EU-Wettbewerbshüter nehmen US-Chipriesen Broadcom ins Visier
Die EU Behörde prüft den Verdacht auf mögliche wettbewerbswidrige Praktiken beim Chiphersteller Broadcom.
Das Wichtigste in Kürze
- Der US-Chipkonzern Broadcom ist wegen möglicherweise illegaler Wettbewerbspraktiken ins Visier der EU-Kommission geraten.
Eine förmliche Untersuchung sei eingeleitet worden, teilte die Brüsseler Behörde mit.
Broadcom - ein ehemals asiatisches Unternehmen, das in die USA umzog - ist der weltweit grösste Anbieter von Chipsätzen für Digitaldecoder, Modems und WLAN-Geräte.
«Wir gehen davon aus, dass Broadcom [...] vertragliche Beschränkungen für den Ausschluss seiner Wettbewerber vom Markt eingeführt hat», sagte die zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager. Die Kommission habe zudem vor, einstweilige Massnahmen gegen das Unternehmen zu verhängen, «um dem Risiko eines ernsten, nicht wieder gutzumachenden Schadens für den Wettbewerb vorzubeugen».
Konkret werfen die Wettbewerbshüter dem Chipriesen hier vor, sieben seiner Hauptkunden, die TV-Digitaldecoder und -modems herstellen, mit illegalen Mitteln an sich zu binden, damit diese praktisch ausschliesslich Chips von Broadcom erwerben.
Die Einleitung des Verfahrens greife dem Ergebnis noch nicht vor, erklärte die EU-Kommission weiter. Im äussersten Fall können allerdings Strafen in Milliardenhöhe fällig werden.