EU-Parlament fordert verpflichtendes Meldesystem für Hunde und Katzen
Das EU-Parlament hat ein verpflichtendes Meldesystem für Hunde und Katzen gefordert.
Das Wichtigste in Kürze
- Brüssel soll gegen illegalen Handel mit Heimtieren vorgehen.
«Ein harmonisiertes, EU-weites System zur obligatorischen Identifizierung und Registrierung von Katzen und Hunden» sei notwendig für die Bekämpfung des illegalen Handels mit Heimtieren, heisst es in einer Entschliessung, die am Mittwoch in Strassburg nahezu einstimmig angenommen wurde. Die Abgeordneten sprachen sich auch dafür aus, Heimtiere systematisch mit Mikrochips zu kennzeichnen.
Nicht zuletzt wegen des seit Jahren blühenden Handels mit Haustieren im Internet und den sozialen Medien sei das Thema von grosser Bedeutung, hiess es. Das Parlament beobachte, «dass immer mehr Heimtiere ? oft von Netzen der organisierten Kriminalität ? in den Mitgliedstaaten illegal gehandelt werden». So würden Tier- und Verbraucherschutzstandards der EU unterlaufen.
Wenn etwa verpflichtende Impfungen nicht erfolgten, schade dies zum einen dem Wohlergehen der Tiere, aber auch dem der Menschen. So sind 70 Prozent der neuen Krankheiten, die in den letzten Jahrzehnten beim Menschen festgestellt wurden, nach Angaben des EU-Parlaments tierischen Ursprungs. Auch der Fiskus sei Leidtragender des illegalen Tierhandels, weil Steuern nicht gezahlt würden.
Helfen sollen unter anderem strengere Regeln für Züchter, Händler und Tierärzte. Zudem sollen Menschen ermutigt werden, Tiere aus Tierheimen aufzunehmen, anstatt sie zu kaufen, erklärten die Parlamentarier. Sie riefen die EU-Kommission auf, entsprechende Gesetzesinitiativen zu erarbeiten.
Eine Sprecherin des Bundeslandwirtschaftsministeriums bezeichnete die Bekämpfung des illegalen Tierhandels als «sehr wichtiges Anliegen». Nationale Massnahmen reichten für die Bekämpfung dieses Phänomens nicht aus, sagte sie in Berlin. Daher seien europäische Initiativen in diesem Bereich grundsätzlich zu begrüssen. Zu dem konkreten Vorstoss wollte sich die Sprecherin nicht äussern. Dieser werde vom Ministerium zunächst geprüft.