Fall Alfie: Eltern kämpfen weiter für Ausreise ihres todkranken Sohns

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Grossbritannien,

Ihr Kampf geht in die nächste Runde: Die Eltern eines Einjährigen haben nun Berufung gegen eine Gerichtsentscheidung eingelegt, nach der ihr todkranker Sohn nicht nach Italien zur weiteren Behandlung gebracht werden darf. Jetzt muss das Berufungsgericht entscheiden.

Der Vater des kleinen Alfies spricht nach der Gerichtsverhandlung mit Journalisten.
Der Vater des kleinen Alfies spricht nach der Gerichtsverhandlung mit Journalisten. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der einjährige Alfie Evans leidet an einer schweren neurologischen Krankheit, die noch nicht klar diagnostiziert ist.
  • Die Ärzte in einem englischen Kinderkrankenhaus halten lebenserhaltende Massnahmen für sinnlos.
  • Die Eltern des Jungen kämpfen dafür, dass Alfie nach Italien gebracht werden kann, um dort behandelt zu werden.

Die Eltern des schwerkranken britischen Jungen Alfie Evans kämpfen weiter für die Behandlung ihres Sohnes in Italien. Sie legten am frühen Mittwochmorgen Berufung gegen eine zuvor getroffene Entscheidung eines Gerichts in Manchester ein, nach der eine medizinische Behandlung im Ausland verboten wurde, wie die britische Nachrichtenagentur PA berichtete.

Der Anwalt der Familie sagte dem Sender BBC, dass am Mittwochnachmittag eine Verhandlung am Berufungsgericht angesetzt sei. Die Eltern Tom Evans und Kate James möchten, dass der 23 Monate alte Alfie in ein Krankenhaus in Rom gebracht wird.

Zuvor hatte ein Richter ihren entsprechenden Antrag zurückgewiesen. «Dies ist das letzte Kapitel im Fall dieses aussergewöhnlichen kleinen Jungen», hatten die BBC und die Zeitung «Guardian» ihn zitiert.

Laut dem «Guardian» brachte das Gericht zugleich die Möglichkeit ins Spiel, das Kind in ein Hospiz zu begleiten oder «für seine letzten Tage oder Stunden» nach Hause zu holen. Die Eltern sollten solche Möglichkeiten ausloten und die Gelegenheit nutzen, noch Zeit mit Alfie zu verbringen, statt weiter zu prozessieren.

Der schwerkranke Junge atmet nach Angaben seines Vaters weiter - obwohl Ärzte ihn am Montag vom Beatmungsgerät getrennt haben. Der Richter sagte über das Kind: «Alfie Evans wurde als Kämpfer beschrieben, belastbar, mutig, tapfer. In den vergangenen 24 Stunden hat einmal mehr unter Beweis gestellt, dass er alle diese Bezeichnungen verdient.»

Der knapp zwei Jahre alte Junge leidet an einer schweren neurologischen Krankheit, die noch nicht klar diagnostiziert ist. Die Ärzte im Kinderkrankenhaus Alder Hey in Liverpool halten lebenserhaltende Massnahmen für sinnlos, weil das Gehirn des Kindes durch seine Krankheit fast vollständig zerstört sein soll.

Britische Richter bestätigten diese Auffassung durch alle Instanzen hindurch. Ein Sprecher des Klinikums betonte am Abend, es sei im Interesse von Alfie, die Sterbebegleitung fortzusetzen, die Ärzte für ihn festlegten.

Für einen möglichen Transport von Alfie nach Italien war nach den Worten der Präsidentin des päpstlichen Kinderkrankenhauses Bambino Gesù bereits alles vorbereitet gewesen. «Es steht sowohl ein Flugzeug der italienischen Luftwaffe als auch das Ärzteteam bereit», hatte Mariella Enoc in Rom wenige Stunden vor der Entscheidung gesagt.

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