EU-Chefdiplomat fordert vom Iran Transparenz über Gefängnisbrand
Josep Borrell äussert sich besorgt über den verheerenden Gefängnisbrand im Iran. Er fordert «maximale Transparenz» vom Iran.
Das Wichtigste in Kürze
- Im iranischen Ewin-Gefängnis sitzen auch Demonstranten in Haft.
- Nun hat sich in dem Gefängnis ein verheerender Brand ereignet.
- EU-Aussenbeauftragter Josep Borrell zeigt sich besorgt.
Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell hat sich angesichts der Berichte über einen verheerenden Brand im berüchtigten Ewin-Gefängnis im Iran zutiefst besorgt geäussert. «Wir erwarten maximale Transparenz über die Situation», schrieb der Spanier am Sonntag im Kurznachrichtendienst Twitter. Die iranischen Behörden seien für das Leben aller Inhaftierten verantwortlich. Dazu gehörten auch Menschenrechtsverteidiger und EU-Bürger. Borrell teilte weiter mit, er habe dem iranischen Aussenminister Hussein Amirabdollahian angesichts der Situation seine «schwerwiegendsten Sorgen» übermittelt.
Mindestens vier Gefangene bei Brand gestorben
Nach offiziellen iranischen Angaben sind am Wochenende bei dem Brand im Ewin-Gefängnis mindestens vier Gefangene ums Leben gekommen und Dutzende weitere Inhaftierte verletzt worden.
🔴Das Leben der politischen Gefangenen im Evin-Gefängnis in Teheran ist in Gefahr.
— ☼𓃬Mysterious! (@agnos_pharmos) October 15, 2022
WO sind all die internationalen Gemeinschaften und Menschenrechtsorganisationen JETZT?!
Sie brauchen dringend Hilfe.#IranRevolution #EvinPrison#زندان_اوین@amnesty_de @SwissMFA @Amnesty_Schweiz pic.twitter.com/Hw3zTvBaT3
Augenzeugen berichteten, dass am Samstagabend zunächst laute Explosionen und auch Schüsse in der Haftanstalt zu hören waren. Demnach soll ein Feuer bis Mitternacht gebrannt haben, bis in den frühen Morgen stieg Rauch auf.
Auch Demonstranten in Haft
Das Gefängnis im Norden Teherans gilt landesweit als der Ort für Misshandlung und Folter von insbesondere politischen Gefangenen. Auch Demonstranten sind dort wegen ihrer Teilnahme an den systemkritischen Protesten der vergangenen vier Wochen inhaftiert, ebenso Doppelstaatler, die neben der iranischen auch eine weitere Staatsbürgerschaft haben. Die USA haben das Gefängnis und seine Leitung im Mai 2018 wegen «ernster Menschenrechtsverletzungen» mit Sanktionen belegt.