Facebook löscht zahlreiche Profilbilder in Pakistan wegen Diskriminierung
Facebook hat einen sogenannten Profil-Rahmen gelöscht, mit dem pakistanische Nutzer des Online-Dienstes zur Gewalt gegen Angehörige der Ahmadiyya-Minderheit aufgerufen hatten.
Das Wichtigste in Kürze
- Nutzer riefen zu Gewalt gegen religiöse Ahmadiyya-Minderheit auf.
«Wir haben die Profil-Rahmen entfernt, weil sie gegen unsere Regeln verstossen und sichergestellt, dass sie künftig nicht mehr genutzt werden können», schrieb ein Facebook-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch per E-Mail.
Profil-Rahmen sind beliebte Filter, mit denen Facebook-Nutzer ihre Profilbilder zu verschiedenen Anlässen individuell gestalten können. Auch politische Botschaften werden in dem Online-Dienst auf diese Weise häufig kommuniziert.
Zahlreiche pakistanische Facebook-Nutzer hatten den nun entfernten Rahmen auf ihren Profilen eingesetzt, nachdem sich US-Präsident Donald Trump Anfang Juli in Washington mit Vertretern von in Pakistan verfolgten religiösen Minderheiten getroffen hatte. Auch ein Vertreter der Ahmadiyya-Minderheit war damals zu Gast im Weissen Haus.
«Wir tolerieren keine Inhalte, die zu Gewalt aufrufen, und entfernen diese Inhalte, sobald wir darauf aufmerksam werden - das gilt auch für Profil-Rahmen», teilte der Facebook-Sprecher mit.
Ahmadiyya-Anhänger wurden in Pakistan bereits vor Jahrzehnten per Gesetz zu «Nicht-Muslimen» erklärt. Sie werden häufig Opfer von Gewalt und sind rhetorische Zielscheibe auch von führenden Politikern in Pakistan.
Dem US-Konzern Facebook wird regelmässig vorgeworfen, nicht genug gegen Hassrede und Belästigung in seinem Netzwerk zu unternehmen.
In den ersten drei Monaten dieses Jahres sperrte Facebook fast 2,2 Milliarden Profile - fast doppelt so viele wie im Quartal zuvor. Darüber hinaus wurden zwischen Januar und März rund vier Millionen Beiträge von Nutzern gelöscht, die nach Ansicht des Unternehmens Hassrede enthielten.