Das Oberhaupt der Orthodoxen Kirche der Ukraine auf der Krim hat seine vorübergehende Festnahme als «Rache» der Behörden angeprangert.
Pater Kliment im Februar in Simferopol
Pater Kliment im Februar in Simferopol - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Vorwürfe der Behörden als «total absurd» angeprangert.
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Es sei darum gegangen, dass er alle ukrainischen, politischen Gefangenen besuche und daraus keinen Hehl mache, sagte Erzbischof Kliment am Montag der Nachrichtenagentur AFP nach seiner Freilassung.

Der Erzbischof war am Sonntag nach eigenen Angaben von den Behörden der von Russland annektierten Halbinsel festgenommen worden. Er rufe aus einer Polizeiwache in der Krim-Hauptstadt Simferopol an, wo er an einer Bushaltestelle festgenommen worden sei, sagte er AFP. Der Vorwurf lautete demnach auf Diebstahl in seiner eigenen Kirche sowie beleidigende Äusserungen. «Das ist total absurd», sagte der 49-Jährige am Montag zu den Vorwürfen.

Die Festnahme erfolgte nach der historischen Trennung zwischen der Orthodoxen Kirche in Kiew und Moskau, infolge derer Kliments Kirche geschlossen zu werden droht. Der Erzbischof hatte vergangenen Monat erklärt, dass die Behörden auf der Krim die Pacht der Kirche aufkündigen wollten, weil Kliment sich geweigert hatte, seine Gemeinde in Russland zu registrieren. Ein solcher Schritt wäre ihm als Teil der Orthodoxen Kirche der Ukraine unmöglich, weil Kiew die Krim als besetztes ukrainisches Gebiet ansieht.

Die ukrainische Kirche war mehr als 300 Jahre mit dem Patriarchat in Moskau verbunden. Nach Russlands Annexion der Krim im Jahr 2014 und der anhaltenden Unterstützung Moskaus für separatistische Rebellen in der Ostukraine wurde jedoch im Dezember eine von Russland unabhängige Orthodoxe Kirche in der Ukraine gegründet. Moskau wertet die Anerkennung der neuen Kirche als illegal.

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