Estland für höheres Nato-Ziel bei Militärausgaben
Estlands Regierungschef Kristen Michal drängt auf eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben der Nato bis 2025.
«Alle Verbündeten sollten mindestens 2,5 Prozent ausgeben», sagte er nach einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte in Tallinn. Das bislang offizielle Nato-Ziel, dass jedes Land jährlich mindestens zwei Prozent seines Bruttoinlandsproduktes (BIP) für die Verteidigung ausgibt, entspreche «nicht mehr der Realität der heutigen Sicherheitslage».
Daher müssten sich die Nato-Staaten die 2,5 Prozent zum gemeinsamen Ziel machen. Dies wäre «ein Signal an unsere Gegner und unsere Verbündeten sein, dass unsere Entschlossenheit nicht auf die Probe gestellt werden sollte», betonte Michal.
Russische Bedrohung als Antrieb?
Estland mit seinen 1,2 Millionen Einwohnern grenzt im Osten an Russland. Wegen der russischen Invasion in die Ukraine vor mehr als zweieinhalb Jahren sieht sich der Baltenstaat bedroht. Die Regierung in Tallinn stellt in diesem Jahr 3,4 Prozent seiner Wirtschaftsleistung für Verteidigungsausgaben bereit.