Fall Maddie: Portugiesische Polizei erneut in der Kritik
Die portugiesische Polizei versäumten 2005 im Vergewaltigungsfall von Christian B. einen DNA-Test. Dieser hätte zur Festnahme des Verdächtigen führen können.
Das Wichtigste in Kürze
- Christian B. vergewaltigte eine 72-Jährige in der Nähe der McCann-Ferienwohnung.
- Die portugiesische Polizei versäumte 2005 einen DNA-Test an Gegenständen am Tatort.
- Deutsche Staatsanwälte glauben, dass dieses Versehen die Entführung möglich machte.
Die portugiesische Polizei kommt im Vergewaltigungsfall von Christian B. an einer 72-jährigen Amerikanerin in die Kritik. Ein DNA-Test bestätigte 2019, dass ein Körperhaar auf dem Bett des Opfers von ihm stammt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Deutsche Staatsanwälte kritisieren, dass 2005, als der Fall publik wurde, die portugiesische Polizei einen DNA-Test am Tatort versäumt hatte. An den Seilen und der Kleidung aus der Villa in Praia da Luz hätte eine DNA-Analyse durchgeführt werden sollen. So hätte der Täter schon damals festgenommen werden und hinter Gitter wandern können, wie die «Daily Mail» berichtet.
Verdächtiger wurde 2007 freigelassen
So kam es aber nicht. Offizielle Dokumente zeigen, dass Carlos Farinha, der damalige Direktor der Kriminalpolizei, in einem Brief vom November 2009 schrieb: «Wir haben telefonisch erfahren, dass die Untersuchung nicht mehr notwendig ist. Wir annullieren daher die Tests und schicken das uns zur Analyse zugesandte Material zurück.»
Dieses entscheidende Versehen führte 2007 zur Freilassung von Christian B. und dadurch auch möglicherweise zur Entführung von Maddie McCann.