten handele es sich um drei Mitarbeiter des Gesundheitspersonals, teilte ein Sprecher der Vereinten Nationen am Donnerstag mit. Die Ermittlung möglicher Kontaktpersonen habe bereits begonnen. Um weitere Infektionen zu vermeiden, dürfen als Vorsichtsmassnahme demnach vorerst nur noch unbedingt notwendige Mitarbeiter arbeiten. Dies müssen Schutzkleidung tragen.
Bewohner könnten sich bereits infiziert haben.
In dem von Kurden verwalteten Lager Al-Hol leben zehntausende Menschen in Zelten. Darunter sind auch Angehörige von Dschihadisten der Miliz Islamischer Staat (IS).
Die drei positiv auf Covid-19 Getesteten arbeiten für die humanitäre Organisation Kurdischer Roter Halbmond. Dies teilte ein Gesundheitsbeamter des Lagers mit. Ihm zufolge könnten sich Bewohner der riesigen Zeltstadt bei einem Besuch der Kliniken im Lager bereits infiziert haben.
Im vom Bürgerkrieg geprägten Syrien leben viele Flüchtlinge in überfüllten Lagern mit schlechter Gesundheitsversorgung und unter miserablen hygienischen Bedingungen. Die Lage in den kurdisch kontrollierten Gebieten ist besonders kritisch, da diese im Kampf gegen die Corona-Pandemie kaum Unterstützung erreicht. Insgesamt meldete die autonome kurdische Verwaltung bisher 54 Corona-Infektionen auf ihrem Gebiet.