Extremisten-Netzwerk soll Pläne für «Säuberungen» geschmiedet haben
Das Extremisten-Netzwerk in Deutschland hatte offenbar weit mehr Waffen als bisher bekannt. Die Reichsbürger sollen Pläne für «Säuberungen» geschmiedet haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Die verhafteten Reichsbürger in Deutschland sollen Pläne für «Säuberungen» gehabt haben.
- Laut Berichten wurden bei den Extremisten weit mehr Waffen gefunden als bisher bekannt.
Bei der Grossrazzia gegen eine mutmassliche terroristische Vereinigung aus der Reichsbürger-Szene sind einem Bericht zufolge mehr Waffen sichergestellt worden als bislang bekannt. Insgesamt seien 93 Waffen beschlagnahmt worden, berichtete die «Welt» am Montagabend. Die «Welt» berief sich dabei auf Teilnehmer einer nicht öffentlichen Sondersitzung des Innenausschusses des Bundestags.
Darunter seien 19 Faustfeuerwaffen sowie 25 Langwaffen. Auch Messer, Armbrüste, Dekowaffen und Schreckschusspistolen seien gefunden worden. Hinzu kommen dem Bericht zufolge rund 200 legale Waffen eines Waffenhändlers, der ebenfalls zu den Beschuldigten gehöre.
Die Teilnehmer der Sitzung seien bei der Unterrichtung durch den Generalbundesanwalt, das Innenministerium, das Bundeskriminalamt und das Bundesamt für Verfassungsschutz darüber informiert worden, dass die Pläne der Gruppe so weit reichten, dass es auf kommunaler Ebene «Säuberungen» geben sollte, berichtete die «Welt» weiter. Diese sollten demnach etwa Bürgermeister treffen.
Am Mittwoch waren Polizei und Bundesanwaltschaft mit mehreren tausend Einsatzkräften bundesweit gegen ein mutmassliches Terror-Netzwerk aus Reichsbürgern vorgegangen, die einen gewaltsamen Umsturz geplant haben sollen. Es gibt mehr als 50 Beschuldigte; unter den Verdächtigen sind unter anderem auch ein aktiver Soldat und Reservisten der Bundeswehr sowie die ehemalige AfD-Bundestagsabgeordnete und Berliner Richterin Birgit Malsack-Winkemann.