Fall Carlos Ghosn: Durchsuchungen bei Renault in Frankreich

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Frankreich,

Behörden haben den Hauptsitz Renaults im Rahmen der Ermittlungen gegen Carlos Ghosn untersucht. Der Autobauer lege uneingeschränkt alles offen, hiess es.

Renault Twingo
Ein Besucher des Genfer Autosalons geht am in Genf am einem «Renault»-Logo vorbei (Archivbild). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Gegen Carlos Ghosn wird nach wie vor ermittelt.
  • Nun wurde der Hauptsitz von Renault, nahe Paris, durchsucht.

Ermittler haben am Mittwoch den Hauptsitz des französischen Autobauers Renault durchsucht. In Boulogne-Billancourt bei Paris, wo Renault seinen Sitz hat, laufe eine polizeiliche Durchsuchung, teilte eine Sprecherin am Mittwoch mit.

Man arbeite uneingeschränkt mit den Behörden zusammen. Weitere Details nannte Renault nicht. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge hängt die Durchsuchung mit dem Ex-Renaultchef Carlos Ghosn zusammen.

Das Nachrichtenmagazin L'Express berichtete, dass der Grund der Ermittlungen die Finanzierung der Hochzeit des ehemaligen Top-Managers im Schloss Versailles sei. Renault hatte Anfang des Jahres angekündigt, die Justiz wegen mutmasslicher persönlicher Vorteilsnahme Ghosns einzuschalten. Konkret ging es um die Hochzeitsparty des Automanagers im Oktober 2016 in dem historischen Barockschloss.

Vorwürfe

Ghosn wird vorgeworfen, persönlich von einem Sponsoring-Vertrag zwischen Renault und Schloss profitiert zu haben. Dabei ging es nach Angaben von Renault um eine Summe von rund 50'000 Euro (55'600 Franken). Ghosns Anwalt sprach damals von einem «Missverständnis» und erklärte, dass der Manager bereit sei, das Geld zurückzuzahlen.

In diesem Zusammenhang ist vor einigen Wochen bereits das Haus des Ex-Renaultchefs Carlos Ghosn durchsucht worden. Dieses befindet sich in der Nähe von Paris.

Carlos Ghosn hatte das französisch-japanische Auto-Bündnis zwischen Renault, Nissan und Mitsubishi geschaffen und kontrolliert. Nach seiner Verhaftung geriet der Bund in eine schwere Krise. Ghosn war ein Verstoss gegen Börsenauflagen in Japan vorgeworfen worden.

Kommentare

Weiterlesen

Mehr aus Frankreich